Hier ist der Name Programm: Im Wortsinn geht es beim Partnertausch um erotische Aktivitäten mit einem oder mehreren anderen Paaren. Dabei werden die Konstellationen nach Belieben oder nach abgesprochener Vorgabe durchmischt. In der englischen Sprache ist vom ‚Partner Swap‘ die Rede.
Was ist mit einem Partnertausch gemeint?
Viele Paare bezeichnen den Partnertausch auch als ‚gemeinsames Fremdgehen‘. Denn man trifft sich mit einem oder mehreren anderen Paaren, um sich in temporär anderer Paar-Konstellation miteinander zu vergnügen.
Beim ‚klassischen‘ Partnertausch finden sich zwei heterosexuelle Paare (mf & mf) zusammen, doch es gibt natürlich zahlreiche Variationen.
- mf & mm (mit zwei Männern)
- mf & ff (mit zwei Frauen)
- mf & md (mit Mann & diverser Person)
- mf & fd (mit Frau & diverser Person)
Abhängig von den individuellen Vorlieben kann man sich als Paar natürlich auch mit mehreren anderen Paaren oder ganzen Gruppen zum Partnertausch verabreden. Dabei spielen selbstverständlich auch mögliche Spielarten eine wesentliche Rolle. Neben dem klassischen
Swingen bieten sich in diesem Zusammenhang auch Wife- beziehungsweise Mansharing.
Möglich sind außerdem Gangbang- und Gruppensex-Konstellationen. Übrigens: Für einen Großteil der Menschen ist das Spiel mit einem anderen Pärchen ein einmaliges Erlebnis. Nicht wenige sind aber auch einer
Dauerfreundschaft (die über den sexuellen Bereich hinausgehen kann) nicht abgeneigt.
Wer betreibt einen Partnertausch und was ist der Reiz daran?
Es gibt nicht viele statistische Erhebungen zu diesem Thema. Laut dem
Polyamoren Netzwerk e.V. haben in Deutschland rund 12 % der Menschen Partnertausch-Erfahrungen. Doch offenbar vergnügt sich nur ein kleiner Teil der Paare regelmäßig mit anderen Pärchen. Im Jahr 2006 jedenfalls gaben in Umfragen weniger als 2 % der Befragten an, in den zurückliegenden 12 Monaten Sex zu dritt oder mit einem anderen Paar erlebt zu haben.
Generell kommt der Partnertausch nur für offene Partnerschaften infrage. Gründe dafür reichen von der Lust auf fremde Haut über das Sehen und Gesehenwerden bis hin zum Ausleben von besonderen sexuellen Spielarten. Je nach Absprache kann der Partnertausch unmittelbar nebeneinander oder auch in getrennten Räumen stattfinden.
Eine Festlegung, dass beide Partner unbedingt Sex mit einem anderen Paar (ebenfalls mit beiden) haben müssen, gibt es natürlich ebenfalls nicht. Es ist also durchaus möglich, dass im Rahmen des Partnertauschs nur zwei oder drei Personen miteinander verkehren.
Wie findet man Menschen, die sich für einen Partnertausch begeistern?
In analogen Zeiten gab es hierfür lediglich die Optionen, sich über eine einschlägige Kontaktanzeige auf die Suche zu machen oder sich im Swingerclub kennenzulernen. Der erstgenannte Weg spielt heute so gut wie gar keine Rolle mehr, während einschlägige Dating-Portale im Internet einen regen Zulauf haben.
Und dort werden nicht nur Dates anberaumt, die im privaten Schlafzimmer stattfinden: Viele Paare treffen sich für den Partnertausch oder andere erotische Abenteuer sogar ausschließlich im Club oder bei einer
kinky Party. Umgekehrt fungieren die Swingerclubs und erotischen Veranstaltungen nach wie vor als Kontaktbörse, in der sich selbstverständlich auch Paare kennenlernen.
Worauf muss man achten?
Wie bereits angedeutet, bietet sich der Partnertausch ausschließlich für offene Beziehungen an. Zudem ist Kommunikation unverzichtbar: Nur wenn man offen über derlei Fantasien spricht und sich einig wird, kann man sie auch in lustvoller Weise ausleben. Safersex ist dabei natürlich oberstes Gebot.
Zudem gilt es unbedingt zu berücksichtigen, dass Menschen keine Maschinen sind. Gerade bei Neulingen (aber auch bei erfahrenen Swinger*innen) deckt sich das erotische Kopfkino nicht zwangsläufig mit der Realität. Es kommt durchaus vor, dass sich die Lust auf fremde Haut im entscheidenden Moment einfach nicht einstellen will. Dies darf jedoch kein Grund für Vorhaltungen sein oder dafür, jemanden zu bedrängen. Und selbst mitten im lustvollen Spiel muss natürlich jede*r die Möglichkeit des
Abbruchs haben.