Die Frage nach etwaigen finanziellen Interessen gehört zu den meistgestellten, wenn es um erotisches Dating geht. In vielen Kontaktanzeigen wird sie bereits durch ein Kürzel beantwortet: ‚FI‘ steht für ‚Finanzielle Interessen‘, ‚KFI‘ bedeutet ‚Keine finanziellen Interessen‘. In der englischen Übersetzung spricht man von ‚(No) financial interests‘.
Was bedeuten „finanzielle Interessen“ (FI)?
Die Definition von finanziellen Interessen im Kontext von sexuellen Kontakten bezieht sich auf den Tausch sexueller Dienstleistungen gegen finanzielle oder materielle Vergütung. Dies kann verschiedene Praktiken und Dienstleistungen wie
- Prostitution,
- Escort-Services,
- Striptease oder
- erotische Massagen
beinhalten.
Generell werden sexuelle Dienstleistungen als käufliches Angebot kontrovers diskutiert.
Einige Menschen argumentieren, dass Sexarbeit die Menschenwürde verletzt und eine Form von Ausbeutung darstellt. Andererseits gibt es Stimmen, insbesondere aus dem feministischen Lager, die dafür eintreten, Sexarbeit als normalen Beruf anzuerkennen. Zudem soll die
Stigmatisierung abgebaut werden. Denn nur eine Minderheit der Menschen, die sexuelle Dienstleistungen gegen Bezahlung anbieten, tun dies aus materieller Not oder aufgrund von körperlichem wie seelischem Zwang. Ob hauptberuflich, als
Camsex-Model oder als Hobby-Hure: Viele sehen in der Sexarbeit eine gute Möglichkeit für ein (Neben-)Einkommen, die tatsächlich Spaß machen kann.
Im deutschsprachigen Raum ist Sexarbeit in der Regel legal, und Sexarbeitende haben Rechte und Schutz durch das
Gesetz. Allerdings gibt es auch hier Diskussionen und Debatten über die Regulierung und die ethischen Implikationen der Sexarbeit.
Was steckt hinter dem Ausdruck „keine finanziellen Interessen“ (KFI)?
Die Abkürzung KFI steht für "keine finanziellen Interessen" und wird häufig in Kontaktanzeigen oder auf Dating-Plattformen verwendet interessiert sind, die sexuelle Dienstleistungen gegen Geld anbieten.
Wenn jemand angibt, dass er KFI hat, bedeutet das in der Regel, dass man keine finanziellen Transaktionen oder Zahlungen für intime Begegnungen erwartet oder bietet. Dies kann für viele Nutzer*innen wichtig sein, da es hilft, Missverständnisse zu vermeiden und die Absichten klarzustellen. Aber: Die Verwendung von KFI bedeutet nicht immer automatisch, dass alle Beteiligten tatsächlich keine finanziellen Interessen haben. Einige Frauen / Männer / Paare könnten dennoch aus finanziellen Gründen in der Sexarbeit tätig sein, auch wenn sie auf Plattformen mit KFI aktiv sind.
Ein Grund für falsche Angaben kann beispielsweise darin liegen, dass Betreiber von Dating-Plattformen keine professionellen Sexdienstleister*innen aufnehmen oder besonders hohe Gebühren für die Mitgliedschaft fällig werden. Hinzu kommt: Wer erkennbar Geld mit angebotenen Dienstleistungen erwirtschaftet, muss die Einnahmen versteuern. Das gilt selbstverständlich auch für sexuelle Dienste – und kann auch hier zu Schwarzarbeit verleiten.
Worauf sollte man achten, wenn es um Sexkontakte mit FI-Hintergrund geht?
Da es sich auch hierbei um körpernahe Dienstleistungen handelt, die generell ein hohes Maß an Respekt und gegenseitiger Wertschätzung erfordern, sind primär die folgenden Aspekte von entscheidender Bedeutung:
Respekt, Höflichkeit und Konsens |
Safer Sex und Respekt für die gesundheitlichen Belange beider Seiten |
eine klare, freundliche Kommunikation (speziell im Vorfeld) |
eine Berücksichtigung der Gesetze des jeweiligen Landes / der entsprechenden Region |
ein ehrliches Abklären und Einhalten der finanziellen Vereinbarungen |
Diskretion (keine heimlichen Fotos!) |
das Achten sämtlicher persönlicher Grenzen
|
keine über das Abgemachte hinausgehenden Verpflichtungen |
positive Bewertungen sind gern gesehen, Herabsetzungen und Beleidigungen nicht |
Generell gilt dabei also, dass das Angebot einer kostenpflichtigen sexuellen Dienstleistung keinen Freibrief für eine abfällige, teilweise sogar übergriffige Behandlung der dienstleistenden Person darstellen darf. Denn grundsätzlich spricht in Deutschland weder etwas gegen ein grundsätzliches Angebot dieser Art noch gegen dessen Wahrnehmen. Insbesondere Kund*innen sollten sich aber immer vergewissern und sicherstellen, dass alles im rechtlich grünen Bereich ist und bleibt.