Cosplay setzt sich aus „Costume“ und „Play“ zusammen, also aus der spielerischen Kostümierung. Die meisten Menschen denken bei diesem Begriff primär an Anlässe wie Karneval oder Halloween. Für eine immer größere Gruppe liegt aber auch eine erotische Komponente im Cosplay.
Was ist erotisches Cosplay?
Das Cosplay ist ein extrem weites Themenfeld, in dem es generell keine Grundregeln gibt. Es existieren allerdings ein paar Strömungen, die jeweils eine große Anhängerschaft auf sich ziehen. Manchmal geht es um das Verkleiden an sich inklusive sehen und gesehen werden. In vielen Fällen schafft das Outfit aber auch die Basis für ein erotisches Rollenspiel.
- Manga / Comic / Superheld*in: Sofern keine genaueren Angaben gemacht werden, wird der Begriff Cosplay in der Regel hiermit gleichgesetzt. Die Cosplayer verkleiden sich selbst als Superman, Batman, Lara Croft, Brunhild vom Isenstein oder als eine andere Figur aus Film, Comic, Computerspiel oder einer Sage.
- Steampunk: Wie hätte Punk zur Zeit der beginnenden Industrialisierung ausgesehen? Die Antwort auf diese Frage liefert dieses Kostümspiel. Accessoires mit Messingglanz treffen hier auf ein Potpourri aus Leder, Leinen und Spitze. Pilotenhauben, Monokel und E-Zigaretten in klassischer Pfeifenform ergänzen den Look.
- Leder, Lack und Latex: Das Kürzel LLL ist hauptsächlich in der Fetisch- und BDSM-Szene sehr bekannt. Dabei ist die entsprechende Kleidung für Anhänger der „dunklen Erotik“ keine Grundvoraussetzung. Viele haben aber große Freude an der Optik und am Tragegefühl.
- Burlesque: Comedy, Tanz und Erotik vereinen sich in dieser Spielart, die ebenfalls nicht von den Kostümen zu trennen ist. Korsetts, Rüschenkleider, halbtransparente Gesichtsschleier und Spitzenhandschuhe sind nur einige Beispiele für typische Burlesque-Outfits.
- Uniform: Uniformen haben auf viele Menschen eine besonders erotische Wirkung. Sie finden bei fantasievollen Rollenspielen Anwendung. Neben einer großen Anzahl von Menschen, die das Tragen von Uniformen erregend finden, erfreuen sich andere an deren Anblick. Oder sie schlüpfen in eine dazu passende, ergänzende Rolle. Besonders beliebt sind in diesem Zusammenhang unter anderem Rollenspiele à la Lehrer*in und Schulmädchen, Polizist*in und Diebin oder Arzt und Krankenschwester.
Zwischen den einzelnen hier genannten Gruppen gibt es zahlreiche lose Schnittmengen. Viele Menschen grenzen ihr eigenes Cosplay aber auch besonders strikt von anderen Spielarten ab.
Wer betreibt diese Spielart?
Nach wie vor werden Verkleidungen vor allem Karnevalist*innen und Kindern zugesprochen, auch wenn das Vorurteil langsam aufbricht. Nicht zuletzt aufgrund medialer Berichterstattung und einer wachsenden Anzahl an Partys finden immer mehr Menschen Freude an der Kostümierung.
Man muss allerdings strikt zwischen reinen Kostümpartys (z. B. auch im Rahmen von Messen wie der Comicon) und jenen Veranstaltungen mit erotischem Anspruch trennen. Auch bei diesen muss es sich nicht automatisch um Swingerpartys handeln. Seit einigen Jahren erfreuen sich auch sexpositive, aber sexfreie Partys wachsender Beliebtheit. Hier kommen frivole („kinky“) Leute zusammen, um zu flirten und ungezwungen zu feiern.
In einigen Swingerclubs sind Kostümpartys speziell zu den benannten Anlässen wie
Karneval oder Halloween im Trend.
Wo bekommt man das Outfit?
Anders als Karnevalist*innen leben Cosplayer*innen ihr Spiel nicht nur an ein paar Tagen im Spätwinter, sondern immer wieder aus. Daher liegt der Fokus besonders auf Qualität und gerne auch auf der Kombinierbarkeit. So kann man das eigene Faible zumindest teilweise ins Alltagsoutfit integrieren.
Karnevalsshops sind für die meisten Cosplayer*innen nur bedingt interessant. Das liegt daran, dass die Kleidung dort häufig nicht den hohen Ansprüchen der Cosplayer*innen entspricht. Neben verschiedenen Erotikstores und dem klassischen Textilhandel haben sich mittlerweile auch einige Onlineshops etabliert, die sich auf Cosplayer*innen spezialisiert haben. Kompromisse muss man dabei kaum machen. Fast alles ist in jeder Größe und für alle Geschlechter zu bekommen.
Es lohnt sich, die Preise und Qualitäten zu vergleichen. Viele Cosplayer*innen stöbern außerdem über Flohmärkte und halten bei Kleinanzeigen die Augen offen. Denn Cosplay ist meist nicht nur ein Hobby, sondern echte Leidenschaft.