In der rein analogen Vergangenheit waren die Möglichkeiten fürs Dating überschaubar: Entweder lernte man sich im Job, über den Freundeskreis oder schlicht durch Zufall kennen – oder man versuchte sein Glück über eine klassische Kontaktanzeige. Online-Dating ist die digitale Fortsetzung über verschiedene Dating-Communities. Eine genaue deutsche Übersetzung gibt es übrigens nicht, daher ist im deutschsprachigen Raum auch der englische Begriff gebräuchlich.
Wie genau funktioniert das Online-Dating?
Das Prinzip des Online-Datings gibt es bereits seit den ersten Tagen des WWW: Auf einer eigens dafür eingerichteten Plattform kann man eine Kontaktanzeige schalten oder sich durch die Suchanzeigen anderer User klicken. Am Anfang funktionierte dies wie ein digitalisiertes Anzeigenblatt, doch im Laufe der Zeit haben sich die Plattformen zu echten Communitys weiterentwickelt. Dort schaltet man nicht einfach nur eine Textanzeige, sondern kann diese auch um ein persönliches Bild ergänzen. Zudem gehört ein persönliches Profil längst zum Standard. Dort ist Platz für Angaben wie
- das Alter,
- den Wohnort,
- das Aussehen,
- persönliche Interessen und
- Vorstellungen zu Personen, die man gerne kennenlernen möchte.
Die Erfahrung zeigt, dass ein ansprechendes, gut gepflegtes Profil immer häufiger die Kontaktanzeige ersetzt – insbesondere dann, wenn man sich als potenziell kontaktwillig präsentiert. Dank verschiedener Suchmöglichkeiten (z.B. über die erwähnten persönlichen Angaben) kann man sich mögliche Kontakte sprichwörtlich binnen weniger Klicks anzeigen lassen. Zudem verfügen die meisten Dating-Seiten über einen Chatbereich, in dem man live neue Kontakte knüpfen kann.
Welche Kategorien gibt es?
Die Kontaktgesuche im Netz sind ebenso vielfältig, wie es analog der Fall war und ist. Dies sind typische Beispiele:
Online-Flirts |
Flirts (mit Option auf mehr) |
freundschaftliche Kontakte |
Kontakte mit gleichem Hobby |
eine Liebesbeziehung |
einen ONS |
eine Affäre |
eine Freundschaft Plus |
erotische Chats |
Eine gewisse Vorsortierung geschieht bereits durch die Spezialisierung der Anbieter.
Joyclub, Poppen oder Tinder sind drei bekannte Namen, wenn es um erotisches Dating geht, während Instagram oder Facebook deutlich breiter aufgestellt sind. Hinzu kommen unzählige regionale Communitys, die sich teilweise auch an Kinder und Teenager richten (dann natürlich ausschließlich mit jugendfreien Inhalten).
Doch auch wenn man eine Vorauswahl getroffen hat, sind die Fronten noch nicht zur Gänze geklärt. „Wir sind doch alle aus dem gleichen Grund hier“ ist im Joyclub beispielsweise eine unzutreffende Aussage. Denn dort kann man nicht nur erotische Dates verabreden, sondern auch Fotojobs anbieten oder suchen und sich zudem über Veranstaltungen mit erotischem Kontext informieren. Es sind also mitnichten nur Swinger in der Community und im
Sexchat unterwegs.
Wie hoch ist die Trefferquote?
Genaue Statistiken hierzu gibt es nicht. Fakt ist aber: Genau wie bei offline geknüpften Kontakten spielen Aspekte wie
- Aussehen,
- Charme und Esprit,
- Intellekt,
- Humor und
- Kreativität
meistens eine zentrale Rolle. Wer also mindestens in einem, idealerweise aber in mehreren oder gar allen Bereichen glänzen kann, hat tendenziell recht gute Chancen. Wer hingegen kein Bild von sich zeigt (oder ein unvorteilhaftes auswählt) und meint, eine Phase wie „Beschreibungen sind doof, frag mich doch einfach!“ reiche als
Profiltext, wird kaum oder gar kein Feedback bekommen. Das gilt insbesondere für männliche User, denn die sind fast überall in der deutlichen Überzahl.
Kostet Online-Dating Geld?
Hier kommt es ganz auf die jeweilige Community an. Dort, wo ein gravierender Männerüberschuss herrscht, zahlen weibliche User meistens nur einen geringen Beitrag oder sind sogar kostenlos dabei. Männer hingegen müssen für einen vollumfänglich nutzbaren Account meistens in die Tasche greifen, teilweise sogar recht tief. Monatsbeiträge von dreißig Euro oder mehr sind eher die Regel als die Ausnahme. Wer dieses Geld nicht ausgeben möchte, sollte sich mit der Gestaltung des eigenen Profils besonders viel Mühe geben. Denn auch dort, wo man(n) andere User*innen nicht als erstes anschreiben kann, kann man meistens auf ankommende Privatnachrichten antworten.