Lustschmerz ist ein Begriff, der sich auf eine besondere Form von sexuellem Vergnügen bezieht, bei dem der Schmerz eine Rolle spielt. In der englischen Sprache ist meistens von ‚Pleasure Pain‘ die Rede.
Was ist ein Lustschmerz?
Der Begriff Lustschmerz bezieht sich auf jene sexuellen Aktivitäten oder Praktiken, bei denen Schmerz bewusst zur Steigerung der sexuellen Erregung eingesetzt wird. Dies kann beispielsweise durch leichte Schläge, Fesselspiele, Dominanz- und Unterwerfungsszenarien oder andere Formen von körperlichem Unbehagen erreicht werden. Die Schmerzempfindungen können dabei sowohl physischer als auch psychischer Natur sein.
Schmerz und Lust: Steht das nicht im gegenseitigen Widerspruch?
Auf den ersten Blick mag der Gedanke, dass Schmerz und Lust zusammengehören, verwirrend oder sogar widersprüchlich erscheinen. Allerdings haben viele Menschen speziell im Zusammenhang mit
Schlagspielen die Erfahrung gemacht, dass Schmerz und sexuelle Erregung sich tatsächlich ergänzen können. Dies hängt mit der Tatsache zusammen, dass sowohl Schmerz- als auch Lustempfindungen im Gehirn ähnliche neurologische Schaltkreise aktivieren können. Dadurch entsteht eine Art Wechselwirkung.
Sadist*innen und Masochist*innen: Sind das wirklich Menschen aus der Mitte der Gesellschaft?
Sadist*innen sind Menschen, die Freude daran haben, anderen Menschen Schmerzen zuzufügen, während Masochist*innen Lust aus dem Erleben von Schmerzen ziehen. Diese sexuellen Vorlieben bedeuten allerdings nicht automatisch ein per se krankhaftes oder asoziales Verhalten. Zwar kann dies mit dem Faible für Lustschmerz einhergehen, tendenziell kommt das aber nur selten vor. Es gibt also viele Menschen, die Lustschmerz in ihren sexuellen Beziehungen ausleben und dennoch ein normales und gesundes Leben führen.
Ist Lustschmerz eine Perversion?
Den Begriff „Perversion“ bringt man oft mit sexuellen, von der gesellschaftlichen Norm abweichenden Praktiken in Verbindung. Allerdings muss man betonenn, dass Lustschmerz nichts zwangsläufig Perverses ist. Die beteiligten Personen handeln freiwillig und einvernehmlich? Dann spricht man in der Regel von einer ausgelebten sexuellen Vorliebe bzw. Neigun, die Teil einer variantenreichen sexuellen Ausdrucksweise sein kann.
Wo und wie kann man die schmerzhafte Lust ausleben?
Das
Ausleben von Lustschmerz kann in verschiedenen Kontexten erfolgen. Beispiele dafür sind etwa eine feste Partnerschaften oder Treffen in speziellen Swingerclubs beziehungsweise bei Gleichgesinnten. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten einverstanden sind. Ebenso müssen alle Beteiligten Grenzen respektieren und auf eine Session in einem sicheren Rahmen und Umfeld achten Kommunikation und gegenseitiges Vertrauen sind dabei entscheidend.
In verschiedenen Dating-Communitys im Internet kann man daher nicht nur sein passendes Pendant für BDSM-Spiele finden, sondern sich auch ausführlich zum Thema Lustschmerz informieren und den Austausch mit anderen Menschen suchen.
Was muss man außerdem zum Thema Lustschmerz wissen?
Das A und O bei sadomasochistischen Praktiken, die mit Schmerzen verbunden sind, ist das richtige Maß an Information. Dies betrifft insbesondere die Aspekte
- Sicherheit,
- Hygiene
- und Kenntnisse über die gekonnte Verwendung von speziellen Instrumenten oder Hilfsmitteln.
Ferner kann der Besuch von Workshops, Seminaren oder der Austausch mit Gleichgesinnten hilfreich sein. Denn auch dort kann man mehr über die Möglichkeiten und die sichere Ausübung von Lustschmerz erfahren und sich bei Bedarf sogar praktische Hilfe holen.