Darf es vielleicht ein anderer Mann sein? Oder zwei oder noch mehr? Viele Paare haben den MM(…)F in den verschiedensten Formen für sich entdeckt und genießen es, wenn die Frau des anderen Paares sich mit einem oder mehreren anderen Männern vergnügt. Wie praktisch, dass dafür die verschiedensten Spielarten infragekommen. Werfen wir doch einmal einen genaueren Blick auf die diversen Optionen, den dahinterstehenden Kick und die Aspekte, die man für sicheren und gleichzeitig ungezwungenen erotisch-sexuellen Spaß beachten sollte.
Welche verschiedenen Spielarten und Veranstaltungen kommen dafür infrage?
Beim Swinging steht für viele Paare eindeutig der wechselnde Kontakt zu anderen Sexpartner*innen im Vordergrund, der auch nicht über die Matte hinausführen zu braucht. Das können sowohl Frauen als auch Männer als auch Paare sein. Swingenden Paaren geht es dabei vorrangig oftmals um die Lust an der (physischen Abwechslung und das Erleben neuer / anderer sexueller Praktiken. Im Zusammenhang mit dem Swinging lassen sich dann natürlich auch Spielarten wie Gruppen- oder Sandwichsex realisieren, die nur zu zweit nicht umsetzbar wären.
Beim Wifesharing teilt ein (mehr oder weniger dominanter) Mann seine Partnerin mit einem oder mehreren Männern. Im Prinzip handelt es sich also um eine relativ klassische Pärchen-Hausfreund-Konstellation, bei der die Wiederholung von Treffen, auch im Sinne einer Freundschaft Plus, oft gern gesehen sind. In dieser nimmt der männliche Part des Pärchens mehrheitlich selbst aktiv am Sex teil. Zuweilen nimmt er auch eine dominante Rolle seiner Frau (und eventuell deren Liebhaber[n]) gegenüber ein, was speziell D/s-Beziehungskonstellationen der Fall sein kann.
In jedem Fall wissen Wifesharing-Paare jedoch meist die vertrauensvoll-intime Ebene des erotischen Kontakts zu wenigen anderen Männern zu schätzen. Insofern unterscheiden sie sich häufig von Swinger*innen, da es ihnen selten darum geht, einen Partnertausch zu erleben und mit öfter wechselnden Partner*innen ins Bett zu steigen. Und insbesondere der Wifesharer interessiert sich vorrangig für das lustvolle Geschehen rund um seine eigene Partnerin, was andere Frauen für ihn tendenziell nicht so spannend macht.
Cuckolding
Beim Cuckolding handelt es sich um eine sexuelle Beziehungskonstellation aus drei Personen, die mit einem klaren Machtgefälle daher kommt. Im Mittelpunkt steht hierbei die
Hotwife, eine sexuell sehr aktive Person, die ihrem Partner – dem
Cuckold – gegenüber eindeutig dominant auftritt. Ihren Liebhaber (oder mehrere, je nach gewünschter Konstellation) bezeichnet man als
Bull, dem gegenüber sie sich wiederum eher passiv-devot verhält.
In der Konsequenz zieht das Hotwife-Cuckold-Pärchen seine Lust daraus, dass ein anderer, potenterer Mann es der Hotwife so richtig besorgt. Gleichzeitig bekommt der Cuckold sein sexuelles Versagen darüber direkt vor Augen geführt. Es geht also vorrangig um die sexuelle Erfüllung von Hotwife und Bull und die für alle Beteiligten lustvolle Demütigung des Cuckolds. Diese lässt sich auch dadurch noch verstärken, dass er
- der Hotwife und dem Bull das Bett vorbereiten,
- während des Sexes Getränke und/oder Sextoys anreichen,
- hinterher alles sauber machen und
- vielleicht auch einen Peniskäfig oder Ähnliches tragen muss, damit ihm Masturbation und ein Orgasmus unmöglich gemacht werden.
anderweitige 'Konstruktionen'
Selbstverständlich braucht das Teilen der Frau nicht immer im Zusammenhang mit D/s-Konstellationen zu stehen, zumal auch eine ganze andere Reihe an
Motiven hinter der Lust an dieser Spielart stehen kann. Dennoch spielt der Wunsch nach einem Machtgefälle oftmals eine nicht unwesentliche Rolle, die sich in Kombination mit verschiedenen Szenarien sehr gut ausleben lässt. Man denke dabei unter anderem an verschiedene Motto-Veranstaltungen wie die
Nacht der O auf
Schlosspartys oder den
Stutenmarkt, bei denen oftmals auch Bondage, Sadomasochismus oder Vorführungen (sowohl mit als auch ohne Public Disgrace) eine Rolle spielen können.
Was ist der Reiz an dieser Konstellation?
Frauen |
Männer |
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|
haben Spaß am Sex mit mehreren Männern |
genießen es, ihrer Partnerin beim Sex zuzuschauen |
genießen Freude an unterschiedlichen Stimulationsarten |
möchten erleben, wie sie zu ihrer vollständigen sexuellen Befriedigung und Erfüllung findet |
stehen auf deutlich längeren Sex als es nur mit einem / dem Partner möglich wäre |
wollen ihre erotische Macht über ihre Partnerin nutzen oder sich von ihrer Partnerin in erotisch-sexueller Hinsicht demütigen lassen |
finden das (kontrollierte) An-andere-ausgeliefert-Sein prickelnd |
haben Lust, zuweilen beim MM(…)F auch ihre eigenen bisexuellen Fantasien umzusetzen |
neigen zu einem gewissen Exhibitionismus |
begeistern sich dafür, dass ihre Partnerin von anderen Männern begehrt wird, letztlich aber doch mit ihnen selbst nach Hause geht und eine Beziehung führt. |
Freilich kickt es diverse
Paare insgesamt auch, dass es um ein mehr oder weniger immer noch bestehendes gesellschaftliches Tabu handelt, wenn eine Frau in einer Beziehung Sex mit anderen Männern hat. Und nicht nur das, viel „schlimmer“ noch, dass ihr eigener Partner darüber nicht nur Bescheid weiß und dies nicht unterbindet, sondern auch noch in irgendeiner Art und Weise selbst daran beteiligt ist …
Bleibt natürlich noch der
„zweite Mann“, der sich idealerweise dafür begeistert, eine passgenaue Ergänzungsperson für die jeweilige Spielart beim Teilen der Frau zu sein.
Und wie wird es ein lustvolles Erlebnis für alle?
Im Wesentlichen kommt es darauf an, dass alle Beteiligten offen und ehrlich miteinander umgehen und die Wünsche und Bedürfnisse der anderen respektieren. Dabei sollte die physische wie psychische Sicherheit – speziell die der Frau – an erster Stelle stehen. Stichworte Safer Sex und die Verabredung von Safewords.
Bei härteren Spielarten wie
Gangbangs, vorrangig aber bei Rape Games, an denen viele Personen beteiligt sind oder sehr weitreichende „Befugnisse“ erteilt werden, muss zudem immer klar sein, wo die Tabus liegen. Gleiches gilt für die Klärung der Frage, an welcher Stelle man Spiel bei Bedarf sogar abbrechen muss. Das ist insofern von großer Bedeutung, wenn
- ein passiver Part aus welchem Grund auch immer nicht mehr selbst für einen Stopp sorgen oder
- er die Situation vielleicht nicht richtig einschätzen kann und in diesem Zusammenhang etwas fordern sollte, was ihm letztlich selbst schaden könnte.
Nicht zuletzt darf auch die
Nachsorge keinesfalls fehlen. Immerhin lässt sich mit ihrer Hilfe sicherstellen, dass alle Beteiligten das Erlebte gesund verarbeiten und konstruktive Schlüsse für das weitere Teilen der Frau (oder auch nicht) ziehen können.