Das Wort ‚dominant‘ stammt vom lateinischen "dominans" ab, was "beherrschend" oder "herrschend" bedeutet. Auch in anderen Sprachen ist der lateinische Begriff üblich, so auch im Englischen. Das zugehörige deutsche Hauptwort ist ‚Dominanz‘.
Was bedeutet dominant?
Der Begriff "dominant" beschreibt etwas, das im Vergleich zu anderen Dingen stärker hervortritt oder einen größeren Einfluss hat. Es kann sich auf eine überlegene Stellung, eine vorherrschende Eigenschaft oder einen dominierenden Einfluss beziehen. Etwas Dominantes ist also das, was am meisten ins Auge fällt, den größten Eindruck hinterlässt oder die größte Wirkung entfaltet.
Im Allgemeinen kann "dominant" im übertragenen Sinne verwendet werden, um die Vorherrschaft oder Überlegenheit einer Sache oder eines Konzepts im Verhältnis zu anderen zu beschreiben.
In verschiedenen Fachgebieten kann "dominant" auch spezifischere Bedeutungen haben. In der Genetik beispielsweise beschreibt ein dominantes Allel eines Gens dasjenige, das sich phänotypisch durchsetzt, auch wenn nur eine Kopie des Allels vorhanden ist. In der Mathematik kann "dominant" sich auf die Dominanzrelation beziehen, die die relative Größe oder Ordnung von Elementen in einer Menge beschreibt.
Wie wird der Begriff im sexuellen Kontext verwendet?
Im sexuellen Kontext beschreibt der Begriff "dominant" eine Person, die die Führung übernimmt und die Kontrolle über die sexuelle Interaktion ausübt. Diese Dynamik wird oft als Teil des "Power Play" oder der Machtausübung innerhalb der Sexualität betrachtet.
Die dominante Person übernimmt typischerweise die aktive Rolle und kann körperliche Handlungen anleiten, verbale Anweisungen geben oder eine bestimmte Atmosphäre schaffen. Ihre Macht kann sich auf verschiedene Bereiche erstrecken, einschließlich der Wahl der sexuellen Aktivitäten, der Bestimmung des Tempos und der Intensität sowie der Art und Weise, wie die unterwürfige Person reagieren soll.
Diese Rolle kann verschiedene Facetten umfassen. Ein typisches Beispiel ist die körperliche Dominanz, bei der die dominante Person physische Handlungen wie
- Fesseln,
- Spanking
- oder andere Formen der Sinnesstimulation
durchführt.
Verbale Dominanz hingegen kann
- Anweisungen,
- Befehle oder
- sogar Erniedrigungen
beinhalten, um die Unterwerfung der anderen Person zu verstärken. Die Schaffung einer bestimmten Atmosphäre kann auch Teil der dominanten Rolle sein, einschließlich der Verwendung von Kostümen,
Rollenspielen oder der Gestaltung der Umgebung, um die gewünschte Stimmung zu erzeugen.
Die dominante Person übt oft eine Form von Führung aus, die über die rein körperlichen Aspekte hinausgeht. Sie kann die Grenzen und Vorlieben der unterwürfigen Person erkunden und innerhalb dieser Grenzen ein erotisches Erlebnis schaffen. Vertrauen und gegenseitiges Einverständnis sind entscheidend für eine gesunde dynamische Interaktion.
Selbstverständlich kann Dominanz auch mit anderen sexuellen Identitäten oder Vorlieben einhergehen. Zum Beispiel kann eine sich als dominant identifizierende Person gleichzeitig hetero-, homo-, bi- oder omnisexuell sein. Dominanz ist oft, aber nicht ausschließlich, mit BDSM-Praktiken (
Bondage, Dominance, Sadism, Masochism) verbunden.
Wie viele Menschen betrachten sich als sexuell dominant?
Exakte Zahlen hierzu liegen nicht vor. Laut einer Studie aus dem Jahr 2017, die in der Zeitschrift "The Journal of Sex Research" veröffentlicht wurde, gaben etwa 20 % der Befragten an, dass sie sich als sexuell dominant betrachten. Wichtig bei der Bewertung ist jedoch, dass sich diese Zahlen lediglich auf eine Gruppe mit bestimmtem kulturellem Kontext bezieht. Sie lassen sich also nicht 1:1 auf die gesamte Menschheit hochrechnen.
Was muss man außerdem darüber wissen?
Der Begriff "dominant" im sexuellen Kontext ist oft mit dem Konzept des
BDSM (Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism) verbunden. BDSM beinhaltet eine Reihe von sexuellen Praktiken, die Machtdynamiken, Sinnesstimulation und einvernehmliche Rollenspiele umfassen können. Sexuelle Dominanz und BDSM-Praktiken müssen unbedingt auf gegenseitigem Einverständnis, Respekt und sicherem Rahmen basieren. Die beteiligten Personen vereinbaren oft im Voraus ihre Rollen, Grenzen und Sicherheitsmaßnahmen, damit das Spiel für alle lusterfüllend und ungefährlich abläuft.