Die Aminosäure L-Arginin wird seit einigen Jahren als potenzwirksam vermarktet. In der englischen Sprache ist dieselbe Bezeichnung wie im deutschen Sprachraum gängig.
Was ist L-Arginin?
Es ist eine semi-essenzielle Aminosäure, die im menschlichen Körper vorkommt und eine wichtige Rolle im Stickstoffstoffwechsel spielt. Semi-essenziell bedeutet, dass der Körper sie unter normalen Umständen selbst produzieren kann. In bestimmten Situationen, wie im Wachstum oder unter Stress, kann jedoch eine zusätzliche Aufnahme notwendig sein. Man kann die Aminosäure über die Nahrung aufnehmen. Sie lässt sich dabei reichlich in proteinhaltigen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Geflügel, Nüssen und Hülsenfrüchten finden.
Wie wirktes – vor allem in Bezug auf die männliche Potenz?
Bei dieser Aminosäure handelt es sich um eine Vorstufe für die Synthese von Stickstoffmonoxid (NO). Diese Substanz reguliert die Gefäßweite reguliert und ist für die Durchblutung von Bedeutung. Durch seine gefäßerweiternde Wirkung kann L-Arginin die Blutversorgung des Penis positiv beeinflussen und so die Erektionsfähigkeit unterstützen. Allerdings liegen wissenschaftliche Belege für eine wirksame Behandlung erektiler Dysfunktionen bislang nicht vor.
Wie kann man es einnehmen?
L-Arginin ist als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln, Tabletten oder Pulver erhältlich. Die Dosierung variiert je nach Verwendungszweck und Herstellerempfehlungen. Es ist ratsam, die Einnahme mit einem Arzt beziehungsweise einer Ärztin oder mit dem Fachpersonal in der Apotheke abzustimmen, um eine individuell angepasste Dosierung und Anwendungsweise sicherzustellen. Die Einnahme von höheren Dosen sollte außerdem aufgrund möglicher Wechselwirkungen und Nebenwirkungen nicht ohne medizinische Beratung erfolgen.
In verschiedenen Online-Shops werden Nahrungsergänzungsmittel mit L-Arginin angeboten. Hier soll sich der zumeist niedrig dosierte Stoff zusammen mit anderen Wirkstoffen positiv auf die männliche Potenz auswirken. Eine solche Wirkung ist bislang nicht durch anerkannte Studien belegt. In der Regel bestehen von ärztlicher Seite aber auch keine Einwände gegen die Einnahme entsprechender Mittel. Wichtig ist jedoch, dass man sich für ein hochwertiges Nahrungsergänzungsmittel aus vertrauenswürdiger Quelle entscheidet.
Was muss man außerdem über L-Arginin wissen?
Entsprechende Nahrungsergänzungsmittel sind nicht für jeden geeignet. Menschen mit bestimmten Erkrankungen (beispielsweise Herpesinfektionen) sollten es nicht ohne ärztliche Rücksprache einnehmen, da es die Symptome verschlimmern könnte. Zudem gibt es Wechselwirkungen mit verschiedenen Medikamenten, etwa mit solchen, die sich auf die Blutgerinnung auswirken. Die langfristigen Auswirkungen von hohen Dosen sind bislang nicht vollständig erforscht.