Ursprünglich stand der One-Night-Stand (ONS) für eine einmalige Bühnenaufführung. Auch in englischsprachigen Ländern hat er aber längst eine andere Bedeutung bekommen. Diese steht für eine einmalige sexuelle Begegnung, die meistens zwischen Fremden stattfindet. Ein deutsches Synonym gibt es nicht. Vollkommen im Wortsinn muss man den ONS dennoch nicht verstehen. Er kann nicht nur nachts, sondern zu jeder Uhrzeit stattfinden.
Wie funktioniert ein One-Night-Stand?
Die meisten One-Night-Stands finden zwischen Menschen statt, die sich vorher nicht kannten. Ob Online-Bekanntschaft, Begegnung auf einer Party oder Flirt im Supermarkt: Häufig handelt es sich beim ONS um ein spontanes, ungeplantes Ereignis. Dieser Umstand sorgt allerdings oftmals für Missverständnisse. Und zwar vorranging dann, wenn eine beteiligte Person den Sex forciert und die andere sich im Eifer des Gefechtes überrumpeln lässt.
Prinzipiell kann ein ONS aber durchaus die Keimzelle für eine
Affäre, eine Freundschaft+ oder eine Beziehung werden. Übrigens: Wenngleich ein ONS häufig nur wenige Minuten andauert, ist er nicht mit dem Quickie identisch. Denn ein solcher kann auch in einer festen Liebesbeziehung stattfinden. Und wenn es sich bei dem einmaligen sexuellen Erlebnis um ein solches mit finanziellem Hintergrund handelt , so ist das
Prostitution.
Wie findet man einen ONS?
Noch heute ergeben sich viele One-Night-Stands regelrecht durch Zufall.
Ob
- in der Kneipe,
- in der Disco,
- im Büro,
- am Urlaubsstrand oder
- bei der Begegnung in der Fußgängerzone -
häufig sorgt der normale Alltag für die entsprechenden Gelegenheiten. Viele Menschen suchen aber auch über spezielle Datingseiten im Netz nach dem passenden Pendant für einen ONS.
Die individuellen Chancen ergeben sich nicht nur aus Attributen wie Charme und Äußerlichkeiten, sondern auch aus dem Geschlecht. Da Männer sexuellen Abenteuern generell offener gegenüberstehen als Frauen, erweist sich die gezielte Suche nach einem heterosexuellen One-Night-Stand oft als Herausforderung.
Worauf sollte man beim One-Night-Stand achten?
Weder Getratsche und noch ungewolltes Nachleben
Die besten ONS finden zwischen Menschen statt, die sich nicht kennen beziehungsweise nicht den Alltag miteinander teilen. Freund*innen, Kolleg*innen oder Menschen aus der Nachbarschaft bieten sich daher für einen One-Night-Stand eher nicht an. Ebenso geht es um Sex – mehr nicht. Stellt sich beim gemeinsamen Abenteuer heraus, dass jemand die Option auf mehr sieht, darf das hinterher gern angesprochen werden. Doch sofern das nicht der Fall ist, ist es besser, sich gleich nach dem Erlebnis wieder freundlich und respektvoll voneinander zu verabschieden. Das beugt auch Missverständnissen und einem möglichen Gefühlschaos vor.
Apropos Missverständnisse: Am besten ist es, wenn man schon im Vorfeld abgeklärt, dass es sich nicht um ein
Treffen mit Aussicht auf mehr handelt. Was aber, wenn man bei einem möglichen zwischenzeitlichen Kontakt merkt, dass die*der andere das anders sieht und sich doch noch umfangreichere Hoffnungen macht? Dann sollte man von seinem Vorhaben Abstand nehmen. Ansonsten geht es nämlich mit Ansage schief.
Einen klaren Kopf bewahren
Alkohol und andere Drogen sollten nach Möglichkeit keine Rolle spielen. Natürlich spricht nichts gegen einen gemeinsamen Drink, der die Zunge lockert und für eine flirty Stimmung sorgt. Wer es übertreibt, wird aber schnell leichtsinnig. Zudem wirkt sich
starker Alkoholgenuss negativ auf Libido und Potenz aus.
Und auch, wenn es in diesem Zusammenhang unhöflich erscheinen mag: Am besten lässt man sein Glas nicht aus den Augen! Schließlich kommt es immer wieder vor, dass jemand prinzipiell erotisches Interesse hatte und daraufhin über einen Drink oder ähnliches ausgeknockt und missbraucht wurde. „Gute“ ONS-Partner*innen haben für eine entsprechende Vorsicht jedoch Verständnis und sind damit vollumfänglich einverstanden. Trifft man auf ein Gegenüber, dass dies anders sieht oder auch schon der Meinung ist, dass Alkohol (und eventuell auch Co.) ja eindeutig dazugehören würden, sollte man lieber die Finger von ihr*ihm lassen.
Einvernehmlichkeit und safety first
Oft wird das Argument gebracht, dass ein One-Night-Stand die perfekte Situation für eine gewisse Zügellosigkeit wäre. Das kann sein, muss aber nicht. Was so oder so aber ein No-Go ist: jemanden zu bedrängen, sei es körperlicher und/oder verbaler Art. Echte
Sexgött*innen wissen, dass es das nicht braucht und das man(n) auch auf andere Weise punkten kann. Dennoch gilt: Höflich sein, die eigenen Grenzen und Tabus klar benennen und auch die des Gegenübers stets respektieren.
Das ist insbesondere im Hinblick auf ungeschützten Geschlechtsverkehr von Bedeutung. Zugegeben, es klingt abgedroschen und klugsch…, aber man kann es nicht oft genug wiederholen. Die Antibabypille kann zwar eine Schwangerschaft verhindern, sie bietet aber keinerlei Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Schon aus diesem Grund ist es nicht geschickt, wenn man(n) Sprüche wie „Es reicht ja, wenn die Frau die Pille nimmt“ von sich gibt. Mag sein, doch im Hinblick auf einen gewissen Selbstschutz in puncto Schwangerschaft ist der Griff zum Kondom die bessere Idee. Und in Bezug auf die STI profitieren ebenfalls alle davon.
Außerdem: Wer sagt, dass
Verantwortungsbewusstsein unsexy sei? Natürlich könnte man denken, dass man sich bei jemandem, den man nicht kennt, besonders tabulos präsentieren kann. Viele Dinge (Stichwort BDSM) sollte man jedoch einfach nur mit Personen machen, die man besser kennt und in verschiedenen Hinsichten als kompetent und vertrauenswürdig erlebt hat. Insofern ist auch an dieser Stelle weniger manchmal mehr.
Wie kann man sich und seinem Gegenüber einen ONS versüßen?
Ganz einfach – und oftmals ist es nicht einmal besonders aufwendig. In der Regel reicht es schon,
- die eigene Wohnung aufgeräumt zu haben (für den Fall, dass man doch bei einem selbst landet),
- auf ein gesundes Maß an Körperpflege zu achten,
- beim Outfit zu den ansehnlicheren Stücken zu greifen und dabei besonderes Augenmerk auf hochwertige (Herren-) Unterwäsche zu legen, die nicht nur gut aussieht, sondern sich auch so anfühlt und
- sich von einer vergnügt-freundlichen Seite zu präsentieren.
Merke? Es sind also wieder einmal die (zunächst einmal zwischenmenschlichen und nicht unbedingt gleich total erotischen) Details, die den kleinen, aber eben auch entscheidenden Unterschied machen …