Bei Hot Pants handelt es sich um besonders kurze Hosen, die sowohl die Beine als auch den Hintern ihrer Träger*innen betonen, wobei mehrheitlich Frauen auf sie zurückgreifen. Ursprünglich sollten sie in den 1970-er Jahren eine praktische bis einfach abwechslungsreichere Variante zum Minirock darstellen. Aber natürlich haben sie sich inzwischen ebenfalls zu waschechten It-Pieces gemausert, die sowohl bekannte (Musik-) Stars als auch diverse Fashionistas zu allen Jahreszeiten tragen. Und das, obwohl sie zwischenzeitlich ziemlich in der (Mode-) Versenkung verschwunden waren …
Woher stammt der Begriff?
Der Begriff „Hot Pants“ lässt sich ins Deutsche treffend, wenngleich auch etwas holperig, mit „heiße Höschen“ übersetzen. Er steht für provokativ-aufreizende kurze Hosen, die die Beine und den Hintern betonen. Entstanden ist er in den 1970-er Jahren, als die Hotpants auf der Modebühne erschienen und speziell auf Männerseite für deutlich größere Augen sorgten. Aber tatsächlich haben die „heißen Höschen“ auch eine ganz praktische Seite.
Was ist der Clou an ihnen?
Gelten Röcke als tendenziell feminin, haben Hosen oftmals noch einen gewissen burschikosen Touch. Und dass das Ganze auch in besonders sexy und knapp geht, haben die Hot Pants inzwischen mehr als nur einmal bewiesen. Aber nicht nur das, sogar den einen oder anderen praktischen Aspekt kann man ihnen nicht absprechen. Man kann gleichzeitig Fahrrad fahren, Zäune überspringen oder sich bücken – alles, ohne, dass die Unterwäsche sichtbar wird oder man sie wie beim
Minirock Mühe geben muss, dass alles an Ort und Stelle bleibt. Und trotzdem sieht die oftmals mehr als knappe Beinbedeckung trotzdem ganz schön scharf-verrucht aus …
Dieser charmant-verdorbene Spagat war es denn auch, der die Hot Pants schon ziemlich zu Beginn der 1970-er Jahre für viele Fashionistas in den bekannten westlichen Mode-Hauptstädten interessant machte. Was nicht zuletzt auch daran lag, dass Midi-Röcke keine echte Anhängerschaft fanden und die Minis quasi jede trug. Man gierte folglich nach dem Reiz des Neuen …
Was muss man sonst noch über die Geschichte der Hot Pants wissen?
Wenngleich man es vielleicht nicht vermuten möchte, stammen die ersten heißen Höschen aus Europa: Dort kamen Boutiquenbesitzer*innen auf die Idee, die Hosenbeine Ende der 1960-er Jahre drastisch zu verkürzen. Und nur wenig später waren sogar schon die ersten Varianten aus edlen Materialien wie Leder, Satin oder Samt zu haben – Luxusvarianten von namhaften Designern wie Yves Saint Laurent ebenso inklusive wie die DIY Hot Pants von vielen Frauen, die ihre Jeans einfach abschnitten.
Nur wenig später (im Winter 1971) ergriff die Hot-Pants-Begeisterung denn auch die USA und führte zu Begeisterungsschüben bei Teenagern, Twens und Menschen jenseits der 30, die sie mit langen Mänteln, Strumpfhosen und Stiefeln kombinierten. Aber schon im Sommer war es mit dem New Yorker Interesse an den heißen Höschen wieder vorbei, wenngleich sie sich zur Dienstkleidung der Stewardessen der Southwest Airlines mauserten.
In Deutschland konnten sie sich noch etwas länger an den Beinen vieler Frauen halten, aber auch hier war spätestens ab den 1980-ern Schluss und die Modewelt kümmerte sich nicht mehr besonders um sie. Kein Wunder, war das Skandal-Potenzial doch nun deutlich geringer. Und doch, ganz weg vom Fenster waren sie nicht – denn um die Jahrtausendwende herum kamen sie zurück und seitdem rocken sie die Bühnen wieder. Das sogar im wahrsten Sinne des Wortes.
Schließlich fanden die Hot Pants an den Beinen von Megastars wie
- Beyoncé,
- Britney Spears,
- Mariah Carey,
- Kylie Minogue oder
- Madonna
prestigeträchtige Zuhause. Nicht zu vergessen auch der Auftritt von Supermodel Kate Moss 2006 beim Glastonbury Festival, als sie Hot Pants und Gummistiefel kombinierte und dadurch ziemlich umfangreiche Modedebatten auslöste. Aber egal, was man letztlich von ihnen und diversen möglichen Kombinationen hält: Sie erfreuen sich aufgrund ihrer Vielseitigkeit bei der Gestaltung eines Outfits großer Beliebtheit – und sie können durchaus heiß aussehen. Was aber natürlich trotzdem kein Grund für
Catcalling und Co. sein sollte …