Sex ist so alt wie die Menschheit selbst. Und auch wenn es scheint, als wären die Leute früher deutlich gehemmter gewesen, gibt es sogar die Prostitution schon seit mindestens der Antike. In Deutschland ist sie zudem bereits seit mehreren Jahrzehnten legal und gilt inzwischen auch nicht mehr als sittenwidrige Tätigkeit. Das trifft aber natürlich nur dann zu, wenn volljährige Personen sie unabhängig von ihrem Geschlecht freiwillig ausführen (und annehmen). Besonders gängig ist dabei die ‚klassische‘ Prostitution; im Zusammenhang mit Bezahlsex gibt es aber auch noch andere recht bekannte Formen.
Welche Sexarbeitsformen kommen ohne Geschlechtsverkehr aus?
Es handelt sich um Sexarbeit, wenn jemand sexuelle Leistungen gegen Bezahlung anbietet. Diese gibt es jedoch in unterschiedlichen Formen und müssen nicht immer Geschlechtsverkehr beinhalten:
- Table-Dance findet oft in Nachtclubs oder speziellen Bars statt. Dabei führt ein*e Tänzer*in meist erst einen erotischen Tanz, bei dem sie*er sich auszieht, für das gesamte Publikum auf. Manchmal lässt sie*er sich anschließend auch von kleineren Gruppen oder Einzelpersonen buchen.
- Dominas vermitteln ihren Kund*innen das Gefühl, ihren sexuellen Lüsten völlig ausgeliefert zu sein. Oft gehören Fesselspiele, Peitschen, Sextoys und verbale Erniedrigungen dazu. Natürlich handelt aber auch die Domina ganz auf Wunsch ihrer Kund*innen.
- Beim Telefonsex geht es darum, einander durch Dirty-Talk und Stöhnen Lust zu machen. Anders als bei anderen Bezahlsex-Arten kommt es hierbei nicht zum Geschlechtsverkehr, sondern nur zur Masturbation.
- Der Camsex ist sozusagen die moderne Steigerung des Telefonsex. Hier lassen sich die Personen während eines Live-Streams beim Strippen oder Masturbieren vor der Kamera beobachten. Zusätzlicher Clou? Teilweise kann man sogar mit ihnen interagieren.
Was gilt in Bezug auf Hobbyhure, Escort-Lady und Co.?
In diese Gruppe fallen alle Personen, die auch Geschlechtsverkehr anbieten, wobei die Schwerpunkte der erotisch-sexuellen Tätigkeit unterschiedlich sein können.
- Klassische Prostituierte arbeiten zum Beispiel in Bordellen oder auf dem Straßenstrich und bietet allerlei sexuelle Leistungen rund um verschiedene Formen von Geschlechtsverkehr (Vaginal-, Oral- und Analsex) an. Zärtlichkeiten und Küssen gehören dabei aber oft nicht unbedingt mit dazu.
- Die Hobbyhure prostituiert sich nebenberuflich und meist auch selbstständig. Mit ihr kann man in etwa über Datingseiten in Kontakt treten. Sie entscheidet selbst, mit wem sie sich treffen wollen.
- Eine Escort-Lady bietet nicht nur sexuelle Leistungen an, sondern begleitet ihre Kund*innen auch zu Veranstaltungen, zum Abendessen oder im Alltag. Sie wird oft von Geschäftsleuten, anderweitig viel beschäftigten oder anderen Personen gebucht, die auch unverbindlich romantische oder sexuelle Erlebnisse haben möchten.
Und selbstverständlich gibt es auch männliche Prostituierte und Hobby-Sexarbeiter wie den
Callboy. Sogar beim Escortservice sind Männer sehr beliebt. Dabei geben sie sich stets als Gentleman und punkten mit guten Manieren und einem hohen Intellekt.
Wie sieht es mit den Grauzonen beim Bezahlsex aus?
Obwohl auch die
Sexualassistenz theoretisch zur Sexarbeit gehört, liegt der Fokus hierbei auf der Unterstützung und Beratung von Menschen mit Behinderung oder chronischen Krankheiten. Zu den Leistungen eines Sexualassistenten zählen neben körperlichen Aktivitäten zum Beispiel auch sexuelle Aufklärung.
Das
Sugardating dagegen ist eine Abmachung, bei der das sogenannte „Sugarbaby“ von ihrem „Sugardaddy“ (oder der „Sugarmommy“) mit Geld oder materiellen Dingen entlohnt wird. Oft leistet das Sugarbabe ihr*ihm dafür Gesellschaft oder verschickt anzügliche Bilder. Auch zu sexuellen Leistungen kann es kommen. Da Sex nicht immer Teil der Abmachung ist und das Paar oft auch eine professionelle Freundschaft verbindet, lässt sich das Sugardating nicht immer klar in den Bereich des bezahlten Sex‘ einsortieren.
Ebenfalls in einer Grauzone bewegt sich die sogenannte „
Tantra-Massage“. Es handelt sich dabei um eine Ganzkörpermassage inklusive Intimbereich, bei die*der Masseur*In und die*der Kund*in nackt sind. Zwar geht es dabei nicht um den Geschlechtsverkehr, sie zielt aber sozusagen auf die sexuelle Befriedigung im spirituellen Sinne ab und kann auch eine erotisch-körperliche Annährung (Stichwort Intimmassage) beinhalten).
Wie kann man entsprechende Kontakte knüpfen?
Das Internet ist heute die beste Anlaufstelle, um Kontakt zu Sexarbeiter*innen jeglicher Art aufzunehmen. Dort gibt es spezielle Foren und Webseiten wie in etwa „
kaufmich.com“, auf denen sich Prostituierte präsentieren können. Auch für Camsex sowie Escort-Agenturen gibt es spezielle Webseiten, die sich leicht finden lassen.
Zudem gibt es gerade in Großstädten noch so einige Bordelle und Stripclubs, in denen Kontakt zu Sexarbeitern hergestellt werden kann. So sind etwa Amsterdam mit seinem Rotlichtdistrikt und Hamburg mit der
Reeperbahn dafür bekannt, dass sich dort entsprechende Locations ansammeln. Und selbst kleinere Städte verfügen oft über einen Straßenstrich, an dem sich Prostituierte abholen lassen.
Worauf sollte man achten, wenn es um Sexkontakte mit FI-Hintergrund geht?
Bei der Sexarbeit handelt es sich um den Erwerb einer Leistung, nicht das Verfügen über die Person selbst. Es ist dabei immens wichtig, dass folgende Aspekte respektiert werden:
gegenseitiger Respekt, Höflichkeit und Freiwilligkeit |
das Achten auf Gesundheit und Sicherheit sowie Safer Sex |
eine klare und respektvolle Kommunikation vor und während des Treffens |
die Berücksichtigung der Gesetzlage des jeweiligen Ortes |
eine genaue Abmachung der Bezahlung und das diskussionslose Einhalten dieser |
Diskretion auf beiden Seiten, in etwa kein heimliches Aufnehmen von Bildern und Videos |
das Respektieren persönlicher Grenzen |
kein Druck auf Leistungen über das vorher Abgemachte hinaus |
kein herablassendes oder beleidigendes Verhalten, auch nach dem Treffen; positive Bewertungen sind jedoch gern gesehen |
Merke: So wie beim Sex im privaten Rahmen, stehen bei der Sexarbeit im besten (und angestrebten Fall) Respekt, Freiwilligkeit und Freundlichkeit im Vordergrund. Vielmehr soll auch Sex mit
FI für beide Parteien ein positives Erlebnis sein, bei dem niemand weder seine Gesundheit noch seine anderweitige Sicherheit riskieren muss.