Viele Generationen von Frauen kannten Röcke, die meist bis zu den Knöcheln, mindestens aber bis über die Knie reichten. Als in den 1960-er Jahren der Minirock aufkam, bedeutete das nicht nur eine modische, sondern eine gesellschaftliche Revolution. Für ihre Erfindung des ‚Mini Skirts‘ setzte die britische Modedesignerin Mary Quant ein ewiges Ausrufezeichen in der Damenmode; Queen Elizabeth II. erhob sie sogar in den Adelsstand.
Was ist ein Minirock?
Ein Minirock ist ein sehr kurzer Rock, dessen unterer Saum deutlich oberhalb des Knies endet. Die britische Modedesignerin Mary Quand machte ihn in den 1960-er Jahren populär, weshalb er als ein bedeutendes Kleidungsstück der damaligen Popkultur gilt. Ursprünglich sorgte der Minirock aufgrund seiner erotischen Signalwirkung in der Öffentlichkeit für Skandale, er entwickelte sich jedoch schnell zu einem Symbol für weibliche Emanzipation und Selbstbewusstsein. Mittlerweile gibt es für Variationen eigene Wortschöpfungen: Einen sehr kurzen Minirock bezeichnet man als Mikrorock, bei einem etwas längeren Schnitt spricht man hingegen vom Midirock.
Wie wurde der kurze Rock erfunden?
In den frühen 1960-er Jahren erlebte die Gesellschaft einen Wandel hin zu mehr Offenheit und Selbstbestimmtheit. Der Minirock passte in diesen Zeitgeist, war aber eine Zufallserfindung. Als Mary Quant im Ballettunterricht ein Mädchen mit einem sehr kurzen Faltenrock beobachtete, kam ihr der spontane Gedanke, ihre knielangen Röcke um etwa zehn Zentimeter zu kürzen. Bei der Benennung des neugeschaffenen Kleidungsstücks stand angeblich das Lieblingsauto der Modedesignerin Pate: der Mini. Sicher hätte sie aber nicht erwartet, dass beide noch nach über sechzig Jahren Kultstatus besitzen.
Wie hat sich der Kult um den Minirock entwickelt?
Der Minirock stellte eine Moderevolution dar, die viele Frauen begeisterte und gleichzeitig das Establishment schockierte. Schnell entwickelte er sich zum Must-have der Swinging Sixties und wurde von Modeikonen wie Twiggy und Brigitte Bardot getragen. Die Veröffentlichung in der Vogue trug dazu bei, den Minirock als den heißesten Modetrend zu etablieren. Trotz anfänglicher Kontroversen griffen viele Designer weltweit sein Design auf und so ist er bis heute ein fester Bestandteil der Mode.
Heute hat der Minirock echte Alltagstauglichkeit erreicht. Allerdings kommt es auf die Kombination an. Mit Pumps, Bluse und Blazer entsteht echter Büroschick, während er mit
Stilettos und knappem Top zur brandheißen Clubwear wird. Dabei spielt auch das Material eine Rolle – und bei einem Minirock ist die Palette breiter als bei den meisten anderen Kleidungsstücken. Oft kommt es dabei auch zu einem kreativen Materialmix. Tüll etwa steht für eine erotische Verspieltheit, ist aber recht empfindlich und wird daher vor allem in Kombinationen verwendet. Häufig genutzte Stoffe sind die folgenden.
Baumwolle |
Cord |
Denim |
Jersey |
Kunstleder / Lack |
Latex |
Leder |
Leinen |
Polyester |
Satin |
Spandex |
Viskose |
Neben den gleichermaßen robusten wie neutralen ‚Alltags-Stoffen‘ (etwa Baumwolle oder Leinen) spielen Materialien mit einem gewissen
Extravaganz-Faktor eine besonders wichtige Rolle. Beispiele? Satin begeistert mit einem eleganten Schimmer, Leder ist rockig und verrucht zugleich und Latex punktet neben dem unvergleichlichen Glanz mit seiner einzigartigen Haptik.
Wer trägt einen Minirock?
In der Anfangszeit galt das neue Kleidungsstück als -je nach Blickwinkel- schick, frivol oder gar unanständig, aber definitiv als Mode für die junge, schlanke Frau. Heute hat sich auch diese Mode in (fast) jede Richtung emanzipiert. Der Minirock ist bei Teenagern ebenso zu finden wie bei jungen Frauen. And so manche Großmutter macht darin eine ebenso gute Figur wie ihre Enkeltochter. Aber auch viele mollige Frauen wissen den Rock geschickt zu kombinieren.
Konkrete statistische Daten gibt es leider nicht, doch ein Blick in den Mode-Einzelhandel genügt für die Feststellung: Alleine in Deutschland tragen -zig Millionen Frauen gern einen Minirock, wenn auch nicht tagtäglich. In der Männermode sucht man Röcke bis heute nahezu vergeblich. Hier gibt es nur wenige Ausnahmen, etwa den schottischen Kilt. Tatsächlich trauen sich aber einige wenige Männer, den Minirock in ihr eigenes Styling zu integrieren. Warum auch nicht, wenn Figur und Ausstrahlung es erlauben?
Und natürlich nicht zu vergessen, dass der Minirock auch bei verschiedenen Rollenspielen einen nicht unwesentlichen Bestandteil des Outfits darstellt - Stichwort
Schulmädchen ...