Wenn im Volksmund von einer gefeierten ‚Orgie‘ die Rede ist, meinen viele Menschen einfach eine zügellose Party. Im erotischen Kontext geht sie noch deutlich darüber hinaus. Hier ist von ‚Gruppensex‘ oder vom ‚Rudelbumsen‘ die Rede. Es handelt sich also um wilden Sex in der Gruppe, bei dem es zum freien Tausch der Partnerinnen und Partner kommt.
Was ist eine Orgie?
Bei einer Orgie trifft eine Gruppe von Menschen zusammen, um miteinander zügellosen Sex zu haben. Der Partnertausch ist dabei nicht die Ausnahme, sondern ein Teil des Spiels. Zwar vereinbart man zuvor, welche Sexpraktiken okay und welche ausgeklammert sind. In diesem Rahmen ist auf der Spielwiese aber alles erlaubt. Bisexuelle Praktiken etwa sind bei der einen Orgie durchaus erwünscht, anderswo sollen sie ausbleiben und bei einem dritten Rudelbumsen ist möglicherweise nur Bisex unter den Frauen in Ordnung.
Der ‘
Gangbang‘ stellt eine Sonderform dar. Hier sind die Männer meistens in der Überzahl und penetrieren gemeinsam eine Frau (seltener einen Mann).
Wo kann man diesen Gruppensex erleben?
Der Swingerclub ist eine gute Adresse für Singles und Paare, die sich in dieser Vorliebe ausleben wollen. Hier gibt es nicht nur die entsprechende Infrastruktur mit Duschen und Waschräumen und der riesigen Spielwiese. Man kann hier in einem weitgehend anonymen Umfeld Gleichgesinnte treffen und miteinander ungezügelten Sex haben.
Wenn sich regelmäßig ein kleiner Kreis für eine Orgie zusammenfindet, kann diese natürlich auch in die private Wohnung von Teilnehmenden stattfinden. Alternativ gibt es auch spezielle Appartements mit dem entsprechenden Equipment. Der Vorteil ist hier: Man kann seine Intimsphäre teilen, gleichzeitig aber die Privatsphäre wahren. Zudem muss man die Ausstattung der Wohnung nicht mit anderen Swinger*inen teilen.
Wer nimmt an Orgien teil?
Es gibt keine klaren Zahlen darüber, wie viele Menschen Spaß am Gruppensex haben. Fachleute gehen aber davon aus, dass die Vorstellung das Kopfkino von mehreren Millionen Menschen befeuert. Tatsächlich nimmt aber wohl nur ein kleinerer Teil an Orgien teil. Dafür findet man dort Menschen aller Altersgruppen, Geschlechter und sozialen Schichten. Wenn es sich um eine organisierte Orgie handelt (für die Teilnehmende Geld bezahlen müssen), sind manchmal sogar echte Pornostars mit von der Partie.
Worauf muss man bei einer Orgie achten?
Immer dann, wenn man Sex mit wechselnden Partner*inen hat, besteht ein Risiko der Übertragung von
Geschlechtskrankheiten (STIs). Daher ist die Sicherheit bei der Orgie oberstes Gebot. Sofern nicht alle Teilnehmenden gerade frisch und negativ auf Geschlechtskrankheiten getestet wurden, sind Schutzmaßnahmen wie Kondome und Lecktücher unverzichtbar. Auch muss es etwa die Möglichkeit geben, sich vorher, ggf. zwischendurch und anschließend die Hände und andere Körperbereiche zu desinfizieren.
Natürlich gilt bei einer Orgie immer die ‚SSC‘-Formel: Safe, sane and Consensual = Sicher, verantwortungsvoll und einvernehmlich. Niemand darf sich in dieses Spiel gezwungen fühlen und es muss immer die Möglichkeit geben, sich daraus zurückzuziehen.