Die Freundschaft Plus ist auch bekannt unter dem englischen Begriff "friends with benefits". Sie bezeichnet eine Beziehungsform, die die Vorzüge einer Freundschaft mit der Vertrautheit von regelmäßigem Sex verbindet. Diese Art der Beziehung ist weder mit einer klassischen Paarbeziehung gleichzusetzen noch handelt es sich dabei um eine belanglose Affäre.
Worin liegt der Unterschied zu einer „echten“ Paarbeziehung und anderen Beziehungsmodellen?
Eine Freundschaft Plus ist eine Beziehungsform, in der man die Vorteile einer freundschaftlichen Verbindung mit sexueller Intimität kombiniert. Sie zeichnet sich durch Vertrautheit und Lockerheit aus, die durch eine körperliche Komponente ergänzt wird. Im Gegensatz zu einer festen oder
offenen Beziehung stehen bei dieser Art der Verbindung keine gegenseitigen romantischen Gefühle oder die Absicht einer langfristigen Bindung im Vordergrund. Stattdessen ist das Ziel einer Freundschaft Plus, eine körperliche Beziehung zwischen zwei befreundeten Personen zu führen, ohne dabei Verpflichtungen einzugehen.
Anders als bei einer
Affäre entfällt bei friends with benefits zudem die Notwendigkeit, die Beziehung geheim zu halten oder zu verstecken. Denn in aller Regel ist keiner der Beteiligten ist in einer festen Partnerschaft mit einer anderen Person gebunden. Für diejenigen, die eine körperliche Beziehung ohne emotionale Verbindlichkeiten und Verpflichtungen anstreben, kann eine Freundschaft mit dem gewissen Extra also möglicherweise eine interessante Option sein.
Welche Vor- und Nachteile hat eine Freundschaft Plus?
Keine Form des zwischenmenschlichen Miteinanders ist in jeder Hinsicht perfekt – denn dann gäbe es nicht so viele verschiedene Optionen. Auch bei dieser hier gilt es im Vorfeld genau abzuwägen, ob es sich um das richtige Modell handelt.
Vorteile |
Nachteile |
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Erhalt der Freundschaft |
kein Beziehungsersatz |
Sex mit einer Person, die man kennt |
Freundschaft kann kaputt gehen |
Dating für Sex nicht notwendig |
Gefühle sind unkalkulierbar |
zusätzlicher Kick |
klare Regeln und viel Kommunikation nötig |
Welche Regeln tragen zum Gelingen einer Friends with benefits Konstellation bei?
Selbst wenn es erst einmal ziemlich technisch klingt, funktioniert eine Freundschaft Plus am besten, wenn man sich zuvor auf ein paar Grundvereinbarungen einigt. Allgemeingültige Spielregeln gibt es natürlich nicht, denn die Menschen und ihre Vorstellungen sind individuell verschieden.
- Klare Rahmenbedingungen schaffen: Es ist wichtig, bei Fragen wie der Häufigkeit der Treffen, Sex mit anderen Partnern oder Verhütung klare Absprachen zu treffen. Je eindeutiger die Vereinbarungen sind, desto besser lassen sich Missverständnisse und Probleme vermeiden.
- Einigung über die Kommunikation nach außen: Bei einem gemeinsamen Freundeskreis sollte man vorab entscheiden, ob man die sexuelle Komponente der Freundschaft geheim halten oder offen kommunizieren möchte.
- Offene Kommunikation untereinander: In einem lockeren Beziehungsmodell ist Kommunikation das A und O. Von Beginn an gilt es also, die eigenen Vorstellungen und Vorlieben, aber auch vorhandene No-Gos offen zu besprechen.
- Festlegung eines Endpunkts: Es ist ratsam, sich frühzeitig Gedanken über das Ende der sexuellen Beziehung zu machen, um die Freundschaft oder neue Partnerschaften nicht zu gefährden.
- Vermeidung von Eifersucht: Wenn man auch Sex mit anderen Personen hat, sollte man vielleicht nicht alle sexuellen Details berichten. Es sei denn, die*der andere hat Freude an solchen Erzählungen.
- Beschränkung von Pärchen-Aktivitäten: Typische Pärchen-Aktivitäten sollte man auf ein Minimum reduzieren, um nicht versehentlich in eine Beziehung zu rutschen.
- Getrennte Übernachtungen: Nach dem Sex sollte jeder möglichst im eigenen Bett schlafen, da gemeinsames Aufwachen und Kuscheln am nächsten Morgen die Grenzen zur Beziehung verwischen kann.
- Offenes Gespräch, wenn sich romantische Gefühle entwickeln: Trotz guter Absprachen kann es passieren, dass einer der Beteiligten Gefühle entwickelt. In diesem Fall sollte man sofort das Gespräch suchen und gemeinsam entscheiden, wie es weitergeht.
Fazit: Friends with benefits für alle?
Eine Freundschaft Plus-Konstellation setzt einen gewissen "Arbeitsaufwand" voraus und läuft, wie andere Beziehungsmodelle auch, nicht von allein. Dann kann sie allerdings eine individuell ideale Lösung für ein erfülltes Sexleben darstellen.
Ebenso ist es aber vollkommen legitim, dass man sich für friends with benefits vielleicht nicht so sehr begeistern kann, wie es andere Menschen tun oder wie es vielleicht im medialen Zeitgeist erscheinen mag. Denn letztlich gilt auch bei der Freundschaft Plus, dass sich alle potenziell Beteiligten mit der Konstellation wohlfühlen müssen.