Der Begriff ist hier bereits Programm: Vor allem unter Teenagern, manchmal aber auch unter jungen erwachsenen Männern, interessieren sich einige geradezu brennend für die Geschlechtsteile ihres Umfeldes. Gleichzeitig ist man bereit, selbst die Hosen herunterzulassen, um dem Anderen einen näheren Blick zu gewähren. 

Diese Prozedur hat zumeist allerdings keinen direkt erotischen Hintergrund. Es geht schlicht darum, die Abmessungen des eigenen Gemächtes besser bewerten zu können.

 
Natürlich gibt es viele Quellen, die verlässliche Informationen über Penisgrößen und -formen bereithalten. Doch ob Bravo, Website oder Pornofilm: Für viele zählt nur, was man ganz unmittelbar zu Gesicht bekommt. Der Schwanzvergleich ist also eine der wenigen analogen Bastionen im Leben junger Männer.
 
Durch den direkten Vergleich wird schnell klar, ob die eigenen Abmessungen mit jenen der Freunde mithalten können. In der Regel erfährt ein großer Penis natürlich mehr Anerkennung als ein kleineres Glied. Handelt es sich bei dem bestausgestatteten Mann jedoch um eine schüchterne Randfigur, kann der Schwanzvergleich trotzdem Hohn und Gespött zur Folge haben.
 

 
Es kommt ganz auf den Blickwinkel an. Bei männlichen Teenagern (und möglicherweise ebenfalls anwesenden Mädchen) hat die Prozedur auch einen gewissen Mutproben-Charakter: Wer traut sich, wer kneift? Aus dieser Perspektive spielt die tatsächliche Penisgröße nur eine untergeordnete Rolle. Bei einigen Jungs wirkt sich der Vergleich jedoch ganz unmittelbar auf das Ego aus – je nach Resultat auf positive oder negative Weise.
 
Fakt ist: Wenn sich eine Liebesbeziehung oder eine heiße Nacht anbahnt, wird kein Junge nach seiner individuellen Schwanzgrößen-Kategorie gefragt. Junge Frauen (oder bi- oder homosexuelle Männer und Diverse) werden einen heißen Flirt sicher nicht beenden, weil ein Freund ihres Gegenübers beim Penisvergleich besser abgeschnitten hat.
 
 

 
Ob man einfach mehrere Penisse nebeneinander hält oder (zusätzlich) ein Maßband zur Hand nimmt, es wird immer Unterschiede in der Länge und der Dicke geben. Allerdings lassen sich durch die Abmessungen eines nicht erigierten Gliedes so gut wie keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Ausstattung des Mannes ziehen, denn jeder Penis erigiert auf seine ganz eigene Weise. So spielt es eine wesentliche Rolle, ob ein Mann über einen Blut- oder einen Fleischpenis verfügt: Ersterer ist im Ruhezustand vergleichsweise klein, besitzt aber vergleichsweise große Schwellkörper, die sich bei einer Erektion extrem vergrößern. Der Fleischpenis hingegen legt bei einer Erektion nur noch unwesentlich an Größe zu. Es ist also möglich, dass der beim Schwanzvergleich unterlegene Penis ‚in Aktion‘ voluminöser ist als sein Wettbewerber.

Männer sind ohnehin schlecht beraten, wenn sie die eigenen Liebhaber-Qualitäten auf die Penisgröße reduzieren: Erstens stehen nicht alle potenziellen Sexpartner*innen auf Riesenschwänze, zweitens ist Sex immer eine gesamtkörperliche und psychische Sache. Auch Männer mit kleinem Glied können sich als exzellente Liebhaber erweisen. 

 
Eine ‚Niederlage‘ beim Schwanzvergleich sollte niemals ein Grund für tief reichende Komplexe sein. Wer aber auch nach längerer Abwägung mit seiner Penisgröße unzufrieden ist, hat mehrere Optionen:
 

 
All diese Methoden haben Vor- und Nachteile, daher sollte man sich im Vorfeld sehr genau informieren. Von einer Sache ist generell abzuraten: Angebliche Wunderpräparate, die innerhalb kürzester Zeit zu einem Peniswachstum von mehreren Zentimetern führen sollen, sind reine Bauernfängerei. Diese Produkte sind überteuert, werden unter dubiosen Bedingungen mit nicht nachvollziehbarer Rezeptur hergestellt und erweisen sich in der Praxis als wirkungslos.