Es handelt sich bei der Missionarsstellung um eine der bekanntesten und beliebtesten Sexpositionen. Für diese Stellung legt sich die Frau auf den Rücken und empfängt so ihren von oben kommenden Partner. Für beide Seiten ist dieses Liebesspiel besonders intensiv und gefühlvoll. In der englischen Sprache ist von der ‚missionary position‘ die Rede.
Woher stammt der Begriff?
Tatsächlich liegen die Ursprünge des Namens im Dunkeln. Zwar gibt es die Erzählung, dass westliche Missionare verschiedenen Naturvölkern nahegelegt hätten, auf diese Weise miteinander Sex zu haben. Doch diese durch den Anthropologen Alfred Kinsey verbreitete These gilt als unbewiesene Legende.
Wie beliebt ist sie?
Auch wenn sie nur eine von unzähligen Sexstellungen ist, gehört sie zu den beliebtesten. Einer 60 Jahre alten Umfragen zufolge konnten sich sich vor allem verheiratete Frauen für die Missionarsstellung begeistern: 90 % der Befragten praktizierten sie, für 9 % war sie sogar die ausschließliche Stellung. Genaue Vergleichszahlen aus heutiger Zeit gibt es nicht, doch nach Umfragen ist sie unter den Männern nach dem Doggystyle und der Reiterstellung die drittliebste Stellung beim Sex.
Welche Abwandlungen gibt es?
Die Missionarsstellung eignet sich als Basis für verschiedene andere Sexpraktiken. So eignet sie sich mithilfe eines Strapons auch für das Liebesspiel zweiter Frauen. Außerdem muss man sich bei dieser Stellung nicht zwingend auf den vaginalen Sex beschränken, sie eignet sich ebenso für den Analverkehr.
Weitere Variationen ergeben sich,
- indem die Frau ihre Beine anhebt und z.B. auf den Schultern des Partners ablegt,
- indem der Mann nicht in liegender, sondern in kniender Position in die Partnerin eindring
- sowie durch die zusätzliche Stimulation der weiblichen Klitoris beziehungsweise der männlichen Hoden mit der Hand oder einem Sextoy.
Sehr viele Paare wissen die Stellung außerdem auch deshalb zu schätzen, weil sie sich hinsichtlich der Intensität von zart bis hart anpassen lässt. Man kann sich bei dieser Sexposition in die Augen sehen, küssen und streicheln und ist sich besonders nahe. Sie bietet sich sogar für
Slowsex- und
Tantra-Spiele an, denn man kann prinzipiell stundenlang in ihr verharren.
Was musss man zusätzlich beachten?
Zu den besonderen Vorteilen der Missionarsstellung gehört ihre Einfachheit: Man muss sie nicht groß erklären, sie erscheint bereits für unerfahrene Menschen vollkommen logisch. Natürlich bietet sie sich besonders dann an, wenn beide im Hinblick auf Körpergröße und -gewicht gut zusammenpassen. Ist der Partner hingegen überdeutlich schwerer als seine untenliegende Partnerin, bietet sich vielleicht eher eine andere Sexstellung an.
Übrigens: Auch wenn der Mann sein Glied in der Missionarsstellung prinzipiell gut unter Kontrolle hat, ist der Coitus Interruptus keine adäquate Methode zur Empfängnisverhütung und bietet auch keinen Schutz vor der Übertragung von STIs. Außerhalb der monogamen Partnerschaft ist
Safersex also auch bei dieser Sexstellung obligatorisch.