In der deutschen Übersetzung bedeutet der Begriff Safeword 'Sicherheitswort' oder 'sicheres Wort'. Gebräuchlich ist das Safeword vorrangig, aber nicht ausschließlich im BDSM-Bereich.
Was ist ein Safeword?
BDSM-Praktiken bezeichnet man aus guten Gründen oftmals als 'harter Sex' , denn hier kann es tatsächlich ziemlich heftig zugehen. Das Zufügen wie das Ertragen von Schmerzen und
psychischem Druck bedeutet für viele Menschen einen besonderen erotischen Kick. Allerdings hat jeder Mensch eine individuelle Belastungsgrenze, oberhalb der man keine Freude mehr am gemeinsamen Spiel hat. Gerade bei Grenzerfahrungen fällt es selbst erfahrenen BDSMler*inen meistens schwer, das eigene Limit im Vorfeld zu definieren. Das Safeword bietet eine Möglichkeit, das gemeinsame Tun zu unterbrechen oder komplett zu beenden. Dabei handelt es sich um einen vorher vereinbarten Begriff mit der Funktion einer Notbremse.
Welches Wort eignet sich?
Es gibt keinen Katalog mit Safewords, aus dem man das individuell passende einfach nur heraussuchen muss. Natürlich muss es ein Begriff sein, den beide beziehungsweise alle Beteiligten kennen und respektieren. Empfehlenswert ist ein Wort, das auch im intensivsten und lautesten Spiel deutlich auszusprechen ist und nichts mit dem gemeinsamen Tun zu tun hat.
'Apfelkuchen' ist also definitiv besser als '
Hengstschwanz'. Beispiele für gern gewählte Safewords sind außerdem
- Auszeit
- Einhorn
- SOS
- Mayday
- Alarm
- Safeword
In einer sehr lauten Umgebung oder wenn eine Person zum Beispiel aufgrund eines Knebels nicht sprechen kann, sollte man alternativ ein anderes Signal vereinbaren, etwa ein deutliches Handzeichen.
Wer benötigt ein Safeword?
Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass ein solcher Begriff ausschließlich bei heftigsten S/M-Spielen erforderlich ist. Im Gegenteil: Viele Menschen haben noch nicht viel Erfahrung in der harten Erotik gesammelt und können die eigenen Grenzen noch schwieriger definieren. Gut möglich sogar, dass man diese erst für sich selber festlegen muss. Ohne Safeword ist das nicht denkbar, wenn man Körper und Psyche keinen Risiken aussetzen möchte.
Übrigens ist die Verwendung des Begriffs nicht allein auf den Fetisch- und BDSM-Bereich beschränkt. Denn auch andere erotische Bereiche können körperlich wie psychisch sehr herausfordernd sein. Gangbang oder
Gruppensex sind zwei dafür zwei von vielen Beispielen.
Was muss man außerdem wissen?
Immer wieder hört und liest man von BDSM-Spielen, die ohne Safeword stattfinden sollen. Meistens wird dies als eine ultimative Grenzerfahrung mit entsprechend starkem sexuellem Kick beschrieben. Das ist nicht komplett auszuschließen, doch vor allem bedeutet das ein sehr hohes Risiko für Psyche, Leib und Leben. Ein*e professionelle*r Dom*ina käme daher nie auf die Idee, auf die Verwendung eines Safewords zu verzichten. Daran sollte sich ein jeder ein Beispiel nehmen, damit das gemeinsame Spiel für alle Beteiligten so genussreich wie ungefährlich ist.