Hierbei handelt es sich um eine Form der verbalerotischen Demütigung. Eine dominante Person erniedrigt dabei (meistens einvernehmlich) den Penis ihres devoten Gegenübers. Dieses Prozedere kann eingebettet sein in weitere sexuelle Handlungen oder für sich alleine stehen. Häufig findet die Small Penis Humiliation im Privaten statt, man kann sie aber auch in der Öffentlichkeit ausleben.
Was muss man über die SPH wissen?
Oftmals ist für die Small Penis Humiliation das Kürzel SPH gebräuchlich. Wörtlich übersetzt bedeutet es ‚Kleiner Penis Erniedrigung‘. Das Spiel ist klar im sadomasochistischen Bereich verortet: Die dominante Person verweist darauf, dass das Glied ihres Gegenübers so klein sei, dass man es für sexuelle Aktivitäten nicht verwenden könne. Dies wiederum bereitet der Person mit (tatsächlich oder vermeintlich) kleinem Penis sexuelle Lust.
Wie funktioniert sie?
Es gibt verschiedene Facetten dieses Spiels – und nicht immer spielt die tatsächliche Penisgröße dabei eine wichtige Rolle. Es ist ebenso möglich, einen Penis aufgrund seines Wuchses (unproportioniert, schief) oder für eine zu geringe
Potenz zu beleidigen. Prinzipiell kann man die SPH auch vollkommen unabhängig von tatsächlichen Gegebenheiten betreiben. Ein Mann kann also potent und mit einem wohlgeformten Glied ausgestattet sein, aber dennoch (oder genau aufgrund dieser Tatsache) von seinem Gegenüber beleidigt werden. Einige Paare erkennen gerade in der Öffentlichkeit einen besonderen Reiz darin, mit entsprechenden Behauptungen zu spielen, denn diese sind durch andere meist nicht überprüfbar.
Wie lässt sich die Small Penis Humiliation mit anderen erotischen Spielarten kombinieren?
Es gibt unterschiedliche Optionen, die SPH zu leben. Häufig geht sie mit dem
Cuckolding einher. Bei diesem Spiel wird ein devoter Mann unter dem Argument abgewiesen, dass er seine*n Partner*in aufgrund mangelnder Potenz oder eines zu kleinen Gliedes nicht befriedigen könne.
Zudem kann die Small Penis Humiliation ein Teil einer Feminisierung sein. Einige dominante Personen vergleichen die geringe Penisgröße in diesem Zusammenhang mit der weiblichen Klitoris. Gegenstand der Beleidigung kann dann beispielsweise der Umstand sein, dass ein ‚halber‘ (weil nicht ausreichend bestückter) Mann noch lange keine vollständige Frau darstelle.
Im Zeitalter der digitalen Vernetzung spielt natürlich auch das Internet eine Rolle bei der Erniedrigung eines kleinen Gliedes. Im Rahmen eines
Camsex-Chats kann ein devoter Mensch mit männlicher Anatomie seinen Penis vorzeigen, um dann von seinem Gegenüber entsprechend erniedrigt zu werden.
Was ist der Reiz an der SPH?
Viele unterwürfige Männer besitzen keinen tatsächlich zu kleinen Penis. Dennoch finden sie es erregend, von ihrem Gegenüber sexuell gedemütigt zu werden. Da dem Penis als primäres Geschlechtsorgan im sexuellen Miteinander eine Hauptrolle zukommt, drängt er sich für die Small Penis Humiliation regelrecht auf. Umgekehrt finden es einige Frauen sexuell erregend, über Penisgröße und Manneskraft ihres Gegenübers zu urteilen und beides zu verspotten. Der Reiz kann auch darin liegen, die gesellschaftlich oft privilegierte Männlichkeit zu schwächen.
Worauf muss man dabei achten?
Natürlich sollte es sich immer um ein einvernehmliches Rollenspiel handeln. Besitzt ein Mann tatsächlich einen sehr kleinen Penis oder verfügt er über ein vermindertes Selbstwertgefühl, so kann der Schuss aber auch nach hinten losgehen. Manchmal liegt nur ein schmaler Grat zwischen der sexuellen Erregung und der psychischen Verletzung. Umso wichtiger ist das Vertrauensverhältnis zwischen der devoten und der dominanten Person. Paare haben natürlich immer die Möglichkeit, sich langsam an dieses Spiel heranzutasten. So hat man die Möglichkeit, bei Bedarf auch wieder zurückzurudern. Kommunikation ist hier das A und O – und die Aftercare ist stets ein wesentlicher Bestandteil des Spiels. Dass die SPH im Rahmen von Beziehungsstreitigkeiten nichts verloren hat, erklärt sich von selbst.
Neben der privat ausgelebten Small Penis Humiliation gibt es natürlich auch entsprechende Angebote als bezahlte sexuelle Dienstleistung. Seriöse Anbieter*innen wissen selbstverständlich sehr genau, wie sie sich verhalten müssen: Der erste Schritt muss vom Mann (beziehungsweise der devoten Person mit männlicher Anatomie) gemacht werden. Ein eingehendes Gespräch ist Pflicht, um sich besser in die beziehungsweise den anderen hineindenken zu können. Für eine professionelle Domina ist es selbstverständlich, nach der Session die psychischen Wogen wieder zu glätten. Ohne ausreichendes
Aftercare wird sie ihren Kunden definitiv nicht wieder vor die Tür setzen.