Meistens kürzt man die sadomasochistische Spielart englische Erziehung einfach mit ‚Englisch‘ ab. Wahrscheinlich ist dieses in vielen Fällen durchaus extreme Spiel auf die traditionell als streng geltende Kinder- und Schülererziehung in Großbritannien zurückzuführen.
Was genau ist die englische Erziehung?
Die englische Erotik ist die Bezeichnung für eine Form der körperlichen Züchtigung. Häufig schlägt ein Mann eine (oftmals junge) Frau für die eigene sexuelle Erregung mit der Gerte oder dem
Rohrstock auf den nackten Po und die hintere Seite der Oberschenkel. Natürlich können die Rollen auch getauscht werden und ein junger Mann wird von einer älteren Frau gezüchtigt. Ein typisches Element ist die Kleidung: Während die aktive, dominante Person häufig in strenger Kleidung (etwa einem akkurat sitzenden Kostüm samt Korsett) auftritt, trägt ihr Pendant eine Schüler- oder Schulmädchen-Uniform.
Wie funktioniert sie?
Die englische Erziehung ist zumeist in ein Rollenspiel eingebunden: Der dominante Part (Top) erzieht sein Gegenüber, den submissiven Part (Bottom). Und er züchtigt ihn konsequent, wenn letzterer eine Verfehlung begeht. In einigen Fällen geht der Züchtigung ein tatsächliches Fehlverhalten vorauf, eine andere Möglichkeit ist die reine Fokussierung auf das sadomasochistische Element. Dann braucht die harte Züchtigung keine Begründung, sondern wird zum Selbstzweck.
Welche Rolle spielt sie im BDSM Porn und in erotischen Sexgeschichten mit D/s-Bezug?
Schaut man sich die erotische Literatur an, merkt man schnell, dass die englische Erziehung speziell in der englisch- und französischsprachigen Literatur Mitte des 19. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts ein sehr beliebtes Motiv war. Aber auch im gefilmten Porn BDSM zeigt sich inzwischen bei
Xhamster und Co., dass sie durchaus ihre Fans findet. Was verschiedene Gründe hat:
Der Sexappeal von Autoritätspersonen ist weiterhin groß.
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Es gibt viele Fans von Schlagspielen und entsprechende Pornos bieten reichlich Inspiration. |
Auch, wer einen Material- und/oder Kostümfetisch hat, kommt hierbei auf seine Kosten. |
Die englische Erziehung sowohl das Hauptthema als auch ein Teilaspekt eines Hardcore Sexvideos oder ebensolchen Sex Story sein. |
Und, ein weiterer Clou: Sie lässt sich freilich auch mit anderen Motiven und Figuren aus der BDSM Sexgeschichten Welt und dem entsprechenden Free Porn kombinieren. Dabei bringen speziell
- bestimmte Körpermerkmale (Stichwort Big Ass Porn),
- Faibles für Uniformen oder andere Outfis,
- gewisse Personenkonstellationen wie Lehrer*in und Schüler*in, Femdom, Herr und Servant sowie
- konkrete Altersgruppen (etwa MILF oder Teen)
potenziell sehr spannende Schnittmengen mit. Auf diese Weise lassen sich BDSM-Pornos und BDSM-Geschichten also gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Dass dabei manches (immer noch) etwas stereotyp dargestellt wird, liegt freilich in der Natur der Sache. Doch selbstverständlich kann man sich auch sein ganz eigenes Bild in puncto englischer Erziehung machen und seine persönlichen Sexfantasien nach ein wenig Inspiration selbst aktiv ausleben. Gut informiert und realistisch umgesetzt, das ist durchaus eine Marktlücke, auch für den schlagfertigen Amateur Porn ...
Was ist der Reiz an der englischen Erziehung?
Diese Frage lässt sich je nach individuellem Kontext unterschiedlich beantworten. Fast immer hat der aktive Part sadistische Neigungen, während sein Gegenüber masochistisch veranlagt ist. Es gibt aber auch Paarungen, bei denen ein sadistisch-dominanter Part mit einem lediglich devoten Gegenüber zusammenkommt. In einer solchen Konstellation verschwimmen die Grenzen zwischen Rollenspiel und gelebter Realität sehr weitgehend.
Für viele Anhänger*innen dieser Spielart liegt ein Reiz auch in den Attributen des Rollenspiels. Man schlüpft in eine Rolle, trägt besondere Kleidung und blendet den Alltag vollkommen aus. Außerdem handelt es sich bei der englischen Erziehung auch um eine ziemlich beliebte Sexfantasie, wie etwa die Geschichte Frau
Hartmann haut's raus mit einem zunächst faulen Schüler, einer knackig-kompetenten MILF und ihrer schlagfertigen Tochter beweist ...
Wer betreibt diese Sexpraktik im realen Leben?
Sie zählt zum Repertoire der meisten
Dominas und ihren männlichen Entsprechungen. Daher kann man sie natürlich im S/M-Club ausleben. Nicht wenige Paare üben die englische Erziehung aber auch in der eigenen Wohnung aus. Gerade auf BDSMler*innen übt sie einen doppelten Reiz aus: Sie gehört einerseits zu den Praktiken, die sich von sanft bis extrem steigern lassen. Andererseits benötigt man für sie nur wenige Hilfsmittel, weshalb man sie prinzipiell überall ausüben kann.
Was ist im Hinblick auf die "selbstgemachte" englische Erziehung noch zu beachten?
Es liegt auf der Hand, dass diese Praktik ein erhebliches Verletzungsrisiko mit sich bringt. Umso wichtiger ist es, auf bestimmte Aspekte zu achten.
- So muss man die Schlagwerkzeuge immer sauber halten, damit keine Keime auf die Haut gelangen können.
- Zudem gilt es so zu schlagen, dass Gefahren für Leib und Leben weitestgehend ausgeschlossen sind. Will heißen: Im Zweifel lieber weniger fest, eventuell auch auf die bekleidete Haut schlagen. Der Po ist generell belastbarer als die Oberschenkel, sodass man sich ggf. auf diese Körperstelle konzentrieren sollte. Aber Achtung: In der Nähe befinden sich empfindliche Organe wie die Nieren. Diese darf man bei der englischen Erziehung auf keinen Fall treffen.
- Und nicht zuletzt darf man sich nicht in einen Rausch schlagen (lassen), in dem man nicht mehr aufhören kann. Man muss also jederzeit Herr*in der eigenen Sinne bleiben und muss immer in der Lage sein, der*dem anderen erfolgreich ein Stopp zu setzen. Das ist speziell für Tops, deren Bottoms permanent nach mehr betteln, wichtig.
Wer sich für dieses Spiel interessiert, aber kein Risiko eingehen möchte, findet online Tipps und Workshops. Dann kann man die englische Erziehung mit leidenschaftlicher Härte ausleben.