Fesselnde Sexspiele sind für uns nicht alltäglich. Zwar haben wir durchaus Freude an der lustvollen Fixierung, mit Shibari oder anderen kunstvollen Bondage-Techniken haben wir uns aber bislang nicht näher befasst. Dieses Bondage-Seil haben wir einfach mal aus Neugier gekauft und ganz unvoreingenommen getestet.
Das Seil ist weich und robust zugleich
Wir sind uns sofort einig: Wenn man ein Seil in dieser Stärke im Baumarkt kaufen möchte, muss man deutlich mehr Geld auf den Tisch legen als für dieses
Sextoy. Es wirkt so stabil, dass wir es durchaus auch zum Tauziehen verwenden könnten. Aufgrund der recht soften Haptik könnte es einem dabei allerdings aus den Händen rutschen. Dazu ein Blick auf die Produktbeschreibung: Diese ist etwas irritierend, denn an einer Stelle wird Polyester genannt, anderswo ist die Rede von Baumwolle. Vielleicht ist es einfach ein Materialmix? Einen Pluspunkt vergeben wir gerne für die Farbe: Das matte Schwarz sieht auf der Haut einfach verdammt gut aus.
Der Test
Shibari-Künstler wüssten genau, was man mit einem derart langen Seil anstellen kann. Für uns ist das noch etwas anders: Wo wir sonst vielleicht mal einen Lederriemen festschnallen oder ein Paar Handschellen klicken, müssen wir jetzt mit einem meterlangen Produkt klarkommen. Online finden wir einige Bilder von kunstvollen Fesselungen, die wir als Inspiration betrachten. Vielleicht einfach mal die Beine kunstvoll miteinander verschnüren?
Schnell wird uns klar, dass das Fesseln in liegender Position auf dem Bett eher schwierig ist. Denn mit jeder Umrundung muss man erst einmal mit mehreren Metern Bondageseil klarkommen. Das ist langwierig, kraftraubend und alles andere als einfach, denn schließlich darf sich das Seilende nicht unkontrolliert verknoten.
Im Stehen (am besten möglichst mittig in einem freien Raum) funktioniert es besser. Hier kann die fesselnde Person ihren ganzen Körper einsetzen, also beim Fesseln zum Beispiel um ihr Gegenüber herumgehen. Dabei macht sich die angenehme Haptik des Seils für beide bemerkbar. Kein Zweifel, dass man mit diesem Seil auch für längere Zeit gefesselt sein könnte, ohne dass es einem die eigene Haut übel nehmen würde.
Die Sache macht durchaus Spaß und führt auch zu einem Ergebnis. Beim Gedanken an gefesselte Menschen aus dem Krimi drängt sich uns aber die Frage auf, ob Kriminelle vor der geplanten Geiselnahme womöglich einen Lehrgang im Fesseln besuchen.
Fazit
Das Resultat ist bei uns unter dem Strich nicht annähernd so, wie man es auf Bildern oder in Videos sieht. Die Ursache dafür ist aber klar bei uns zu suchen: Mit diesem Seil ließen sich definitiv sehr kunstvolle Verschnürungen erreichen. Wir empfehlen aber, für den richtigen Umgang mit dem hochwertigen Bondage-Seil einen Shibari-Workshop zu besuchen. Auch wir schauen gleich mal, ob in unserer Region einer angeboten wird. Die Angabe aus der Produktbeschreibung, dass dieses Seil ‚ideal für Einsteiger‘ sei, würden wir andernfalls eher nicht unterschreiben. Vielleicht kann man es im Shop ja künftig mit einem Tutorial verlinken?