Die Bezeichnungen für die meisten Kleidungsstücke sind unisex. Ob Shirt, Hose oder Sneakers, all dies ist von Menschen aller Geschlechter gleichermaßen tragbar. Natürlich kommt es dabei sehr auf die Details an, denn einige Designs wenden sich klar an die Menschen eines bestimmten Geschlechts. Geht es aber ‚down under‘, zeigt die Wortwahl bereits den Unterschied. Frauen tragen Dessous, Männer schlüpfen in Unterwäsche. Es gibt zwar Ausnahmen, aber in den meisten Fällen lässt es sich so herunterbrechen. Wie ist es also um Dessous für Männer bestellt?
Für die meisten Männer gilt nach wie vor: Funktion vor Design
Tatsächlich gibt es nach wie vor einen signifikanten Unterschied zwischen den Geschlechtern. Während viele Frauen durchaus auf ein optisch ansprechendes Untendrunter achten (das auch dann gerne sexy sein darf, wenn es im Alltag kein Mann zu Gesicht bekommt), wollen die Männer vordergründig bequeme Unterwäsche. Dementsprechend sind enge Boxershorts und klassische Briefs (also Slips) nach wie vor besonders beliebt. Die Zahl der Männer, die sich für String-Tangas oder Jockstraps entscheidet, ist laut Statistik deutlich kleiner.
Es muss nicht immer weiß sein
Zu Opas Zeiten gab es wenig Auswahl: Unterwäsche für Männer gab es aus weißem Feinripp (das manchmal mit fragwürdigen Mustern bedruckt war), außerdem konnte man seltener auch Modelle in grau oder schwarz entdecken. Heute hat immerhin der weiße Slip mit Eingriff weitgehend ausgedient. Die meiste Wäsche für Männer ist nach wie vor einfarbig, allerdings ist eine breite Farbpalette im Angebot. Schwarz, grau, blau und grün sind besonders beliebt, es sind aber auch Modelle in verschiedenen Rottönen im Angebot. Etwas länger suchen muss man(n) nach bunt bedruckten Boxern und Slips. Auffällig ist dabei, dass humorvolle (Comic-) Motive vorherrschend sind.
Ein weiteres Indiz, das die These ‚praktisch vor sexy‘ unterstreicht, sieht man bereits im Shop. Ein Großteil der Unterwäsche für Männer wird in der praktischen Mehrfachpackung angeboten, manchmal in rein zufälliger Farbzusammenstellung.
Darf Männerunterwäsche überhaupt sexy sein?
Diese Frage wird höchst unterschiedlich beantwortet. Aus der Sicht vieler Männer ist die eigene Unterwäsche kein Aspekt, über den sich ein längeres Nachdenken lohnt. Bringt man echte Dessous ins Spiel, so wird häufig drastisch abgewunken. Erotische Wäsche ist demnach eine Bastion für Homosexuelle und ist daher nach wie vor ein häufiger Grund für Hohn und Spott. Viele Männer haben nach wie vor Angst vor langgehegten Stereotypen. In konservativen Männerrunden hat Intoleranz gegenüber schwulen und bisexuellen Männern nach wie vor ihren Platz. Da will niemand mit einem Plädoyer für vermeintlich ‚schwule Wäsche‘ aus der Reihe tanzen.
Fakt ist aber: Viele Frauen finden
schöne Dessous für Männer durchaus knackig. Da sie aber (noch?) nicht alltäglich ist, sollte man(n) sich am besten rechtzeitig nach den jeweiligen Vorlieben einer Partnerin erkundigen.
Welche Dessous für Männer gibt es eigentlich?
Prinzipiell ist die Angebotspalette nicht kleiner als bei den Damen. Beispiele für Männer-Dessous sind
- Boxershorts aus Netzstoff oder feiner Spitze,
- Strings und Mini-Strings
- und Jockstraps.
Bei vielen Modellen handelt es sich um raffinierte Kombinationen verschiedener Schnitte, die natürlich immer an die männliche Anatomie angepasst ist.
Die Materialauswahl reicht von Baumwolle und Leinen über Seide bis hin zu Lack und Leder. Und es ist keineswegs so, dass diese Produkte nur von schwulen Fetischisten gekauft werden. Die Verkaufszahlen von Shopping-Plattformen wie Amazon oder Ebay belegen, dass heiße Männerdessous häufiger gekauft werden, als Männer es offen zugeben. Und dabei ist die breite Palette gefragt. Zahlreiche Männer haben also mehr sexy Wäsche im Schrank, als sie offen zugeben würden.
In vielen Fällen beschränken sich Dessous für Männer übrigens auf den Slip. BHs gibt es nur selten (und dann sind sie eher optisch ansprechend als zweckdienlich) und Bodys sind ebenfalls nur ein Nischenprodukt. Trotzdem wird die Unterhose meistens nicht mit einem weißen Feinripp-Unterhemd kombiniert. Stattdessen entscheiden sich die Männer eher für ein T-Shirt oder ein gutsitzendes, farblich passendes Tanktop.
Sexy ist jedoch auch die Kombination mit einem
Harness, die sich aus praktischen Gründen ebenfalls für diverse erotische Spiele anbieten kann.
Wo bekommt man die sexy Unterwäsche für Herren?
Die meisten Textilhändler*innen in der Fußgängerzone zeigen sich in dieser Hinsicht von ihrer konservativ-praktischen Seite. Während dort also funktionale (und teilweise durchaus sehenswerte) unifarbene Unterwäsche aus Baumwolle und Leinen zu finden ist, sind echte Dessous offenbar ein zu heißes Eisen. Dafür haben verschiedene Erotikshops längst ein Herz für eine männliche Zielgruppe und ein dementsprechend breites Angebot an schöner Wäsche. Online wie offline müssen Männer hierfür allerdings oftmals recht tief in die Tasche greifen, ohne dass dies mit einem Qualitätsversprechen einherginge.
Preisgünstiger sind Männerdessous bei vielen Ebay- oder Amazon-Shops zu haben. Dabei lohnt es sich, Bewertungen früherer Käufer mit in die eigenen Kaufüberlegungen einzubeziehen. Denn leider sagt der Kaufpreis kaum etwas über die Qualität der jeweiligen Dessous aus.
Übrigens: Albern ist nicht sexy!
Leider gibt es auch im Erotikshop verschiedene Slips und Strings für Männer, die eher in die Klamauk- als in die Erotikschublade passen. Das sind etwa String-Tangas, bei denen Männer ihr bestes Stück in einer Art Elefantenrüssel unterbringen sollen. Ab dem Spätherbst eines jeden Jahres kommen zuverlässig auch Modelle im Nikolausmützen-Design in den Handel. Hierbei gilt: Es gibt durchaus Menschen, die diese Art von Humor im höchsten Maße erotisch finden. Diese sind allerdings in der deutlichen Unterzahl. Für ein erstes erotisches Date sind einfarbig schwarze Boxershorts definitiv die bessere Wahl. Hiermit kann man(n) kaum etwas falsch machen – und nach der heißen Nacht gerne über Do’s und Dont’s bei
Dessous für Männer plaudern.