Beim circa 200 bis 300 n. Chr. entstandenen Kamasutra handelt es sich um das älteste Erotik-Lehrbuch, das noch erhalten ist. Fraglos haben es seine mehr als 700 unterschiedlichen Sexstellungen dabei zur größten Bekanntheit gebracht. Indes: Diese sind aufgrund ihrer Bandbreite zwar durchaus spannend, aber das Kamasutra hat noch viel mehr auf Lager. Unter anderem eine Aufteilung von Frauen und Männern in diverse Tiertypen. Diese Untergliederung bezieht sich auf die Größe und Tiefe der jeweiligen Geschlechtsorgane. Und das kann bei einer cleveren Kombination für einen zusätzlich lustvollen Kick sorgen.
Die drei Tiertypen der Frau
Im Hinblick auf die Frau ist die Größe der Vagina der entscheidende Faktor für die Einstufung in eines der drei Tierzeichen. Im Durchschnitt ist eine Vagina etwa 8 Zentimeter tief, wobei Längen zwischen 6 und 13 Zentimetern ziemlich gängig sind. Das klingt natürlich erst einmal nicht so, als würde sich Sex mit einem besonders gut bestückten Mann immer anbieten, aber keine Sorge: Die grundsätzliche Dehnfähigkeit der Vagina ist nicht zu unterschätzen … Womit aber auch nicht gesagt sein soll, dass deswegen gleich jede Frau auf einen
Big Dick stehen müsste. Aber zurück zum Thema, den Tiertypen im
Kamasutra – und da gilt bei Frauen:
- tendenziell eng und kurz = Gazelle
- durchschnittlich gebaut = Stute
- überdurchschnittlich tiefe Vagina = Elefantenkuh
Und bevor jetzt getuschelt wird: Nein, es ist nicht so, dass eine bestimmte Vagina-Form für den perfekten Sex sorgt und man(n) mit allen anderen kein sexuelles Vergnügen erleben könnte. Dennoch ist es immer sinnvoll, dass man Stellungen wählt, die den jeweiligen körperlichen Gegebenheiten Rechnung tragen. Denn schließlich sollte der auch für die Frau möglichst lustvoll ausfallen, was vorrangig durch die Klitoris- und G-Punkt-Stimulation zustande kommt. Merke? Mit dem Hervorheben der Bedeutung der weiblichen Lust ist das Kamasutra also doch schon deutlich moderner, als man an manchen Stellen vielleicht vermuten möchte …
Die drei Tiertypen des Mannes
Beim Mann ist die Penisgröße für die Zuordnung in einen der Tiertypen des Kamasutras entscheidend. Geht man von einer durchschnittlichen Größe von 13 Zentimetern im erigierten Zustand aus, gelten
- Männer mit kleinem Penis (weniger als 12 cm) als Hasen,
- Männer mit einem durchschnittlich großen Penis als Stiere
- und Männer mit großem Penis (mehr als 18 cm Länge) als Hengst.
Und auch für die Befriedigung des Mannes lassen sich selbstverständlich einige Tipps finden. Da heißt es unter anderem sinngemäß, dass man die schönen Ausblicke (auf den Intimbereich der Frau) und gleichermaßen leichte wie tiefe Eindringen genießen solle. Na denn … und was bedeutet das jetzt für den praktischen Umgang miteinander?
Welche Rückschlüsse kann man aus den Tiertypen im Kamasutra im Hinblick auf besonders befriedigenden Sex ziehen?
„Gleich und gleich gesellt sich gern“? Oder heißt es nicht doch eher „Gegensätze ziehen sich an“? Im Kamasutra lassen sich beide Aspekte entdecken, immerhin harmonieren
- Gazelle und Hase,
- Stute und Stier sowie
- Elefantenkuh und Hengst
aufgrund ihrer jeweiligen Anatomien ziemlich gut miteinander. Doch jetzt kommt das gewisse Aber: Was den höchsten Lustfaktor beim Sex betrifft, kommen Unterschiede (im wahrsten Sinne des Wortes) besonders gut. Und das speziell dadurch, dass die Frau ein oder zwei Nummern „kleiner“ als der Mann gebaut ist. Will heißen, dass in dieser Hinsicht Kombinationen aus
- Gazelle und Stier,
- Stute und Hengst sowie
- Gazelle und Hengst
empfehlenswert sind. Und was ist dann mit der Elefantenkuh und dem Hasen? Keine Sorge, auch diese müssen nicht auf scharfen Sex verzichten. Dafür hat das Kamasutra schließlich mit einer breiten Auswahl an Vorschlägen für verschiedene Stellungen selbst gesorgt. Grundvoraussetzung ist allerdings eine gewisse Probierfreudigkeit, denn von nichts kommt ja schließlich nichts, wenn es um das geschickte Ausgleichen von Größenunterschieden geht. Gern auch mithilfe von Sexstellungen, die selbst tierische Namen tragen …
Ganz schön tierisch, diese Stellungsbezeichnungen
Im
Kamasutra gibt es eine ganze Reihe an Sexstellungen, die man – wie die folgenden – mit tierischen Bezeichnungen bedachte:
der Elefant |
der Frosch |
der Goldfisch |
die Kuh |
die Möwe |
den Pfau füttern |
die Rossantilope |
der Schmetterling |
die Schnecke |
Einige davon funktionieren im Liegen (der Elefant, die Möwe und die Schnecke), während andere (die Kuh, die Rossantilope und der Schmetterling) für den Sex im Stehen konzipiert sind. Und dann gibt es natürlich auch noch die, bei denen man sitzt (der Frosch) oder bei denen man verschiedene Körperhaltungen wie das Sitzen und das Stehen miteinander kombiniert (den Pfau füttern).
Über fehlende Abwechslung braucht man sich also keine Gedanken zu machen. Wohl aber sollte man für einige Stellungen eine gewisse Gelenkigkeit und/oder ein nicht zu hohes Gewicht beziehungsweise reichlich Kraft mitbringen (Stichworte Kuh und Rossantilope). Aber selbstverständlich lassen sich auch sehr kuschelig-kreativ verspielte wie der Elefant oder der Goldfisch (keine Hände beim Sex verwenden) finden. Fazit? Versuch macht schlau! Und ein wenig erotisch-sinnliche Lektüre (auch bezüglich der Tiertypen im Kamasutra) hat schließlich noch niemandem geschadet.