Das Kürzel klingt etwas technisch, ist aber leicht zu verstehen: Hiermit wird verdeutlicht, dass etwas 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche gilt – also pausenlos und immer. Eine Übersetzung ins Englische ist nicht notwendig, denn auch dort ist die Bezeichnung 24/7 gebräuchlich.
Was ist 24/7?
Prinzipiell kann die Bezeichnung in vielen Lebensbereichen verwendet werden. Beispiele reichen von einer permanent besetzten Telefonhotline bis hin zur täglich rund um die Uhr geöffneten Autobahntankstelle. Hauptsächlich ist das Kürzel aber im BDSM-Bereich gebräuchlich. In diesem Kontext bedeutet es, dass ein einmal vereinbartes Machtgefälle nicht nur während einer Session besteht. Stattdessen gilt die Rollenverteilung permanent. Damit fließt sie in sämtliche Lebensbereiche hinein, die devote Person ordnet sich ihrem
dominanten Gegenpart also immerzu unter.
Was ist der Reiz daran?
Für viele Menschen ist die Vorstellung einer dominant-devoten Beziehung ein sehr starkes, sexuell erregendes Motiv. Pornografische Klassiker wie
Die Geschichte der O haben daran definitiv einen großen Anteil. Allerdings muss sich 24/7 nicht zwingend auf den sadomasochistischen Bereich beziehen. Dominanz und Unterwerfung funktionieren problemlos aus ohne die körperliche Züchtigung.
Einige Menschen finden unter anderem im Zusammenhang mit der
FLR (Female-Led-Relationship) Gefallen an dem Gedanken, sich ihrer*ihrem Partner*in gegenüber permanent zu unterwerfen, während andere nach der ständigen Dominanz streben.
Kann 24/7 tatsächlich funktionieren?
Jede Lebenspartnerschaft basiert hierzulande auf freiwilliger Basis. Das gilt selbstverständlich auch für die Ehe. Zwar ist es zulässig, über einen Ehevertrag bestimmte Dinge des Zusammenlebens (etwa finanzieller Art) zu regeln. Sogenannte Sklavenverträge werden rechtlich allerdings nicht anerkannt. Jede Form des Dominierens und der Unterwerfung ist stets freiwilliger Natur und kann daher von beiden Seiten jederzeit aufgekündigt werden.
Tatsächlich ist 24/7 für den überwiegenden Teil der Menschen ohnehin nicht mehr als eine erotische
Fantasie, die sich im Alltag nicht fortwährend durchsetzen lässt. Jeder Mensch kommt sowohl in Situationen, in denen er Entscheidungen treffen als auch solche, in denen er den Vorgaben anderer Folge leisten muss. Wesentlich ist auch: Die Lust an 24/7 erfordert eine sexualisierte Grundstimmung, wie sie bei keinem Menschen pausenlos vorhanden ist. Denn kaum ein prinzipiell dominanter noch ein devoter Mensch ist per se nonstop daran interessiert, diesem vereinbarten Machtgefälle gerecht zu werden.
Was muss man beachten?
Speziell auf Datingseiten im Internet entdeckt man immer wieder Personen, die eine 24/7-Beziehung anstreben. Hier ist allerdings Vorsicht geboten. Viele Menschen sind sich der Tragweite ihres Gesuchs nicht vollends bewusst. Andere nehmen (unwissentlich oder absichtlich) in Kauf, sich nach erfolgreicher Suche auf unsicheres Terrain zu begeben.
Eine denkbare Alternative kann im ‚24/7 light‘ bestehen. Hierbei legt man das Machtgefälle für einen bestimmten Zeitraum fest und löst es anschließend wieder. Aber auch während der entsprechenden Zeit muss es für die Beteiligten mittels
Safeword oder vergleichbarem Zeichen möglich sein, das Spiel vorzeitig zu beenden.
Wie bei jeder dominant-devoten Beziehung gilt auch beim 24/7, dass niemand einen dauerhaften körperlichen oder seelischen Schaden erleiden darf. Abhängig von der Spielart muss man also adäquate Schutzmaßnahmen treffen.