Wie knackig darf es sein? Wenn es um die Verhüllung / Verpackung des menschlichen Hinterns geht, scheiden sich daran die Geister. Die Wahrheit liegt irgendwo zwischen arschig und arschgeil. Bleibt die Frage, was jetzt gerade angesagt ist – und ob man wirklich jeden Trend mitmachen muss.
Alles für den Ar … – im Guten wie im Schlechten
Es gibt fast unendlich viele Möglichkeiten, den Po in einen positiven oder einen negativen Kontext zu setzen. Seher häufig kommt es bei der individuellen Bewertung auf den jeweiligen Blickwinkel an. Beispiele dazu?
- Schläge auf den Po = Strafe oder sexuelle Erfüllung
- Darmausgang = schmutziger Tabubereich oder erogene Zone
- Unterwäsche = notwendige Verpackung oder sinnliche Inszenierung
- Oberbekleidung (etwa Hose) = Kaschierung oder Betonung
Eine objektive, also allgemeingültige Haltung gibt es nicht. Generell gilt auch hier: Erlaubt ist, was Spaß macht und Unbeteiligte nicht in ihrer individuellen Freiheit beschränkt. Möglich wird das durch ein gewisses Taktgefühl auf der einen und etwas Toleranz auf der anderen Seite.
Verhüllen oder In Szene setzen? Eine Frage von Mode, Figur & eigenem Stil
Viele Jahre lang waren skinny Jeans und Leggings modische Dauerbrenner – zuerst unter den Frauen, später dann aber auch zunehmend bei den Menschen mit männlicher Anatomie. Dieser Kleidungsstil betonte nicht nur die Beine, sondern natürlich auch den Po. Was an vielen Menschen ein echter Hingucker war, kam bei anderen jedoch ziemlich unvorteilhaft daher. Dafür gab es endlich eine gewisse Form der modischen Gerechtigkeit: Menschen aller Geschlechter durften zu knackiger Kleidung greifen und die Blicke auf sich lenken.
Mittlerweile hat sich der Mode-Globus weitergedreht: Die meisten trendbewussten Menschen tun es den Influencern gleich und schlüpfen eher in die Schlabber-Jogginghose oder die Boyfriend-Jeans. Das bedeutet allerdings nicht, dass die knackige Kleidung vollkommen verschwunden wäre.
Denn viele fühlen sich darin nach wie vor deutlich wohler. Zumal dann, wenn sie ihren eigenen
Knackpo hervorheben wollen. In der kälteren Jahreszeit geht das besonders gut – und dass figurbetonte Lederleggings nicht nur sexy aussehen, sondern auch für wunderbar warme Beine sorgen, ist weit über die Damenwelt hinaus bekannt. Kein Wunder also, dass Menschen aller Geschlechter gerne zu dieser Kleidung greifen.
Der Po als Alternative zur Brust?
Stilberater*innen werden nicht müde, es zu betonen: Wer obenherum enge Kleidung trägt, sollte sich im Bereich von Beinen und Po für etwas mehr Weite entscheiden – und umgekehrt. Auch die Mode folgt diesem Prinzip sehr weitgehend. Solange skinny Jeans und
Leggings geradezu omnipräsent waren, trug man diese mit einem T-Shirt oder einem weit geschnittenen Pullover. Mit dem Schwenk zur Schlabber-Hose wird es obenherum nun wieder knackiger; auch Dekolletees werden gerne gezeigt.
Hier können Menschen mit männlicher Anatomie freilich nicht mithalten. Wer keinen perfekt durchtrainierten Oberkörper besitzt, kann sich weiterhin auf andere Attribute konzentrieren – denn wenn die meisten Menschen ihren Po wieder unter weit geschnittenen Hosen verstecken, kann ein wohlgeformter, schön präsentierter Knackarsch besonders viel Eindruck machen.
Übrigens: Unterwäsche wie der String-Tanga oder der
Jockstrap wurde extra zur Inszenierung des Hinterns erfunden. Also muss doch irgendetwas dran sein, oder? Die Antwort ist nicht nur für schwule oder bisexuelle Männer sonnenklar …