Um es direkt ganz klar zu sagen: Nein, bei Schulmädchen handelt es sich nicht um weibliche Kinder und Jugendliche. Vielmehr geht es um eine Rollenspiel- und Porno-Kategorie, bei der eine junge, sehr attraktive Frau eine Schülerin, ein „schoolgirl“ spielt. Oder es gibt sogar eine ganze Schülerinnen-Gruppe. Aber natürlich kann auch jede andere Person in ein Schulmädchen verwandelt werden, etwa im Zuge einer Sissification. Dazu später auch noch mehr. In der Mehrheit der Fälle handelt es sich bei dieser (Rollenspiel-) Figur um eine relativ schüchterne, leicht beeindruck- und beeinflussbares, eher submissives weibliches oder weiblich konnotiertes Wesen. Zudem trägt ein Schulmädchen häufig in erotisiertes Schuluniform-Outfit und lässt sich zu verschiedenen Sex- und Erotikpraktiken verleiten, die oftmals im Zusammenhang mit BDSM, speziell Discipline, stehen.
Woher kommt die Fantasie vom Schulmädchen?
Ganz genau lässt sich das nicht sagen. Allerdings gibt es ein Werk in der deutschen Kultur- und Filmgeschichte, das in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben darf. Ein Werk, das sicherlich viele Fantasien bezüglich der Schulmädchen beflügelt haben dürfte – der Schulmädchen-Report.
Beim Schulmädchen-Report handelt es sich um ein 1969 veröffentlichtes Buch. Der Autor, Günther Hunold, führte Interviews mit 36 Schülerinnen im Alter von 14 bis 20 Jahren. Sein Ziel war es, eine wahrheitsgetreue Darstellung des sexuellen Verhaltens von jungen Mädchen zu geben.
Das Buch enthielt zwölf ausgewählte Interviews zu verschiedenen Themen. Darunter fielen etwa
- ein Porträt der Schülerinnen,
- das Milieu, in dem sie sich bewegten,
- ihre Lehrer*innen,
- ihre Träume,
- ihr Verhältnis zu erotisch-sexuellen Aspekten wie Masturbation, Defloration, Geschlechtsleben, Empfängnisverhütung, Homosexualität und Co.
Hunold betonte, dass es sich um individuelle Fälle handelte. Diese sollten nicht den Eindruck vermitteln, dass sie das Verhalten der Allgemeinheit der Schülerinnen repräsentierten.
Durch eine sehr erfolgreiche Verfilmung im Jahr 1970 nahm die Bekanntheit des Schulmädchen-Reports noch einmal deutlich zu. Die von der Rapid Film GmbH produzierte Filmreihe umfasste insgesamt 13 Folgen und stieß auf reichlich Kritik. Diese traf speziell die als scheinheilig empfundenen wissenschaftlichen Kommentare, die behaupteten, die gezeigten Szenen seien typisch. Kritiker argumentierten, dass die Filme mit den vermeintlichen Schulmädchen ein verzerrtes Bild der sexuellen Aktivitäten junger Mädchen zeigten.
Trotz der Kritik waren die Filme aber kommerziell erfolgreich und hatten Millionen von Zuschauern*innen. Heute gelten einige Teile der Filmreihe als jugendgefährdend und indiziert.
Wer kann in diese Rolle schlüpfen?
Die Rolle eines Schoolgirls kann theoretisch jeder einnehmen. Wesentlich dabei ist allerdings, dass dies aus eigenem Interesse geschieht oder dass es nicht als ein Tabu benannt wurde. Überdies bieten auch manche Sexarbeiter*innen entsprechende Leistungen an.
Was braucht es für die Verwandlung in ein Schulmädchen?
Zur Verwandlung in ein Schulmädchen kann man auf verschiedene Elemente und Accessoires zurückgreifen. Dazu zählen unter anderem
- ein Schulmädchen-Kostüm. Dieses besteht häufig aus einem Rock im Schuluniform-Stil, einem (weißen) Hemd, einer Krawatte und gegebenenfalls einem Blazer. Ein solches Kostüm erhält man online oder in einem Kostümgeschäft. Es besteht aber selbstverständlich auch die Option, es selbst aus anderweitiger Kleidung zusammenzustellen oder anzufertigen.
- Accessoires wie Socken oder Strümpfe, Schuhe, Haarschleifen oder -gummis, eine Brille, ein Rucksack oder eine Schultasche, ein Notizbuch sowie ein Bleistift runden das Bild ab.
- das Verhalten und die Sprache. Um die Rolle des Schulmädchens authentischer zu gestalten, kann man sich mit dem spezifischen Verhalten und der Verwendung einer bestimmten Sprache als Schulmädchen befassen. Dazu gehören etwa das Verwenden kindlicher oder schüchterner Sprache, das Tragen einer Brille oder das vorbildliche Verhalten im Unterricht.
- Für die noch realistischere Gestaltung des Rollenspiels lohnt es sich zudem, auf eine bestimmte Kulisse (Tisch, Tafel und Co.) zurückzugreifen. Ebenso können Beziehungen zu anderen Personen wie den Lehrkräften oder den Mitschüler*innen oder das (Nicht-) Erledigen konkreter Aufgaben zum Thema werden.
Was ist der Reiz daran?
Zwar scheint es bislang keine Statistiken zur Frage zu geben, wie viele Deutsche sich für Rollenspiele mit Schulmädchen interessieren. Dennoch ist zu vermuten, dass diese im Rahmen der
Role Plays zu den häufiger ausgewählten Figuren gehören. Das überrascht insofern nicht, als man verschiedene Reize bei einem solchen Spiel erleben und ausleben kann.
Man denke nur etwa an die Erzeugung eines Machtgefälles durch eine dominante und/oder sadistische Person. Diese hat die erotische und/oder disziplinarische Kontrolle über das Schulmädchen, was sowohl im Hinblick auf D/S- als auch SM-Spiele von Interesse sein kann.
Ebenso lockt das Verbotene. Fantasien mit Schulmädchen spielen oft mit dem Tabu von pädagogischen Autoritäten und sexueller Anziehung zu jungen Personen. Der Kick kann somit in der Illusion des Verbotenen und im Ausleben verbotene Fantasien liegen.
Und nicht zuletzt erlaubt es die Schoolgirl-Figur, sich auf eine ganz eigene Weise zu stylen und zu kleiden. Das dürfte unter Umständen (eventuell in Kombination mit den bereits genannten Faktoren) auch für DWT, Fans von Sissification und Co. von Interesse sein.
Worauf muss man bei Schulmädchen-Spielen achten?
Es liegt auf der Hand, dass diese Art von Fantasie oder Rollenspiel bestimmte ethische und rechtliche Grenzen hat. Aus diesem Grund sollten sich alle Beteiligten bewusst sein, dass es sich um eine Fantasie handelt. Eine Fantasie, die eine bleiben sollte beziehungsweise eine, die Erwachsene in einem sicheren, legalen Rahmen miteinander ausleben. Keinesfalls darf es bei erotischen Spielen mit Schulmädchen darum gehen, eine reale sexuelle Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern in der Schulwelt herzustellen.
Ebenso ist anzumerken, dass man auch bei Role Plays mit Machtgefälle Grenzen setzen und Tabus festlegen darf. Wer also in die entsprechende Rolle schlüpft, muss nicht alles mit sich machen lassen, was potenziell zu einem solchen Spiel dazu gehören könnte. So ist es unter anderem legitim zu sagen, dass das Spanking mit der Hand im Zuge von ‚
Disziplinarmaßen‘ akzeptiert ist, Schläge mit dem Rohrstock hingegen nicht gewollt sind.
Es lohnt sich also, bereits im Vorfeld einen gewissen Rahmen abzustecken. So ist während des Spiels mit dem Schulmädchen klar, welche Bandbreite in Bezug auf die Handlung und die damit verbundenen Praktiken zur Verfügung steht und es kommt seltener zu Missverständnissen. Dennoch sollte selbst im Idealfall die Nachsorge (Aftercare) nicht fehlen. Schließlich kann – bei einer entsprechenden Spielweise – auch diese Form des Spiels zur physischen und psychischen Herausforderung werden.