„Geh‘, Zenzi, bring‘ mir noch a Bier!“ Melanie lächelte den jungen Mann spöttisch an, während sie die leeren Maßkrüge vom Nachbartisch abräumte. Dann schüttelte sie energisch den Kopf. „Erstens heiße ich nicht Zenzi, zweitens klingt dein Preiß’n-Bayrisch einfach fürchterlich!“ Noch während sie sprach, ging sie ein paar Schritte auf den jungen, blonden, sportlichen Mann zu. Tatsächlich war er genau ihr Typ. „Okay, versuchen wir es noch einmal?“ Sie stand vor ihm und lächelte ihn auffordernd an. „Bist du so lieb, und bringst mir noch ein Bier?“
Aller heißen Dinge sind zwei
Auf einmal klang seine Stimme so sanft und freundlich, dass Melanie beinahe dahingeschmolzen wäre. Doch sie ließ sich das keineswegs anmerken, sondern blieb weiterhin cool. „Kein Problem. Aber danach ist Schluss, denn nach meiner Schicht bekomme ich von dir eine Fußmassage!“ Ihr Gast lächelte zustimmend, während die umliegenden Männer lauthals johlten. „Alter, da hast du dir aber ein heißes Häschen aufgerissen!“ Ein feixender Mittfünfziger schlug seinem Freund die Hand geräuschvoll auf die Schulter.
Der schien sich die Antwort noch zurechtlegen zu wollen, doch Melanie war schneller. „Bislang weiß ich nicht, ob dein Kumpel ein heißes Häschen ist. Aber selbst wenn: ich würd’s dir nicht auf die Nase binden, Boomer!“ Sie zwinkerte noch einmal keck, dann drehte sie sich um und steuerte mit den leeren Gläsern auf den Thekenbereich zu. Und sie wusste genau, dass ihr der junge Gast viel lieber gefolgt wäre, als weiterhin bei seinen grölenden Kumpels zu sitzen. Augenblicke später brachte sie ihm bereits das bestellte Getränk. „Halt dich zurück, ich verlasse mich auf dich!“, flüsterte sie ihm fast zärtlich ins Ohr. In der folgenden Stunde blickte sie immer wieder grinsend zu ihm herüber und erkannte: Jetzt war jeder einzelne Schluck für ihn mit einem schlechten Gewissen verbunden …
Endlich Feierabend!
Trotz der späten Stunde saßen die Gäste weiterhin an ihrem Biertisch, doch um die letzten beiden Runden würde sich nun eine freundliche Kollegin kümmern. Melanie streifte die Schürze ab, durch die sie als Mitarbeiterin erkennbar war, um sich anschließend ihr
Dirndl zurecht zu rücken. Dann ließ sie sich schwungvoll auf einen der wenigen mit einer Lehne ausgestatteten Stühle fallen und zog ihre Pumps von den Füßen. Zwar war die Musik im Zelt nach wie vor recht laut, doch wahrscheinlich konnte der blonde Gast ihren lauten Feierabend-Seufzer trotzdem sehr gut vernehmen. Jedenfalls brauchte sie ihn nicht mehr zu sich heranzuwinken: Unter dem tosenden Applaus seiner Freunde erhob er sich, ging auf seine Lieblings-Bedienung zu und kniete sich galant vor ihr auf den Fußboden.
„Sie haben einen Massage-Service gebucht?“, fragte er freundlich. Melanie nickte und streckte ihm erwartungsvoll das rechte Bein entgegen. Zärtlich nahm er das nylonbestrumpfte Bein in seine Hände, um es sogleich mit sanften Knetbewegungen zu bedenken. „Alter, bist du ein Profi?“ Die Frage klang fast wie ein erregtes Stöhnen, sodass er sich nicht aufgrund der Anrede echauffieren wollte. Trotzdem schüttelte er so energisch den Kopf, wie Melanie es zuvor getan hatte. „Erstens heiße ich nicht Alter, sondern Jan. Und zweitens bin ich Masseur aus Leidenschaft, nicht aus beruflicher Verpflichtung!“ Sie schenkte ihm ein breites Grinsen. „Alles klar, dann darfst du mich gerne von deiner Berufung überzeugen! Ich bin übrigens Melanie …“
Öffentliches Fummeln, aber irgendwie anders
Anfangs fühlte sich Jan wie auf einer Bühne, auf der er ein Schauspiel für seine Jungs zum Besten gab. Doch es dauerte nur Momente, bis er voll in seinem Element war. Natürlich konnte er es sich nicht verkneifen, nicht nur Melanies wohlgeformten Füße mit den perfekt lackierten Nägeln zu kneten, sondern arbeitete sich auch an den Waden bis zu den Knien vor. Immer sicherer, aber auch immer lustvoller glitten seine Hände über den zarten, weichen
Nylonstoff, was Melanie ein weiteres Stöhnen entlockte. „Ooooh, einen solchen Service wünsche ich mir jeden Abend!“ Jan grinste. „Kann ich verstehen! Aber mit mir kannst du leider nur heute Nacht rechnen. Wir reisen morgen wieder ab …“
Urplötzlich lag eine große Enttäuschung in Melanies Gesichtszügen. „Echt jetzt? Wo wir uns grad erst kennenlernen?“ Jan nickte. „Aber jetzt genießen wir erst einmal den Moment!“ Seine Begleiter hatte Jan in diesem Moment längst vergessen. Für ihn war es purer Sex, die strapazierten Füße und Beine dieser schönen Frau massieren zu dürfen. Er hätte ewig so weitermachen können, doch urplötzlich zog sie ihr Bein zurück und erhob sich.
„Gut, dann lass uns mal nach etwas mehr Zweisamkeit suchen!“ Erst jetzt drehte sich Jan wieder zu seinen Freunden um, die sich wie ein aufmerksames Publikum ausgerichtet hatten. Nur für einen kurzen Moment war er wütend, doch Melanie brachte ihn sogleich wieder auf andere Gedanken. „Ich wohne ganz in der Nähe!“, flüsterte sie ihm ins Ohr. Dann griff sie nach seiner Hand und beide verließen das Zelt – ohne sich nochmals nach ihren Fans umzudrehen.
Der nächste Morgen, am Hauptbahnhof
Übermüdet, aber erkennbar glücklich kam Jan exakt pünktlich an den Bahnstein. Einige seiner Begleiter wirkten deutlich zerstörter als er selbst, trotzdem schenkten sie ihm einen belustigten, überlauten Applaus. „Da ist er ja, unser Dirndl-Stecher!“ Wieder war es der überschwängliche Mittfünfziger, der seine „Komplimente“ nicht besser zu verpacken wusste. Doch diesmal wusste Jan etwas schlagfertiger zu antworten. „Da ist er ja, unser besoffener Boomer!“ Dass er einen wenig freundlichen Blick dafür erntete, war ihm vollkommen egal. „Und, wie bumst man so eine Dirndl-Tussi? Was trägt die denn unterm Kleid?“ Auch diese von einem anderen Kerl gestellte Frage beantwortete er nur mit einem spöttischen Lächeln. „Komm, jetzt erzähl schon!“, forderte ihn ein Dritter auf.
Vor Jans innerem Auge erschienen die Bilder der zurückliegenden Stunden. Wieder hatte er die Szene vor Augen, wie er Melanie die Treppe hoch ins Schlafzimmer folgte, wie sie aber gar nicht mehr dort ankamen. Wie er sich gerade noch ein Gummi überstreifen konnte, bevor er ihr Dirndl hochschob, den String zur Seite strich und sie heftig von hinten nahm. Wie er anschließend auch in ihr enges Hintertürchen stoßen durfte. Natürlich hatte es nicht lange gedauert, bis er gewaltig in ihr abspritzte.
In Melanies großem Himmelbett ging es dann fast unmittelbar in die zweite Runde – und sie erwies sich als eine extrem talentierte Bläserin. Wie viele Ritte hatten sie danach eigentlich noch? Jedenfalls wurde es fast schon wieder hell, als sie endlich Arm in Arm gekuschelt einschliefen. Und natürlich hatten sie ihre Handynummern getauscht, denn sie wollten es nicht bei dieser einen Nacht belassen. Jan war über sich selbst verwundert, dass er danach sogar noch sein Gepäck aus dem Hotelzimmer hatte holen können …
„Ach, Jungs …“, meinte Jan nach einem kurzen fast stillen Augenblick. „Ich habe ihr eine Massage versprochen, und die hat sie auch bekommen. Sie konnte nur euer Gegaffe nicht länger ertragen!“ „Also habt ihr nicht … jetzt komm schon!“ Jan lachte laut auf und schüttelte dann den Kopf. „Ihr guckt eindeutig zu viele
Pornos! Übrigens, da vorne kommt schon unser Zug!“