Neues Jahr, neues Glück? Wer 2024 als Single begrüßt hat, hat nun die Wahl. Entweder nimmt man sich Zeit für sich selbst und genießt sein Solistinnen- beziehungsweise Solistenleben – oder man stürzt sich ins bunte Treiben. Denn in diesem Jahr ist – zumindest im Hinblick aufs Dating – eine gewisse (Rück-) Besinnung auf innere Werte und Wünsche gefragt. Und wer nicht in sich selbst hineinhört und sich überlegt, was sie/er selbst will, der verpasst etwas. Ganz unabhängig davon, worum es sich bei diesem Wollen eigentlich handelt. Womit wir auch schon beim ersten Stichwort wären …
Sexpositiveness, Slow Dating, Val-Core-Dates & Co. – es wird bunt und abwechslungsreich
Jeder nach seiner Façon, wusste schon Friedrich der Große. Es ist zu wünschen, dass sich dieser Ansatz auch 2024 beim Dating- und Erotikleben weiter durchsetzt. Zumindest würde und allen ein noch größeres Maß an Sexpositiveness, in deren Zuge alle (legalen) Varianten des Sexlebens Anerkennung finden, bestimmt nicht schaden.
Speziell beim weiterhin boomenden Online-Dating dürfte es sich als hilfreich erweisen, offen, großzügig und nicht allzu aufdringlich zu sein. Hierbei heißt es in diesem Jahr ‚Klasse statt Masse‘. Optimal also, wenn man sich nicht einfach irgendwo anmeldet und das Beste hofft – sondern wenn man sich ganz gezielt ein kommunikatives Umfeld mit Wohlfühlcharakter und Personen mit vergleichbaren Interessen dafür aussucht.
Dabei gilt es, die eigenen Dating-Konventionen zu hinterfragen. Wenn vielleicht möchte man
- sich ja einfach einmal in Ruhe kennenlernen (Slow Dating),
- sich und anderen die Chance geben, sich über unerotische Projekte wie etwa solche aus dem sozialen oder politischen Bereich näherzukommen (Val-Core-Dates),
- einfach mal nüchtern sein und bleiben (Dates ohne Alkohol) oder
- offen für alle unabhängig von bisherigen Standards (Open Castings und Generational Romantic) sein –
und hat sich das einfach bisher noch nicht so getraut.
Doch dieses Jahr ändert sich einiges. Schließlich stellen wir alle zunehmend fest, dass Statussymbole schön und gut sind. Viel ansprechender ist es aber doch, sich mit jemandem zu treffen, der sich als sozialkompetent und emotional reif erweist. Und der sowohl auf seine eigene psychische Gesundheit wie auf die des Gegenübers achtet und mit dem man wirklich auf intimer Ebene kommunizieren kann. Ohne sich ausgenutzt, ausgeliefert oder anderweitig gegängelt zu fühlen.
Und wie sieht es mit der KI beim Online-Dating aus?
Keine Frage, im Rahmen der Sextrends 2024 handelt es sich bei KI-Erotik in der Tat um eines der heißesten Eisen. Denkt man jedoch an den Aufenthalt bei klassischen Online-Dating-Partnerbörsen, spielt sie eher im Rahmen der Sicherheit eine Rolle. Dies zeigt sich unter anderem daran, dass etwa Tinder und Bumble mit KI-Unterstützung herausfinden, ob Nachrichten den Community-Standards widersprechen oder Bumble und Parship sie für das Aussortieren von Fake- und Nacktaufnahmen einsetzen.
Ebenfalls spannend, aber bisher nicht abgeschlossen:
- Die Arbeiten von britischen Forscherinnen und Forschern, die eine KI für das Enttarnen kompletter Fake-Profile einsetzen wollen.
- Und die Entwicklung einer Sprachassistentin beim US-amerikanischen Dienst AIMM. Sie soll mit den Userinnen und Usern darüber reden, worauf es diesen beim Online-Dating ankommt und wo deren zwischenmenschlichen und erotischen Präferenzen liegen. Danach hilft sie bei der Auswahl möglicher Matches und versorgt die Nutzerinnen und Nutzer mit weiteren guten Tipps zum Date. Besonderer Clou: Sie soll sogar hinterher nachfragen, wie das Treffen gelaufen ist … Jedoch scheint das Ganze, wie gesagt, bislang nicht komplett in trockenen Tüchern zu sein.
Apropos, noch nicht in trockenen Tüchern:
Humor, Konfliktfähigkeit und sich wandelnde Beziehungsdynamiken sind noch einmal (KI-) Datingthemen für sich. Momentan sieht es daher so aus, als wäre das Finden potenzieller Matches das, was realistisch machbar ist. Eine Prognose abzugeben, was aus den zugehörigen Menschen und ihrer zukünftigen Beziehung wird – das hat die KI noch nicht wirklich drauf. Aber mal sehen, was das Jahr 2024 und die Zukunft diesbezüglich noch bringen werden …