Was ist intimer, das Küssen oder der Sex? Fragt man diverse Kussforscher*innen, tendieren diese häufig zum Kuss. Was insofern nicht überrascht, dass man mit diesem (relativ) leicht die Seele seines Gegenübers streicheln und mit ihr auf eine ganz spezielle Weise kommunizieren kann. Doch nicht nur das: Küsse sind auch gut für die Gesundheit und die Beziehungspflege. Also wenn das keine guten Gründe dafür sind, sich mit den Lippen etwas näher zu kommen?!
Küssen hat Tradition
Offiziell gibt es den in Großbritannien eingeführten Internationalen Tag des Kusses seit dem 6. Juli seit 1990. Trotzdem sind Küsse schon deutlich länger auf aller Munde;
die ältesten Belege dafür lassen sich auf mindestens 2.500 v. Chr. datieren. Die Menschheit küsst also schon seit zumindest fast 5.000 Jahren. Und das tut sie sicherlich auch ganz gern, wenn man berücksichtigt, dass ein Kuss etwas für alle Sinne ist.
Doch das ist nicht das Einzige, was die Forscher*innen, die sich mit der Philematologie (wie man die Wissenschaft vom Küssen ebenfalls bezeichnet) befassen, herausgefunden haben. So wissen wir dank ihnen zudem, dass man im Durchschnitt 100.000 Mundküsse verteilt, die wiederum im Durchschnitt zwölf Sekunden lang dauern. oder dass Frauen etwas kussbegeisterter sind als Männer – gerade, wenn es um den Kuss mit geschlossenen Augen geht.
Nicht zu vergessen, dass der Lippenkontakt gut für das Training der Gesichtsmuskeln ist. Immerhin sind beim Küssen 34 davon beteiligt. Und das ist nicht der einzige Mehrwert für die Gesundheit …
Küssen lohnt sich!
Küssen hat diverse Vorteile, wenn es ums Wohlbefinden und die Laune geht – besonders nennenswert sind dabei
der Ausstoß von Glückshormonen wie Serotonin, Endorphinen, Dopamin, Adrenalin und Oxytoxcin |
das Senken der Konzentration des Stresshormons Cortisols |
das Senken des Blutdrucks und des Herzschlags
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das Abbauen von Stress |
das Ankurbeln des Stoffwechsels und der Blutzirkulation |
das Stärken des Immunsystems |
steht sogar die These im Raum , dass begeisterte Küsser*innen bis zu fünf Jahre länger leben könnten.
Die Bandbreite an Küssen ist ziemlich groß – aber eigentlich gilt (fast) immer das Gleiche
Ob romantischer Handkuss, der für eine tiefe, ehrliche und respektvolle Wertschätzung steht oder ein inniger
Zungenkuss, der an Sinnlichkeit nicht zu überbieten ist … In jedem Fall sollte man an einige Aspekte denken, damit es nicht „gewollt, aber nicht gekonnt“ heißt. Darunter fallen beispielsweise
- ein frischer Atem,
- eine gute Mundhygiene,
- das rechte Maß beim Einsatz von Zähnen und Zunge,
- nicht zu viel Speichel und
- leider auch ein Verzicht aufs Küssen bei bakteriellen Erkrankungen und/oder Virusinfektionen.
Denn wenngleich man bei einem Kuss auch Neuroleptide produziert, welche zur Aktivierung der natürlichen Killerzellen des Körpers beitragen, sind bei den circa 80 Millionen bei einem zehn Sekunden langen Zungenkuss ausgetauschten Bakterien manchmal eben auch einige nicht so charmante dabei. Aber das liegt ja eigentlich auf der Hand und davon sollte man sich den Spaß am Kuss nicht grundsätzlich verderben lassen!