Be Viagra handelt es sich um ein Medikament des amerikanischen Pharmakonzerns Pfizer. Der im deutschen Sprachraum übliche Markenname ist international bekannt. Häufig benutzt man ihn auch als Synonym für andere chemische Potenzmittel.
Was ist Viagra?
Viagra ist der Markenname für ein Medikament mit dem Wirkstoff Sildenafil. Es wird hauptsächlich zur Behandlung von erektiler Dysfunktion (ED) bei Männern eingesetzt. Viagra wirkt, indem es die Blutgefäße im Penis erweitert. Das führt zu einer verbesserten Blutzirkulation und ermöglicht oder unterstützt eine Erektion, wenn eine sexuelle Stimulation vorliegt. Es gehört zur Klasse der Medikamente, die als Phosphodiesterase-Typ-5-Inhibitoren (PDE5-Inhibitoren) bekannt sind.
Wer hat Viagra wann und warum entwickelt?
Für eine Gruppe Forschender des amerikanischen Pharmakonzerns Pfizer stand in den frühen eine neue Substanz im Fokus des Interesses: Sildenafil Citrat erschien für die Behandlung bestimmter Herzerkrankungen vielversprechend, denn es sollte gleichzeitig den Blutfluss erhöhen und sich vorteilhaft auf den Blutdruck auswirken. Im Zuge der Forschungen führte das Team klinische Studien an Probanden durch, die zu einer echten Überraschung führten. Zwar zeigte das verabreichte Mittel wenig Wirkung in den eigentlich gewünschten Bereichen, allerdings berichteten zahlreiche Studienteilnehmer über auftretende Erektionen. Für Pfizer war das ein Anlass, die Forschung mit nun neuem Fokus voranzutreiben.
Ab 1993 nahmen über dreitausend Männer im Alter zwischen 18 und 60 an einer neuen Studie teil, um die Wirksamkeit des Medikaments auf die erektile Funktion zu testen. In dieser Hinsicht erwies sich das Mittel als so zuverlässig wirksam, dass die Marktzulassung beinahe vorgezeichnet schien. In den USA kam Viagra am 1. Oktober 1998 auf den Markt und schon kurz darauf bekam es auch die deutsche Zulassung als verschreibungspflichtiges Medikament.
Mit dem heutigen Datum (01.10.2024) feiert Viagra also seinen 26. Geburtstag – und viele Millionen Männer rund um den Globus feiern gerne mit. Übrigens kommt auch der Name des
Potenzmittels nicht von ungefähr: Es setzt sich zusammen aus Teilen des lateinischen Wortes für Energie („Vigo“) und den gewaltigsten Wasserfällen Nordamerikas, „Niagara“. Viagra steht also für die sprichwörtliche Omnipotenz.
Wie wirkt dieses Potenzmittel?
Wenngleich es seit der Markteinführung viele anderslautende Gerüchte gibt: Viagra ist kein Medikament, mit dem man seine sexuelle Leistungsfähigkeit optimiert. Es wird lediglich zur Behandlung der erektilen Dysfunktion verschrieben. Das ist auch sinnvoll, denn das enthaltene Sildenafil hemmt das Enzym PDEE-5 und sorgt so für eine bessere Durchblutung des Schwellkörpers. Bei vorhandener Nervenschädigung oder starken Durchblutungsstörungen zeigt Viagra allerdings keine oder nur eine geringe Wirkung. Eine sexuelle Stimulation ist in jedem Fall erforderlich, andernfalls bleibt die Einnahme des Medikamentes wirkungslos.
Unbedingt beachten sollte man auch, dass es sich aus guten Gründen um ein verschreibungspflichtiges Mittel handelt. Man sollte also nicht der Versuchung erliegen, es in einem fragwürdigen Onlineshop zu erwerben. Zu den wichtigen Gründen der Verschreibungspflicht gehören mögliche Nebenwirkungen, zu denen unter anderem die Folgenden gehören.
- Verdauungsbeschwerden
- Rötung des Gesichtes
- Kopfschmerzen
- Sehstörungen
Außerdem können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten, die man nicht unterschätzen sollte. Dementsprechend wichtig ist eine verantwortungsvolle Einnahme von Potenzmitteln – und die setzt eine umfassende fachärztliche Untersuchung samt Beratung voraus.
Wie viele Menschen nehmen das Medikament ein?
Da Viagra das erste oral einzunehmende Medikament seiner Art für ED war, wurde es schnell beliebt. Es ist schwierig, genaue Zahlen darüber anzugeben, wie viele Menschen weltweit Viagra einnehmen. Dies liegt daran, dass die Verkaufszahlen laufend schwanken und in vielen Ländern Generika und Konkurrenzprodukte zur Verfügung stehen. Studien hierzu gibt es dennoch – und die kommen zu schier gigantischen Zahlen. So wurden in mehr als 120 Ländern bereits über 1,8 Milliarden Viagra-Tabletten verkauft.
Auch heute steht der Name Viagra synonym für ein Potenzmittel, doch es gibt mittlerweile diverse Alternativen. In Deutschland sind beispielsweise auch Cialis (Wirkstoff Tadalafil) und Levitra (Wirkstoff Vardenafil) zugelassen.
Was muss man außerdem darüber wissen?
Genau wie alle anderen Potenzmittel ist Viagra niemals die alleinige Lösung aller Potenzprobleme. Grundlage ist stets ein ganzheitlicher Ansatz, bei dem Faktoren wie
- ausgewogene Ernährung,
- ausreichend Schlaf,
- wenig Stress,
- psychische Gesundheit und
- körperliche Fitness
eine jeweils wesentliche Rolle spielen. Hierauf wird auch in der fachärztlichen Beratung stets hingewiesen. Auch der Verzicht auf
Nikotin und der verantwortungsvolle Umgang mit Alkohol und anderen Genussmitteln tragen zu mehr sexueller Leistungsfähigkeit bei.
Wer sich seine
Fitness und Gesundheit erhält, tut damit auch viel für die eigene Potenz. Viagra kann dann möglicherweise ein finaler Baustein zur sexuellen Leistungsfähigkeit sein.