Cybersex bezeichnet die virtuelle Interaktion zwischen zwei oder mehr Personen, bei der sexuelle Handlungen über das Internet vollzogen werden. Das ist mittels Text, Bildern oder Live-Videos möglich. Synonyme sind kaum bekannt, auch im deutschen Sprachraum wird der englische Begriff üblicherweise verwendet.
Was ist Cybersex?
Cybersex ist eine Form der digitalen Erotik, bei der die Beteiligten mithilfe von Technologie sexuelle Handlungen simulieren oder miteinander interagieren. Diese Interaktion kann sowohl anonym als auch in einer festen Beziehung stattfinden. Es gibt verschiedene Optionen, Cybersex zu erleben.
- Spezielle Sexchats sind oftmals an Sexdating-Seiten angegliedert. Diese Option wird gerne von Flirtpartnern genutzt, die sich (noch) nicht real begegnen.
- Messenger-Dienste wie Skype oder WhatsApp erlauben ebenfalls einen freien Chat, bei dem man sich in der Wortwahl nicht einschränken muss. Hier können Sprachnachrichten für einen zusätzlichen Kick sorgen. Da man sein Pendant aber bereits kennen muss, nutzen primär Pärchen diese Form der Cyber-Erotik.
Was ist der Reiz daran?
Der Reiz von Cybersex liegt unter anderem in der Möglichkeit, sexuelle Fantasien auszuleben, ohne physischen Kontakt zu haben. Zudem kann die Anonymität des Internets es erleichtern, sich sexuell zu öffnen und Dinge auszuprobieren, die im realen Leben vielleicht nicht möglich wären. Für viele Paare, die in einer Fernbeziehung leben oder zeitweise voneinander getrennt sind, ist Cybersex die Möglichkeit, trotzdem intime Momente miteinander zu teilen. Während der Abstandsgebote in der Corona-Pandemie bekam die virtuelle Erotik für zahlreiche Menschen einen besonders hohen Stellenwert.
Wer macht dieses erotische Spiel?
Für Cybersex begeistern sich Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und sexueller Orientierung. Sowohl Singles als auch Paare können diese Form der Erotik betreiben, um ihre Sexualität zu erforschen und ihre Beziehung zu beleben. Wie viele Menschen Cybersex haben oder sich dafür interessieren, ist statistisch nicht erfasst. Allerdings schauen sich
43 % aller Internet-Nutzer*innen gelegentlich oder regelmäßig Pornoseiten an. Es ist anzunehmen, dass ein Großteil dieser User*innen auch eine Affinität zu
Cybersex besitzt.
Seit wann gibt es ihn und wie hat sich Cybersex bis heute entwickelt?
Cybersex ist schon seit den Anfängen des WWW bekannt, hat aber seither einige Fortschritte gemacht. Schon die ersten Internet-User waren fasziniert von der Möglichkeit, sich mittels Chats austauschen und scharfmachen zu können. Dies war in ähnlicher Form bis dato nur beim
Telefonsex möglich.
In den frühen 1990er-Jahren bestand die Cyber-Erotik das natürlich aus reinen Textchats. Heute wird diese schriftliche Kommunikation vielfältig ergänzt:
- Sprachnachrichten
- Bilder
- Videos
- und Videochats
sind längst gängige Kommunikationsmittel, auch (aber nicht nur) beim Cybersex.
Eine Innovation aus der jüngeren Vergangenheit sind
interaktive Sextoys. Diese können beispielsweise Vibrationen oder Stoßbewegungen ausführen, die über eine Handy-App gesteuert werden. Dabei ist es möglich, auch einer anderen Person (die sich an einem komplett anderen Ort befinden kann) die entsprechenden Berechtigungen zu erteilen. Diese Möglichkeit nutzen speziell Paare gern. Sie kommt aber auch beim
Camsex zum Einsatz.
Wie wird er in der Zukunft aussehen?
Die Zukunft des Cybersex wird wahrscheinlich durch technologische Fortschritte geprägt sein. Virtual Reality und künstliche Intelligenz könnten es ermöglichen, noch realistischere und immersive sexuelle Erfahrungen zu schaffen. Bereits heute gibt es den ersten Cybersex, für den sich die Beteiligten in der Virtuellen Realität verabreden. Diese Dates werden in der Zukunft voraussichtlich immer realistischer werden. Anwender*innen sind dann nicht nur technikbegeisterte Pärchen, sondern zunehmend auch Menschen, die beruflich viele Wochen oder gar Monate unterwegs sind.
Beispiele reichen von Polarforschenden über Seefahrer*innen bis hin zu Astronaut*innen. Derlei virtuelle Realitäten werden dafür sorgen, dass auch eine auf insgesamt mehrere Jahre ausgelegte Reise zum Mars ohne psychische Schäden durchgestanden werden kann. Natürlich ist die Erotik dann bei Ausflügen in die virtuelle Realität nur ein Teilbereich – aber nach Ansicht vieler Fachleute einer der wichtigsten.