Jo mei - die*der eine hat's, die*der andere nicht; das gewisse Etwas, das auf dem eigenen Dialekt beruht. Aber was klingt in den Ohren der Mitmenschen besonders gut, wenn es darum geht, zu reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Und inwiefern spielt der eigene Wohnort dabei eine Rolle?
Norden oder Süden? Viele Zuhörer*innen lieben beides!
Ein bisschen Charme, ein wenig Esprit – vielleicht auch eine gewisse Frechheit – und ein leicht dialektaler Einschlag. Auf all das stehen prinzipiell viele Deutsche. Indes: Es sollte ein sexy Dialekt sein, der da über die Lippen gebracht wird. Was genau darunter fällt, hat der 2022er Durex Sex Report etwas genauer untersucht.
Und siehe da, 42 % der Befragten erwärmten sich vorrangig für Hochdeutsch. Wobei auch nord- und süddeutsche Dialekte viele Herzen erwärmen könnten. So landeten
- Bairisch (19 %),
- Norddeutsch (14 %) und
- Berlinerisch (13 %)
ziemlich weit vorn. Für Schwäbisch und Rheinisch (je 10 %) und Sächsisch (7 %) konnten sich aber auch noch recht viele Zuhörer*innen begeistern.
Spannend dabei: Die Vorlieben lassen sich noch einmal unterscheiden – abhängig davon, ob jemand aus West- oder aus Ostdeutschland stammt. Denn wenngleich in Ostdeutschland knapp ein Viertel (22 %) der Befragten Sächsisch Sexy findet, können sich im Westen lediglich 5 % der Befragten begeistern. Und auch Berlinerisch zieht im Westen klar den Kürzeren gegenüber dem Osten (4 zu 10 %). Dafür kann Bairisch in Westdeutschland wesentlich mehr punkten.
Und was ist mit Kölsch, Schwäbisch oder Fränkisch? Die sind insgesamt letztlich in etwa so erotisch wie Sächsisch. Woraus wir lernen, dass Versuch klug macht und man am besten unterschiedliche Dialekte ausprobiert. Hauptsache, es klingt authentisch und man hat auch Hochdeutsch in petto. Sicher ist schließlich sicher. 😉
Apropos sicher: Zwei Umfragen sind besser als eine
Also hat auch die Dating-Plattform Lovoo über 1.000 Teilnehmer*innen zwischen 14 und 35 Jahren zu einer Umfrage gebeten. Mit vergleichsweise ähnlichen Ergebnissen wie beim Durex Sex Report.
- Platz 1 ging mit 22,3 % an Bayern,
- auf Platz 2 landete Norddeutsch mit 20,8 %.
- Berlinerisch (14,7 %); Schwäbisch (8,4 %) und Kölsch (7,7 %) landeten auf den Plätzen drei bis fünf.
Indes, manch eine Medaille hat auch eine unschöne Seite. Sowohl Sächsisch (34,9 %), Bairisch (21 %) als auch Berlinerisch (8,5 %) lassen sich auch in der Unsexy-Dialekte-Liste finden. In die, wer hätte es gedacht, sogar Plattdeutsch (7,2 %) und Norddeutsch (5 %) noch auftauchten.
Doch auch bei Lovoo hieß es letztlich: sowohl Frauen als auch Männer stehen auf Bairisch und Norddeutsch. 21,5 % der Frauen benannten es vor Bairisch (21,2 %) als besonders sexy. Bei Männern sah es genau umgekehrt aus, von ihnen wahren 22,9 % für Bairisch und 20,4 % für Norddeutsch.
Es lohnt sich folglich, die eigenen Dialekt- und Sprachkompetenzen (immerhin ist Plattdeutsch eine echte Sprache!) aufzubrezeln, um die Fischfrikadelle oder die Käsespätzle stilecht bestellen zu können. Und wer weiß, vielleicht ergibt sich aus einem potenziellen Flirt ja noch etwas mehr und man teilt sich sogar noch ein
sexy Eis zum Nachtisch?