Beim Ponyplay handelt es sich um eine Spielart aus dem Fetisch- beziehungsweise BDSM-Bereich, die seit Jahren immer mehr Anhänger findet. Dies ist auch einer immer toleranter und offener werdenden Gesellschaft zu verdanken. Allerdings ist anzumerken, dass manche Teile der Öffentlichkeit diese Spielart außerhalb der Karnevalszeit in der Öffentlichkeit eher als anstößig empfinden.
Was ist unter Ponyplay zu verstehen?
Bei dieser Spielart schlüpft ein (meist devoter) Partner in die Rolle eines Ponys oder eines Pferdes, um seinem dominanten Pendant anschließend zu Diensten zu sein. In einem fantasievollen Kostüm als Latex oder Spandex und zugehöriger Pferdekopfmaske zieht man eine Kutsche oder einen Pferdeschlitten. Je nach Kontext lässt sich das Pferd auch zum Tragen von Lasten einsetzen.
In der S/M-Szene beliebt sind auch sogenannte Pony-Boots. In diesen steht der Fuß nahezu senkrecht wie der einer Ballerina. Optisch erinnert ein solcher Schuh beziehungsweise Stiefel deutlich an den Huf eines Pferdes.
Was ist der Reiz daran?
Es gibt unterschiedliche Gründe, sich für das Ponyplay zu begeistern. Vor allem die folgenden werden häufig genannt.
- Das dominant-devote Spiel bekommt hier eine fantasievolle Facette.
- Die Kostümierung bietet ein erregendes Tragegefühl und ermöglicht gleichzeitig ein hohes Maß an Anonymität.
- Die ‚Verwandlung‘ in ein Pferd macht es möglich, die eigene Sexualität von einer anderen Facette kennenzulernen.
Wie viele Menschen betreiben Ponyplay?
Die Antwort auf diese Frage ist schwierig. Das liegt auch daran, dass man nicht immer zwischen dem Fetisch und der einfachen Lust an der Kostümierung unterscheiden kann. Fakt ist, dass immer mehr Pferdemasken und entsprechende Kostüme im Handel zu finden sind und sich weiterhin wachsender Beliebtheit erfreuen.
Innerhalb der BDSM-Szene spielt diese Vorliebe ebenfalls eine immer wichtigere Rolle. Private Paare sind bei Veranstaltungen als Pferdegespann ebenso anzutreffen wie professionelle Dominas mit ihren Sklaven.
Die Geschlechterverteilung ist bei diesem Spiel recht eindeutig. Meistens übernimmt ein Mann die Rolle des Pferdes. Die Frauen dagegen sind eher in der Rolle des Jockeys oder einer Tiertrainerin zu finden.
Nach vorsichtiger Schätzung gibt es in Deutschland einige hunderttausend Menschen, die Ponyplay regelmäßig oder des Öfteren spielen. Hinzu kommt eine ebenfalls sechsstellige oder niedrig siebenstellige Zahl von Menschen, die dieses erotische Spiel selten oder nur einmalig kennenlernen.
Ist das Spiel pervers?
Es mag in den Augen einiger Menschen merkwürdig oder gar verstörend sein, ein außergewöhnliches Pferdegespann zu sehen. Aber: Ponyplay geschieht immer einvernehmlich. Es wird also niemand zu irgendetwas gezwungen. Außerdem stellt niemand seine werden keine Geschlechtsteile zur Schau, sodass auch keine Erregung öffentlichen Ärgernisses gegeben ist. Sofern die Sicherheit anderer Menschen nicht gefährdet ist, ist das Spiel also weder unmoralisch noch verboten.
Wo kann man das Zubehör fürs Ponyplay bekommen?
In den Erotikshops gehören die entsprechenden Accessoires mittlerweile zum Standard-Angebot. Überdies lohnt es sich, im Karnevalszubehör danach zu schauen. Hinzu kommt eine wachsende Zahl an Online-Shops, die teilweise auch auf Shopping-Plattformen wie Ebay oder Amazon zu finden sind.