Es gibt zahlreiche Datingseiten im Netz. Viele drehen sich um Erotik und Sex, andere sind vor allem auf freundschaftliche Kontakte ausgelegt. LemonSwan hingegen legt den Fokus ganz klar auf die Suche nach einer neuen Liebesbeziehung. Auch in diesem Segment gibt es mehrere Anbieter, doch der Zitronenschwan gehört zu den bekanntesten Communities. Grund genug, sich die Sache etwas genauer anzuschauen. Kann man hier tatsächlich eine*n neue*n Partner*in finden?
LemonSwan – Was Frauen wollen
Wer sich auf Datingseiten im Netz umschaut, erkennt bereits in diesem Slogan, wie hoch man die eigene Messlatte gelegt hat. Denn fast überall sind die Männer ganz klar in der Mehrheit, was für Frauen einen echten Spießrutenlauf bedeuten kann. Um im Bild zu bleiben: Hier dreht man den Spieß um, damit sich vor allem weibliche User pudelwohl fühlen. Denn anders als bei vielen Wettbewerbern bittet man Menschen aller Geschlechter für die Premium-Mitgliedschaft gleichermaßen zur Kasse. Ausnahmen gibt es für
- Alleinerziehende
- Studierende und
- Auszubildende,
wobei auch hier das Geschlecht keine Rolle spielt.
Diese Gleichberechtigung ist besonders sympathisch und macht richtig Lust darauf, die Community näher kennenzulernen.
Der Eingang wird von ‚Türsteherinnen‘ bewacht
Noch ein Punkt, an dem sich
LemonSwan von vielen anderen Communities unterscheidet: Bei der Registrierung braucht man seinen Klarnamen und muss darüber hinaus einige Angaben zur Person machen. Diese werden jedoch nicht im Profil veröffentlicht, sondern dienen (neben der Angabe einer gültigen Handynummer) der Verifikation. Man möchte möglichst keine Fakes in der Community haben, darum muss man hier in gewisser Weise die Hosen herunterlassen.
Anschließend bekommt man zahlreiche Fragen zum Beantworten vorgelegt, die von der Familienplanung über favorisierte Sportarten bis hin zu den liebsten Urlaubszielen reichen. Das macht anfangs Spaß, kann einem nach der gefühlt fünfzigsten Frage gehörig auf die Nerven gehen, ist aber durchaus sinnvoll. Denn anhand der gegebenen Antworten erkennt das System sehr genau, ‚wie jemand tickt‘, um später passende Partnervorschläge abgeben zu können.
Das Aussehen spielt nur eine untergeordnete Rolle: Zwar sind persönliche Bilder auch bei LemonSwan gerne gesehen, doch die sonst beinahe obligatorische Abfrage von der Augenfarbe über Tattoos und Piercings bis zu Größe und Gewicht findet hier nicht statt.
Aller Anfang ist schwer – oder?
Alles in allem dauert es rund eine Stunde, bis das Profil soweit angelegt ist und es losgehen kann. Die Erwartungen sind erst einmal nicht allzu groß: Meistens ist es schwierig, als Mann Kontakt in die Damenwelt zu bekommen. Doch hier zeigt sich schnell, dass LemonSwan irgendwie anders ist.
- Xxx gefällt Ihr Motto
- Xyz gefällt Ihr Lieblingslied
- Abc hat Fotos mit Ihnen geteilt
Schon nach einigen Minuten ist das Postfach gut gefüllt mit derartigen Likes. Zwar könnten die auch durch eine KI erstellt sein, doch dann ist bereits die erste persönliche Nachricht da. Die klingt so sympathisch, dass sie eine Antwort verdient. Hier zeigt sich ein kleiner Knackpunkt: Der Verweis auf eine interessante Website wird als Weitergabe persönlicher Daten identifiziert und vom System unterbunden. Hier ist also ggf. eine kreative Schreibe gefragt, um diese Sperre zu umgehen – oder eine kostenpflichtige Premium-Mitgliedschaft.
Auf die Antwortnachricht kommt schon nach wenigen Minuten erneutes Feedback – und schon entwickelt sich eine angenehme Konversation. Ein Grund liegt sicher darin, dass der Gesprächsinhalt nicht ins Schlüpfrige abrutscht. Und die gegenseitige Freigabe der Bilder sorgt dafür, dass man sich nun erstmals in die Augen schauen kann … Das sind doch mal gute Vorzeichen. Übrigens: Parallel beginnen zwei weitere Unterhaltungen mit anderen weiblichen Usern. Wenn man(n) also weiß, was Frauen wollen, sind die Kontaktchancen hier deutlich höher als anderswo.
Fazit?
LemonSwan ist keine
Sexdating-Community – und es ist sehr wahrscheinlich, dass man bei schlüpfrigen Angeboten auf wenig Gegenliebe stoßen würde. Doch wer auf der Suche nach einer erfüllten, längerfristig angelegten Partnerschaft ist, kann sein Glück hier durchaus versuchen. Voraussetzungen: Man zeigt sich offen und ehrlich und ist in der Lage zu kommunizieren. Ein kurzes „Hallo, wie geht’s?“ hat hier definitiv noch geringere Erfolgschancen als auf anderen Datingseiten.