Bei der Fixierung handelt es sich im Wortsinn um eine Befestigung. Den Begriff verwendet man generell in den verschiedensten Bereichen des Lebens verwendet. In der Erotik (insbesondere im BDSM) spielt er jedoch eine ganz besondere Rolle.
Was ist eine Fixierung in erotischer Hinsicht?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der erotischen Fesselung. Hand- und Fußschellen und Halsbänder erscheinen fast obligatorisch. Und auch Bondage-Seile zählen zum typischen Equipment. Doch nicht jede Art der Fesselung ist gleichzeitig auch eine Fixierung. So bieten Handschellen beispielsweise eine weitgehende Bewegungsfreiheit. Selbst Finger und Hände lassen sich in einem gewissen Umfang dafür gebrauchen.
Wird jemand fixiert, schränkt man die Bewegungsfreiheit weiter ein oder nimmt sie einem vollkommen. Die Optionen sind so vielfältig, dass sich hier nur einige Beispiele aufzählen lassen:
- Verschnürung mittels Bondage-Seil,
- Befestigung am Andreaskreuz,
- Einwickelung in Stretchfolie,
- Einwickelung in PVC-Band,
- oder Vakuumierung im Vakuum-Bett beziehungsweise Vakuum-Cube.
Was ist der Reiz daran?
Es gibt drei Hauptgründe, warum diese viele Menschen diese Praktiken als erotisch empfinden.
- Die Fixierung oder das Fixiert-Sein an sich (also die Macht über eine fixierte Person vs. dem Ausgeliefert-Sein)
- Die Ästhetik (ein Körper lässt sich kunstvoll fixieren)
- Die daraus resultierende Verfügbarkeit für die Penetration oder andere sexuelle Praktiken
Viele Anhänger dieser Spielart heben insbesondere deren Kompromisslosigkeit hervor. Es handelt sich hierbei eben nicht um Show, sondern um eine extreme Form der Fesselung. Für die schnelle Nummer zwischendurch eignen sich diese Praktiken in aller Regel nicht. Zwar gibt es einige Accessoires, die auch eine Schnell-Fixierung zulassen. Dennoch sind auch diese eher für das lang andauernde Spiel vorgesehen. Manchmal kann es viele Stunden lang andauern – speziell dann, wenn es sich um ein fantasievolles Rollenspiel handelt. Szenerien aus dem Gefängnis oder dem Kerker etwa sind besonders beliebt.
Wer macht Fixierungen?
Da diese Praktiken klar dem BDSM-Bereich zuzuordnen sind, findet man sie u. a. im Portfolio von professionellen Dominas. Auch im S/M- beziehungsweise Hardcore-Porno lassen sich derlei Formen des Bondage besonders gut darstellen. Daher sind sie in diesen Bereichen auch äußerst beliebt.
In private Schlafzimmer zieht die extreme Fesselung nur in seltenen Fällen ein. Hier haben viele Menschen weniger Möglichkeiten für die Fixierung. Dafür weichen viele Paare jedoch in spezielle S/M-Clubs oder erotische Appartements aus, wo die entsprechenden Accessoires für den Gebrauch zur Verfügung stehen. Außerdem kann man dort oft eine professionelle Unterweisung und Unterstützung bekommen, damit alles reibungslos funktioniert.
Worauf muss man bei der Fixierung achten?
Es handelt sich zwar nicht um eine direkt sexuelle Spielart; die Fixierung kann aber als solche empfunden oder als solche definiert werden. Bereits aus dieser Sicht gilt: Gespielt wird nur, wenn man sich auskennt und ein hohes Maß an Vertrauen da ist. Denn eine fixierte Person ist ihrem Gegenüber sprichwörtlich mit Leib und Seele ausgeliefert.
Ein weiterer wichtiger Aspekt bezieht sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der fixierten Person. So kann es in der Bewegungsunfähigkeit zu Muskelkrämpfen oder Panikattacken kommen. Die zweite Person muss in solchen Fällen blitzschnell handeln können.
Es liegt zudem auf der Hand, dass bei der Fixierung keine Gliedmaßen abgeschnürt werden dürfen und auch die Atmung weiterhin möglich sein muss.
Stichworte sind also auch hier ‚SSC‘: Safe, Sane & Consensual.