Beim Deepthroat handelt es sich um eine Variation des Blowjobs. Während bei diesem der Penis mit Mund und Lippen liebkost wird, geht es beim Deepthroat jedoch eher um die besonders tiefe Aufnahme in Mund und Kehle – quasi das Schlucken. Diese Spielart ist sowohl bei homo-, bi- und heterosexuellen Menschen beliebt, wird gern in der Pornografie gezeigt und dient im BDM-Bereich häufig als Praktik, um den submissiven Part zu erniedrigen. Insbesondere in der Form des Gaggings, des Kehlenficks, wie es unter anderem in Die Geschichte der O thematisiert wird.
Wie funktioniert diese Blowjob-Technik?
Beim Deepthroat geht es darum, den Penis nicht nur teilweise, sondern vollständig in den Mund zu nehmen. Idealerweise ‚verschluckt‘ man ihn dabei, sodass er auch die Kehle des passiven Parts ausfüllt. Eine wesentliche Schwierigkeit dabei liegt darin, den damit verbundenen Würgereflex soweit zu überwinden, dass dieses Schlucken möglich ist. Ab wann es beim Deepthroat zum Würgen kommt und wie stark der Würgereiz ausfällt, hängt dabei vom jeweiligen passiven Part ab. Es gibt also Menschen, die erst bei einer Berührung des hinteren Rachenraums durch den Penis würgen müssen, während andere bereits mit einem ausgefüllten Mund kämpfen. Prinzipiell kann man aber trainieren, weniger intensiv würden zu müssen. Dazu später noch einige Informationen.
Eine Variante vom Deepthroat ist das Gagging (Irrumatio). Bei dieser Spielart, die sich aus dem Englischen auch mit „würgen“ oder „knebeln“ übersetzen lässt, steht ein Kehlenfick im Mittelpunkt des Geschehens. Der Penis wird also nicht geschluckt, sondern aktiv so weit und tief wie möglich in Mund und Kehle eingeführt, herausgezogen und wieder hineingestoßen. Dabei handelt es sich um eine Technik, die häufig mit einer gewissen Gewaltanwendung zum Würgereiz-Überwinden verbunden ist und die Übelkeit sowie Erbrechen zur Folge haben kann. Ein interessanter Aspekt für Fans der Saliromanie. Zudem dient sie häufig der
Erniedrigung des passiven Parts und kann dementsprechend auch für den BDSM-Bereich (Dominance & Submission sowie Sadomasochismus) interessant sein.
Welche Rolle spielt der Deepthroat in der Pornografie?
Der Deepthroat erlangte vorrangig durch den gleichnamigen Pornofilm (
Deep Throat, 1972) mit Linda Lovelace in der Hauptrolle große Beachtung. Der Haken daran: Wenngleich sie dafür berühmt wurde, hat sie keine der Sexszenen – und speziell die mit dem Deepthroat – nicht freiwillig absolviert …
Dementsprechend kritisch sieht auch Lou Paget, eine US-amerikanische Buchautorin und Sexberaterin, wie häufig der
Deepthroat in pornografischen Werken präsentiert wird.
Eben weil es den Anschein hat, als gehöre er zum sexy Standardrepertoire, das Männer und vorrangig Frauen jederzeit mit Begeisterung abrufen könnten. Doch in der Tat gehört schon ein gewisses Maß an Übung, Routine, Entspannung und Vertrauen in die Partnerin / den Partner dazu, um ihn realisieren zu können. Alles Hintergrundaspekte, die in Pornos tendenziell eher nicht zum Thema werden.
Was ist der Reiz daran?
Am Deepthroat genießen die gebenden Personen oftmals das besondere Gefühl, dass die Enge der Kehle des empfangenden Parts mit sich bringt. Empfangende Personen begeistern sich häufig für das Gefühl des Ausgefüllt-Seins. So oder so wird ein Deepthroat mehrheitlich als erotischer Vertrauensbeweis empfunden – was speziell im BDSM-Kontext eine wesentliche Rolle spielt.
Wie kann man den Deepthroat trainieren?
Um einen Deepthroat zu trainieren, bieten sich verschiedene Schritte an.
1) Das regelmäßige Massieren des Halses und das Reizen der hinteren Zungen- und Rachenbereiche, um das Einsetzen des Würgereizes zu bemerken und für eine erste Gewöhnung zu sorgen.
2) Das etappenweise immer tiefere ‚Schlucken‘ eines Dildos mit ausreichend breitem Fuß. Dabei sollte auf eine ruhige und gleichmäßige Atmung durch die Nase achten.
3) Die ersten Übungen mit einem echten Penis, wobei es vorrangig auf die Lockerung der Mundmuskeln ankommt. Dies gelingt am besten durch eine Mischung aus dem Ziehen einer Schnute und einem breiten Grinsen.
4) Anschließend geht es um genug Zeit und ein Zeichen, das dem gebenden Part signalisiert, dass nun ein Deepthroat ausprobiert werden soll. (Was definitiv sinnvoll ist, weil nun nicht mehr viel mit Sprechen ist). Jetzt sind Einfühlungsvermögen und Geduld gefragt, um stets ruhig zu atmen und den Würgereiz zu überwinden.
Wichtig: (Selbst-) Druck und (Selbst-) Zwang sind dabei nicht hilfreich. Dafür lohnt es sich, wenn Menschen mit einer männlichen Anatomie ihre Bauchmuskeln locker lassen. Und, last but not least: Falls der Deepthroat in einer bestimmten Position nicht so gut funktioniert, empfiehlt sich vielleicht eine andere. Ob im Knien, in der 69-er Stellung oder mit leicht über der Kante eines Bettes hängendem Kopf, während der empfangende Part auf dem Rücken liegt … Die Möglichkeiten sind vielfältig.
Worauf muss man dabei achten?
Genau wie beim Analverkehr kommt es beim Deepthroat darauf an, dass
- der ‚nehmende‘ Part ausreichend entspannt ist und genug Zeit hatte, sich auf das Geschehen vorzubereiten und
- der ‚gebende‘ Part ausreichend vorsichtig zu Werke geht.
Zusätzlich sollte man eine geeignete Position einnehmen, um die Auslösung des Würgereflexes im möglichst kleinen Rahmen zu halten. Die Bedeutung dieser Faktoren ist nicht zu unterschätzen, weil sie wesentlich dazu beitragen, dass der nehmende Part den Deepthroat in Ruhe und ohne allzu viel ungewollte Ablenkung erleben kann. Zwar lässt sich der Würgereiz durch ein gewisses Gewöhnungstraining etappenweise. Trotzdem ist es nicht empfehlenswert, sich den angeborenen Anti-Erstick-Reflex vollkommen abzutrainieren. Außerdem muss unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Aspiration (das Einatmen des hochgewürgten Mageninhalts) zustande kommt, weil diese eine Lungenentzündung zur Folge haben kann.
Gleiches gilt übrigens nicht nur für den Deepthroat, sondern auch für das Gagging. Hierbei ist von besonderer Bedeutung, dass der aktive Part die Reaktionen der/des Empfangenden genau zu lesen weiß und die Handlung einvernehmlich erfolgt. Umso wichtiger, wenn die passive Person vorher fixiert wurde und sich gegen das Gagging ansonsten nicht zur Wehr setzen könnte.