Der Name sagt es bereits. Es handelt sich um eine Vorrichtung, die der*dem Träger*in den Geschlechtsverkehr unmöglich macht. In der englischen Sprache kennt man den Keuschheitsgürtel als ‚Chastity Belt‘.
Was ist ein Keuschheitsgürtel?
Ein Keuschheitsgürtel ist eine Vorrichtung oder ein Schutzmechanismus. Er wurde entworfen um die Integrität des Genitalbereichs zu bewahren und sexuelle Aktivitäten zu kontrollieren. Ursprünglich fanden Keuschheitsgürtel im Mittelalter und in der Renaissance Anwendung, um Frauen vor Vergewaltigung oder unerlaubter sexueller Aktivität zu schützen. Sie bestehen in der Regel aus einem Schloss, das man um die Taille oder Hüften befestigt. Dieses wiederum enthält einen Metallkäfig, der die Genitalien umschließt und verriegelt. Moderne Keuschheitsgürtel gibt es sowohl für Frauen als auch für Männer. Sie bestehen aus verschiedenen Materialien wie Metall, Kunststoff oder Leder hergestellt.
Der Trick daran: Während der Sex nicht möglich ist, sind Wasserlassen und Stuhlgang weiterhin kein Problem.
Wer hat ihn aus welchen Gründen erfunden?
Es gibt keinen eindeutigen Erfinder oder ein bestimmtes Datum, an dem der Keuschheitsgürtel erfunden wurde. Die Verwendung von Vorrichtungen zur Einschränkung der sexuellen Aktivität geht auf verschiedene Zeiten und Kulturen zurück.
Im Mittelalter wurde der Keuschheitsgürtel in Europa im Kontext der Vorstellung von weiblicher Reinheit und Jungfräulichkeit populär. Der Glaube war, dass Frauen vor sexueller Versuchung hätten geschützt werden müssen. Denn aufgrund ihrer angeblichen seelischen und körperlichen Schwachheit wäre es ihnen nicht möglich gewesen, ihr Eheversprechen zu bewahren. Von unehelichen Kindern noch gar nicht gesprochen.
Die genauen Ursprünge und Motive können jedoch historisch nicht eindeutig dokumentiert werden. Das liegt daran, dass es viele verschiedene Interpretationen und Legenden in Bezug auf den Keuschheitsgürtel gibt.
Wer trägt heute Keuschheitsgürtel – und was sind die Beweggründe?
Heutzutage tragen Menschen auf freiwilliger Basis Keuschheitsgürtel aus verschiedenen Gründen. Die Verwendung von Keuschheitsgürteln ist hauptsächlich im Bereich des BDSM (Bondage, Discipline, Dominance, Submission, Sadism, Masochism) zu finden, wo sie als ein Element der Dominanz und Unterwerfung verwendet werden. In BDSM-Beziehungen können die Beweggründe für das Tragen eines Keuschheitsgürtels vielfältig sein. Einige Personen mögen den Gefühlsreiz und die Machtverschiebung, die mit dem Tragen eines Keuschheitsgürtels einhergeht. Für andere kann es ein Weg sein, ihre sexuelle Lust zu kontrollieren und die sexuelle Erregung zu steigern. In manchen Fällen kann das Tragen auch als eine Art Belohnung oder Bestrafung für Verhalten dienen.
Worauf muss man beim Tragen achten?
Beim Tragen eines Keuschheitsgürtels sind einige Dinge zu beachten:
- Passform: Es ist wichtig, ein gut passendes und bequemes Modell zu wählen. Er sollte weder zu eng (damit er keine Schmerzen oder anderweitige Einschränkungen verursacht) noch zu weit sein (weil er ansonsten eventuell "unbeabsichtigt" entfernt werden könnte).
- Hygiene: Die Hygiene ist essenziell, um Infektionen oder Irritationen zu vermeiden. Es ist ratsam, den Keuschheitsgürtel regelmäßig zu reinigen, insbesondere im Bereich der Genitalien. Einige Modelle sind so konzipiert, dass sie leicht zu reinigen sind, während andere möglicherweise abnehmbar sind.
- Kommunikation: Das Tragen eines Keuschheitsgürtels sollte auf Freiwilligkeit beruhen und einvernehmlichen vereinbart werden. Denn nur durch eine klare Kommunikation zwischen allen Beteiligten lässt sich sicherstellen, dass alle Grenzen, Bedürfnisse und Wünsche Berücksichtigung finden und sich alle wohl und sicher fühlen.
- Pausen: Gelegentliche Pausen sind insofern wichtig, als sie die Durchblutung und den Komfort gewährleisten. Zu lange Zeiträume ohne Pause können dementsprechend zu Unbehagen oder sogar gesundheitlichen Problemen führen.