Mein Haus, mein Auto, mein Boot, meine Frau … Wer erinnert sich nicht an diese Fernsehwerbung der Sparkassen? Sehr schnell nahm sie den Charakter eines geflügelten Wortes ein, bei dem man kaum noch zwischen der realen Vorlage und der kreativen Weiterentwicklung unterscheiden konnte. Doch genau daran wird deutlich, welchen Stellenwert Statussymbole für viele Männer haben. Doch warum ist das so? Welche Statussymbole gibt es? Und handelt es sich wirklich um ein rein männliches Phänomen?
Männer und Statussymbole: Ein ganz besonderes Verhältnis
Zunächst muss gesagt werden: Nicht alle Männer schmücken sich mit Statussymbolen, viele fühlen sich von ihnen aber geradezu magisch angezogen. Und tatsächlich haben bestimmte materielle oder immaterielle Dinge für einen Großteil der Männer einen durchaus schmückenden Wert. So haben die Frauen zwar das sprichwörtlich ‚schöne Geschlecht‘ für sich reserviert, dafür halten die Männer mit einer Art von externem Schmuck dagegen. Klassische Beispiele?
- der teure Chronograph
- der Designer-Anzug
- der Sportwagen
- die exklusive Villa
- das Chalet auf der Insel im Süden
- die eigene Yacht
Diese Statussymbole wirken auf ähnliche Weise wie die schöne Kleidung oder das ansprechende Styling der Frauen: Einerseits steigern sie das eigene Selbstbewusstsein, vorrangig haben sie aber eine starke Wirkung nach außen. Und zwar eine polarisierende, denn man(n) erntet neben Respekt und Anerkennung immer auch Häme, Spott, Neid und allgemeines Unverständnis.
Zwischen Protzerei und Understatement
Im Grunde beginnt es bereits beim Einkauf im Supermarkt: Auch bei inhaltlich identischen Produkten greifen viele Menschen lieber zum teuren Label als zur billigen Eigenmarke. Hier gibt es allerdings keine Außenwirkung, wenn man einmal von fremden Blicken in den eigenen Einkaufswagen absieht. Bei der Kleidung oder dem Auto sieht die Sache schon anders aus. Durch bestimmte Marken oder Modelle signalisiert man sein Gefühl für Stil und Styling. Außerdem setzt man ein Zeichen für seine finanzielle Potenz, deutlich sichtbare und oft großflächige Markenlogos machen es möglich.
Vor allem bestimmte Sportlabels wie Adidas, Nike, New Balance oder Sketchers sind schon Grundschulkindern geläufig, während man gleichzeitig einen siebten Sinn für die Billigkleidung aus dem Discounter entwickelt. Daraus entsteht bereits ein klares Ranking, das auf Neid und Missgunst, aber auch auf anerkennender Bewunderung basiert.
Später steigen Kaufkraft und Ansprüche, insbesondere bei jungen Männern. Jetzt spielt nicht nur das Label auf dem Shirt eine Rolle, sondern ganz selbstverständlich auch das Automodell. Und wer sich mit dem neuerworbenen Führerschein hinter das Steuer eines BMW oder gar eines Porsche setzen kann, erntet nicht nur viel Neid aus dem männlichen, sondern zahlreiche schmachtende Blicke aus dem weiblichen Umfeld.
Das Fundament für den späteren Umgang mit Statussymbolen ist damit fertig gelegt. Besonders gut funktioniert das Prinzip, solange man sich vom eigenen Umfeld abhebt. Oft entwickelt sich aber ein scheinbar grenzenloser Wettstreit. Und es gibt tatsächlich Statussymbole, die nur von Insidern wie (anderen)
Machos als solche wahrgenommen werden. Beispiele hierzu reichen von Uhrenmanufakturen wie Patek Philippe bis hin zum Maßanzug von Modelabels wie Brioni.
Der Himmel ist die Grenze? Es sieht fast danach aus. Allerdings gibt es einige Beispiele von extrem reichen und / oder besonders erfolgreichen Männern, die sich eine ganz bewusste Tiefstapelei leisten. Der legendäre Apple-CEO Steve Jobs etwa machte das Rollkragenshirt in schlichtem Schwarz zum Kultobjekt.
Einige Statussymbole sind auch immaterieller Natur
Fakt ist: Durch materielle Statussymbole wie die hier genannten kann man die schnellste Wirkung bei der verhältnismäßig größten ‚Zielgruppe‘ erreichen. Doch es gibt durchaus auch immaterielle Möglichkeiten, mit denen man(n) punkten kann. Dazu gehören unter anderem die hier Folgenden.
Dass sich Punkte aus dieser Liste mit materiellen Statussymbolen überschneiden können, liegt auf der Hand. Viele Männer verstehen sich in solchen Fällen sehr gut darin, die Aufmerksamkeit ganz im Sinne des Vorteils in die eine oder andere Richtung zu lenken. Der erfolgreiche Forscher etwa kann mit seinem fachlichen Können vor allem in der eigenen Branche beeindrucken.
Beim Flirt an der Cocktailbar hingegen kann man eher mit dem daraus resultierenden Wohlstand punkten. Und wenn alles klappt, wird die gerade kennengelernte Frau selbst zu einem Statussymbol: Das sportliche Cabrio wird mit der knackig gestylten Lady auf dem Beifahrersitz bekanntlich zu einem noch besseren Blickfang. Daher ist es nur logisch, dass neue Autos der Oberklasse meistens von schönen Hostessen präsentiert werden …
Sind Statussymbole eine rein männliche Angelegenheit?
Eine Wirkung üben Statussymbole auf Menschen aller Geschlechter aus – denn die Polarisation ist ihr ureigenster Sinn und Zweck. Sie gelten tatsächlich vor allem als männliches Beiwerk, doch es gibt auch andere Beispiele. So wären große
Diven ohne die jeweils passenden Statussymbole unvorstellbar.
Für die meisten Frauen spielen diese allerdings eine weit geringere Rolle, mit Ausnahme von einem Bereich: Im eigenen Umfeld (etwa in der Familie oder im Freundinnenkreis) leistet sich so manche Frau gerne das eine oder andere Statussymbol. Das ist zum Beispiel über Kleidung möglich, aber durchaus auch über den neuen, finanziell gutgestellten Partner.