Der Begriff Domina stammt aus der italienischen Sprache und bedeutet auf Deutsch so viel wie ‚Dame des Hauses‘. Im deutschsprachigen Raum hat es allerdings eine ganz spezielle Bedeutung erlangt. Es ist der Titel einer dominanten, manchmal auch sadistischen Frau. ‚Herrin‘ ist ein Synonym, manchmal wird auch von einer ‚Gebieterin‘ oder einer ‚Lady‘ gesprochen. Die männliche Entsprechung lautet ‚Dominus‘, sie ist im Alltagsgebrauch allerdings eher unüblich. Hier werden eher Begriffe wie ‚Herr‘ oder ‚Meister‘ verwendet.
Wie kann man eine Domina definieren?
Die meisten Menschen hierzulande haben ein mehr oder weniger klares Bild von einer Domina vor Augen. Meistens handelt es sich um eine Frau mittleren Alters, die Leder- oder Latexkleidung zu Stilettos trägt. Wichtige Attribute sind auch das perfekt geschminkte Gesicht und die häufig streng frisierten Haare. Accessoires wie die Reitgerte oder die am Gürtel befestigten Handschellen machen den Look perfekt.
Das tatsächliche Bild ist allerdings weitaus vielschichtiger. Zwar gibt es durchaus viele Herrinnen, die Freude am Spiel mit Klischees haben und sich dementsprechend stylen. Weitaus wichtiger ist meistens aber das Selbstverständnis der dominanten Dame. Eine Domina kann also auch T-Shirt, Jeans und Sneakers tragen, ohne den eigenen Ruf dadurch zu beschädigen. In jedem Fall ist sie ihrem Gegenüber tonangebend, auch wenn sie ihm möglicherweise ein gewisses Mitspracherecht zubilligt.
Wichtig ist auch: Nicht jede Herrin ist eine Sadistin und nicht jede Sadistin ist dominant! Zwar finden sich die Attribute ‚dominant und sadistisch‘ häufig zusammen, während ‚unterwürfig und masochistisch‘ den Gegenpart bilden. Diese Gruppierungen sind aber nicht in Stein gemeißelt, es gibt also auch verschiedene Variationen.
Was ist der Reiz an ihr?
Zahlreiche Männer wie Frauen geben in erotischer Hinsicht gern die Kontrolle ab. Das kommt besonders häufig bei jenen Menschen vor, die im Alltag stark und bestimmend auftreten müssen. Eine Domina bietet genau diese ersehnte Führung an. Zwar duldet sie in der Regel keinen Widerspruch, dafür strahlt sie aber auch ein Höchstmaß an Sicherheit aus.
Häufig kommen weitere Faktoren hinzu: Masochist*innen finden bei einer dominanten, sadistischen Dame ebenfalls häufig ihre sexuelle Erfüllung. Dabei spielt auch das Selbstverständnis der Frau eine wichtige Rolle. Denn auch wenn sie möglicherweise extreme erotische Praktiken einfordert, ist ihr Verhalten nicht brutal oder gar rücksichtslos. Sie versteht sich in allen Dingen, die sie tut und ihr Gegenüber kann ihr idealerweise ernsthaft vertrauen.
Wie und wo findet man eine Domina?
Die meisten Menschen rechnen die dominante Dame vorwiegend dem Rotlichtmilieu zu. Und tatsächlich bieten nicht wenige professionell-gestrenge Damen ihre Dienste in speziellen Studios, Clubs oder bei den Kund*innen zu Hause an.
Hinzu kommt aber eine immer größer werdende Anzahl an Frauen, die dieser Rolle ohne finanzielles Interesse, also aus Neigung und / oder Neugier nachgehen. In erotischen Communitys bekommen die entsprechenden Gruppen, in denen man sich austauschen, dazulernen und Kontakte knüpfen kann, ebenfalls mehr Zulauf.
In wie vielen privaten Schlafzimmern und Wohnstuben sexuell dominante Frauen den Ton angeben, ist schwer zu ermessen. Fakt ist aber, dass die härteren Facetten der Erotik immer mehr Freund*innen finden, die ihr Spiel ganz ungezwungen zu Hause ausüben.
In der Pornografie ist die Herrin natürlich eine besonders oft gezeigte Rolle. Auch dort ist das mit dem Klischee verbundene Styling besonders wichtig und für alle Zusehenden äußerst anregend.
Worauf muss man achten?
Es gibt keine klaren Regeln, wie sich eine Domina zu verhalten hat. Allerdings hat sie immer eine machtvolle Position inne, die sie weder in physischer noch in psychischer Hinsicht missbrauchen darf. Daher ist es von immenser Bedeutung, dass eine Domina ihre Rolle beherrscht und nichts tut, was jemandem echten Schaden zufügen kann. Umgekehrt sollte man sich nur in die Hände einer Lady begeben, wenn man ihr wirklich vollumfänglich vertrauen kann. Für viele Paare kann es jedoch eine reizvolle Sache sein, gemeinsam in die jeweilige Rolle hineinzuwachsen und sich dabei von ganz neuen Seiten kennenzulernen.