Die meisten Menschen denken bei diesem Kürzel als Erstes an die Stadt Frankfurt am Main. Jedenfalls dann, wenn es nicht im erotischen Kontext genannt wird, denn dann stehen die drei Buchstaben für ‚Frau, Frau, Mann‘ oder in der englischen Sprache für ‚female, female, male‘. Gemeint ist der Sex zu dritt, an dem zwei Frauen und ein Mann beteiligt sind.
Was ist FFM?
Wie es die Bezeichnung schon verrät, handelt es sich dabei um einen Dreier mit leichtem Frauenüberschuss, das die verschiedenen Spielarten jedoch erst einmal eindeutig offen lässt. Geht es nach den häufigsten Fantasien aus dem Kopfkino, hat der Mann vaginalen oder analen Sex mit einer der Frauen (oder wird von ihr oral befriedigt), während seine Gespielinnen Petting betreiben und sich leidenschaftlich mit Zungenküssen und Co. verwöhnen. Abhängig von der Potenz des Mannes wird irgendwann gewechselt, sodass er die zweite Frau ebenfalls penetieren kann.
Doch wie bereits erwähnt, gibt es beim FFM keine festgelegte Norm. Mögliche Variationen sind also mannigfaltig:
der Mann penetriert Frau A, die mit Frau B Petting betreibt |
der Mann erhält von Frau A einen Blowjob und leckt Frau B (ggf. beim Facesitting |
der Mann penetriert Frau A, während Frau B zuschaut |
Die Frauen haben Sex, der Mann schaut zu |
der Mann penetriert Frau A und lässt sich von Frau B per Strapon vernaschen |
Frau A pentriert den Mann per Strapon, der wiederum Frau B per Cunnilingus verwöhnt |
Alle Optionen reichen vom kuschelsanften Liebesspiel bis hin zum harften BDSM, wobei es immer im Ermessen der individuell Beteiligten liegt, ob sie den FFFM als Hetero- oder als Bi-Variante gestalten wollen.
Was ist der Reiz daran?
Auf diese Frage gibt es vielfältige Antworten. Besonders häufig genannt werden aber
- die Lust auf fremde Haut,
- die Lust auf erotische Abenteuer,
- der Spaß an bisexueller Erotik zwischen den Frauen,
- der Wunsch, das Liebesspiel zeitlich zu verlängern,
- die Lust am Dominieren / Dominiert-werden und
- das Umsetzen von Fetisch- / Rollenspiel-Gelüsten.
Wie viele Menschen stehen auf FFM?
Die Zahlen variieren von Land zu Land, doch eindeutige Zahlen sind schwer zu ermitteln. So gibt es Umfragen, nach denen mehr als 50 % der Frauen und sogar 60 % der Männer die Vorstellung eines FFM erregend findet, während andere Zahlen etwas kleiner sind. Im Jahr 2016 hat das Datingportal secret.de ermittelt, dass etwas über 20 % der (befragten) Männer und 10 % der Frauen gerne diesen Sex zu dritt ausprobieren möchten.
Doch zum Zeitpunkt der Umfrage blickten nur 8 % der Befragten auf reale Erfahrungen zurück. Da das Meinungsforschungsinstitut YouGov bei der Frage nach einem bereits erlebten
Dreier auf einen Wert von 16 % kommt, drängt sich ein Rückschluss auf: Der MMF-Dreier erfreut sich offenbar ebenso großer Beliebtheit wie der Sex zwischen zwei Frauen und einem Mann.
Ist der Dreier FFM natürlicher als MMF?
Das hängt von der Perspektive und den persönlichen Vorlieben ab. Aus biologischer Sicht könnte man argumentieren, dass FFM Dreier „natürlicher“ sind, da sie der heterosexuellen Paarung zwischen einem Mann und einer Frau entsprechen und die zusätzliche Frau als „Bonus“ betrachtet werden kann.
Aus soziokultureller Perspektive ist die Vorstellung von zwei Frauen, die Sex miteinander haben, für viele Menschen akzeptierter oder ‚natürlicher‘ geworden. Das lässt sich vorrangig auf die zunehmende Sichtbarkeit von weiblicher Sexualität und Bisexualität in den Medien und in der Popkultur zurückführen.
Viele Menschen betrachten FFM zudem tendenziell als sanfter und gefühlvoller als MMF, was man jedoch so pauschal nicht feststellen kann. Es lässt sich also festhalten, dass es sich bei dieser Wahrnehmung nicht um einen Fakt, sondern eben um eine individuelle Wahrnehmung handelt und weder das eine noch das andere (un-)natürlich(-er) ist.
Wo und wie kann man einen Dreier FFM verabreden?
Es gehört zu den heißesten Männerfantasien, einen FFM mit zwei Schwestern oder einer Mutter mit Tochter zu erleben. Derlei Konstellationen sind in der Realität aber sehr seltene Ausnahmen. Oftmals geht die Initiative zu einem FFM von Paaren aus, die sich zum Beispiel über eine Sexdating-Plattform oder im Swingerclub nach einer passenden Gespielin umschauen.
Zwar kommt es auch vor, dass sich Solofrauen (unter anderem auf den benannten Wegen) nach Leuten für ein FFM umschauen, doch das kommt tendenziell eher selten vor. Und natürlich kann sich ein FFM auch recht zufällig und spontan ergeben, etwa nach der Weihnachtsfeier im Kolleg*innenkreis oder über die Begegnung in der Cocktailbar am Urlaubsort.
Worauf sollte man achten?
Auch, wenn es einige Menschen als veraltetes Lebensmodell wahrnehmen, ist die Zweierbeziehung noch immer das vorherrschende Modell. Wenn eine dritte Person hinzukommt, kann das bei einem oder mehreren der Beteiligten möglicherweise zu einem Gefühlschaos führen. Man sollte also vorher zumindest versuchen, abzuklären, ob alle auf dem gleichen informativen Stand sind und mit den Voraussetzungen und Plänen einverstanden sind.
In diesem Zusammenhang ist besonders zu erwähnen, dass gerade die „zweite Frau“ von einem Paar in der Regel nicht wie ein zur Seite legbares Sextoy ohne eigene Meinung und Wünsche betrachtet werden möchte – und das vollkommen zu Recht. Außerdem empfinden es viele bisexuelle Frauen als störend, wenn sich der Mann vor oder bei einem FFM zu sehr in den Mittelpunkt drängt oder die Geschehnisse zu sehr an sich reißt, wenn er nicht darum gebeten wurde. Es ist also ein gewisses Fingerspitzengefühl gefragt – dass niemand zu etwas gedrängt werden darf, versteht sich ebenfalls von selbst.
Somit muss auch ein Abbruch des Spiels zu dritt muss jederzeit durch jede beteiligte Person möglich sein. Eventuell bietet es sich an, hierfür ein
Safeword zu vereinbaren. Und nicht zu vergessen: Verhütungsmittel (Kondom / Dental Dam) sind bei einem FFM ebenfalls obligatorisch und kein Gegenstand für Diskussionen.