Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht – das närrische Treiben im Winter bietet immer eine gute Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen oder bereits bestehende zu vertiefen. Nicht selten fallen diese durchaus auch erotisch aus, wobei es auf die einzelnen Regionen und ihre Traditionen ankommt, inwiefern es den Zügen durch die Städte mehr oder weniger offensichtlich frivol zugeht. Grund genug, sich vorher ein paar Gedanken darüber zu machen, worauf es bei Dates im Karneval ankommt und was für Optionen es dabei gibt.
Was sind meine eigenen Erwartungen?
Es ist nur eine Theorie, dass alle im Karneval (nur) nach einem One-Night-Stand suchen. Denn in der Tat ist vom unverfänglichen verbalen Flirt über die kurzzeitige heiße Bettgeschichte bis zur dauerhaften Romanze mit Kind, Haus und Kegel bereits alles dabei gewesen. Will heißen: Man sollte nicht von sich auf andere schließen und davon ausgehen, dass alle die gleichen Interessen verfolgen wie man selbst. Allerdings ist es auf jeden Fall hilfreich, zu wissen, was man selbst möchte und das seinem Gegenüber auch zu kommunizieren. So lassen sich unnötige Enttäuschungen relativ leicht vermeiden.
Und, wer sich für jemanden potenziell längerfristig und ernsthaft interessiert, sollte nicht zu schnell zu sehr in die Vollen gehen. Auf diese Weise lässt sich klären, ob es eine kurzfristig-leidenschaftliche Karnevalsromanze ist oder ob Potenzial für mehr besteht. Und wenn man die Kontaktdaten beziehungsweise Nummer der*des anderen hat, kann man auch nach den Karnevalstagen noch ohne große Komplikationen miteinander in Kontakt bleiben und diesen sogar noch ausbauen.
Welche Nettikette gelten?
Flirten ja, gern auch mithilfe eines intensiveren, einladenden Blickkontakts – aber bitte nicht wahllos. Ja, eigentlich ist das Ganze selbsterklärend, möchte man meinen. Dennoch kommt es häufiger zu Ärger, weil jemand eben nicht genauer überprüft hat, wen genau sie*er angezwinkert hat. Und wenn die*der Partner*in des Objekts der Begierde sogar noch direkt danebenstehen, ist der Ofen schneller aus als gedacht. Das gilt im auch im folgenden Fall.
Ein charmanter Kommentar kommt gut an, ein flacher 0815-Anmachspruch nicht. Platt bleibt platt und das Gegenüber bekommt keinen hoch. Das trifft auf die fünfte Jahreszeit genauso wie auf alle anderen zu, da hier kein zusätzlicher Mitleidsfaktor gilt. Deutlich geschickter also, sich einen sinnvollen Gesprächsaufhänger wie das Kostüm oder das Make-up zu suchen und aufmerksam am Ball zu bleiben.
Freundlich bleiben und sich nicht aufdrängen – erst recht nicht im Hinblick auf Körperkontakt. Wenngleich es sich bei der närrischen Zeit um eine handelt, in der die Menschen schon einmal etwas schneller miteinander auf Tuchfühlung gehen, ist damit keine Übergriffigkeit gemeint. Von daher: Immer aufmerksam sein, ob jemand anderes etwas als unangenehme Bedrängung empfinden könnte und im Zweifelsfall lieber fragen, als sich einfach raumgreifend nähern. Apropos fragen …
Ist mein Gegenüber volljährig? Was im ersten Moment ziemlich harmlos klingen mag, kann einen schnell in Teufels Küche bringen. Denn durch die Kostüme und/oder Schminke lässt sich das Alter einer Person oftmals nicht richtig einschätzen. Verantwortungsbewusste Mitmenschen verstehen, dass man sich im Zweifelsfall vor einem tiefergehenden, körperlicher und/oder verbalerotischer werdenden Flirt den Ausweis zeigen lässt. Vielmehr werden sie es gutheißen und kein Problem damit haben, dass ihr Gegenüber diese Sicherheit einfordert.
Was muss man beim Umgang mit Rauschmitteln beachten?
Weder zu viel trinken noch anderweitige Drogen nehmen. Nein, Betrunkene sind nicht sexy. Außerdem ist ein klarer Kopf wesentlich für die eigene Sicherheit, was auch im Hinblick auf andere Drogen als Alkohol relevant ist. Deswegen sollte man unbedingt auf die eigenen Getränke aufpassen und sich nicht von jeder anderen Personen einen einschenken lassen. Sicherheit dürfte dabei das offiziell engagierte Personal in stadtbekannten Clubs oder anderen Locations bieten. Und natürlich will einem auch nicht jeder in einem Zug etwas Böses. Doch gerade bei Alkohol und Co. ist zu viel
Vorsicht immer besser als das Gegenteil.
Sexy oder nicht? Die Qual der Wahl beim idealen Kostüm
Ohne Zweifel, wer Lust auf eine erotische Maskerade hat, findet im Karneval beste Möglichkeiten dafür. Das gilt aber nicht für jede Veranstaltung und jeden einzelnen Zug. Deshalb sollte man im Vorfeld immer abklären, wer das konkrete Publikum sein wird und ob auch Kinder und/oder Jugendliche am Start sein werden. Unter diesen Umständen gilt ‚mehr ist mehr‘.
Dafür dürfen die Hüllen auf einer Karnevalsparty im Swingerclub oder auf einer anderen frivolen Karnevals-Mottoparty für Erwachsene an anderen Orten gern fallen. Dort ist es oftmals auch so warm, dass das schlechte Wetter der knappen Bekleidung keinen Strich durch die Rechnung macht und man sich nicht den Hintern abfriert.
Ansonsten, also wenn man auf einem öffentlichen, für Familien gedachten Zug mitläuft, darf es eher etwas mehr wetterfester Stoff sein. So kann man Regen, Schnee und Wind trotzen und sich auf die Zeit freuen, wenn es ans Ausziehen geht. Vorteil: Sexy Accessoires wie Strapsstrümpfe und Co. passen sogar gut zu vielen potenziellen Restkostümen und werden im Karneval nicht per se als fehl am Platz interpretiert. Schon gar nicht, wenn sie sich unter längeren Röcken verstecken. Man kann beim Dating im Karneval also durchaus eine geschickte Gratwanderung aus
frivol und gesellschaftstauglich hinlegen …
Mehr als nur ein Bützchen: Was ist mit Sex beim Karneval?
Geschlechtsverkehr in der Öffentlichkeit wird auch in der Karnevalszeit als Erregung eines öffentlichen Ärgernisses gewertet und dementsprechend auch bestraft. Will heißen: Public Sex ist natürlich reizvoll, nicht aber unbedingt die beste Idee. Vielleicht nicht ganz so verführerisch, aber sicherlich sicherer ist es, sich mit seinem Date an einen Ort zu verziehen, an dem man nicht von Dritten aus deren Sicht unfreiwillig gestört wird. Wer aber eindeutig Lust aufs Gesehen-Werden hat, ist auf einer frivolen Karnevalsparty mit entsprechender Hintergrund-Idee bestimmt gut aufgehoben. Sei es im Swingerclub, im Pornokino oder im privaten Rahmen.
Was aber auch dort zu beachten ist:
Nein heißt nein – und das ist nicht verhandelbar! Und genauso wenig sollte man auf Kondome verzichten und den Aspekt der Verhütung außer Acht lassen. Dankt euch selbst später für diesen Funken Vernunft. 😉
Und wie stehen der Karneval und das Online-(Sex-)Dating miteinander in Beziehung?
Fraglos bietet ein Karnevalsumzug die Option, das erste Date an einem ganz besonderen Ort und in einer ganz eigenen Situation zu erleben. Durch die Anwesenheit vieler anderer feiernder Personen ist dabei eine gewisse Sicherheit gegeben. Außerdem wird einem ein Gesprächsthema direkt frei Haus geliefert – im Gegenzug heißt es aber auch, auf Privatsphäre und Ruhe zu verzichten.
Für ein im Internet verabredetes (Spontan)-Sexdate eignet er sich aber eher nicht. Zumindest nicht, wenn man einen der traditionellen Züge oder eine der entsprechenden Veranstaltungen besuchen möchte, die nicht explizit erotisch-sexuell gedacht und in einer passenden Umgebung stattfinden. Hier sollte man lieber
Rücksicht auf Familien mit Kindern nehmen. Klingt zwar im ersten Moment eher unsexy, hat aber seine Berechtigung.
In der Karnevalszeit dürfte es jedoch kaum ein Problem darstellen, in Swingerclubs oder anderen Locations ein Event zu finden, bei dem Erotik und Sex im Kostüm explizit gern gesehen sind.
Und auch von der fünften Jahreszeit unabhängig begeistern sich viele Menschen für Rollenspiele … Es spricht also nichts dagegen, diesbezüglich die Augen aufzuhalten und online nach Gleichgesinnten zu suchen.