Es ist kalt, es ist usselig, es ist dunkel … Wer hat da schon großartig Lust auf Bewegung, geschweige denn auf erotische Lust, wo man es sich doch genauso gut auf dem Sofa mit einer großen Schüssel Milchreis und der Lieblingsserie gemütlich machen kann? Tatsächlich setzt der Winter der Libido vieler Menschen ordentlich zu. Was genau hat es mit diesem Umstand auf sich?
Da geht einem kein Licht auf
Abgeschlagenheit und Müdigkeit sind im Winter keine Seltenheit. Kein Wunder, denn wenn die Tage besonders kurz sind, fällt es dem Körper auch schwerer, genug Serotonin zu produzieren. Fehlt das aber, kann es neben der bereits besagten Müdigkeit auch zu einer verstärkten inneren Anspannung bis zur Reizbarkeit oder im ungünstigsten Fall zu einer ausgeprägten Aggressivität führen … Und jetzt? Essen hilft da nicht, oder? Nein! Doch! Nein! Ohhhh … Denn …
Das Essen ist fertig – und man selbst gleich mit
Comfort Food … was in Form von Eintöpfen, Braten und diversen Desserts verlockt, zieht der erotischen Verlockung im Schlafzimmer oft schnell den Stecker. Fette, einkettige Kohlenhydrate und leere Kalorien lassen grüßen – und machen dummerweise auch gleich träge, weil der Körper jetzt deutlich mehr Energie in die Verdauung stecken muss. (Erotische) Power? Von wegen, Müdigkeit ist die Folge. Nicht zu vergessen, dass hohe Zuckermengen und solche an einfachen Kohlenhydraten für Blutzuckerschwankungen sorgen. Und das wiederum wirkt sich sowohl auf die Stimmung als auch auf die
Libido negativ aus.
Apropos Zucker: Der hat noch einen weiteren Haken – er erhöht auch die Cortisolausschüttung und die Wahrscheinlichkeit, dass sich entzündliche Prozesse schneller entwickeln können. Da kommt im Hinblick auf die Durchblutung und die allgemeine Vitalität ebenfalls nicht gut. Zumal weniger Bewegung und mehr Essen häufig eine Gewichtszunahme nach sich ziehen. Das finden auch nicht alle sexy … Und es gibt noch einen weiteren negativen Nachschlag. Überschüssiges Fett kann den Testosteronspiegel senken, so ist die Libido gleich noch einmal so schnell im Keller.
Diesen Effekt verstärkt wiederum die Tatsache, dass frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse bei vielen Menschen im Winter nicht so selbstverständlich auf der erotischen Speisekarte stehen. Knackpunkt dabei? Zusätzlicher Knackpunkt: Wer im Winter nicht genug
- Zink,
- Magnesium
- und Vitamin D
zu sich nimmt (oder über den Aufenthalt im natürlichen Tageslicht generiert), hat noch weniger Lust auf Lust. Will heißen: Das
Wintergrillen allein reißt das Ganze nicht heraus. Und wenn man statt dem leichten zum schwerverdaulichen Fleisch greift, belastet das noch einmal mehr die Verdauung, wobei ein träger Darm plus Völlegefühle einfach keine Lust auf Sex machen.
Ein Schnaps ist auch keine Lösung
In der Tat könnte man sich jetzt fragen, ob der
Alkohol (viele Grüße vom Glühwein) die Stimmung nicht etwas anheizen kann. Doch de facto geht dieser Schuss ebenfalls genau nach hinten los, weil er
- die sexuelle Erregbarkeit und Leistungsfähigkeit dämpft
- und durch seine testosteronsenkende Wirkung die hormonelle Balance stört.
Kerr, kerr, kerr … darf man denn jetzt gar nichts Leckeres mehr essen? Doch, natürlich. Aber eben alles in Maßen. Das dankt einem dann auch nicht nur die Linie, sondern auch das eigene Energie- und Libidolevel. Apropos Energielevel …
Warum ist es ungünstig für die Lust auf Sex, wenn man sich im Winter nicht genug bewegt?
Ja, auch wir wollen uns in der kalten und dunklen Jahreszeit oftmals einfach nur einrollen und in Ruhe schlafen. Speziell Majo ist darin eine echte Expertin. Schlau ist das aber nicht, denn ohne ausreichend viel Bewegung sieht es im Bett auch gleich schnell düster aus. Dabei kann körperliche Nicht-Ertüchtigung gleich an mehreren Stellen ungünstig in das Sexleben eingreifen.
Denn die Folgen sind unter anderem
ein Mangel an Energie und guter Laune, weil Bewegung die Serotonin- und Dopaminproduktion fördert |
eine hormonelle Dysbalance, weil die Regelung des Testosteronspiegels nicht zu gut funktioniert, gleichzeitig aber auch mehr vom Stresshormon Cortisol ausgeschüttet wird |
eine Verschlechterung der Durchblutung, was die sexuelle Erregung und die Erektionsfähigkeit bei Männern beeinträchtigen kann |
eine Steigerung des Risikos, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder Diabetes zu erkranken |
eine insgesamt nachlassende körperliche Fitness inklusive geringerer (sexueller) Ausdauer und Flexibilität |
und ein geringeres Körperbewusstsein und ein schwächeres Selbstwertgefühl (unter Umständen auch durch eine Gewichtszunahme bedingt |
Oder mit anderen Worten: Ganz viel von dem, was man eigentlich nicht haben möchte.
Und was ist mit der dicken Kleidung im Winter?
Das ist jetzt wiederum eine spannende Angelegenheit, da die Forschungsmeinungen diesbezüglich auseinandergehen. Die einen meinen, dass es einfach kein sexy Spaß sei, sich erst aus der wärmenden, aber aufwendig auszuziehenden Wäsche zu quälen. Andere hingegen sind der Ansicht, dass es gerade die nicht-permanente Verfügbarkeit des Frischfleisches sei, die den Appetit auf erotisch-sexuelle Genüsse ankurbeln würde. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
Was sich jedoch festhalten lässt: Wer einen
Flausch-, Furry- ode Furfetisch hat, dürfte im Winter eine tolle (Alltags-) Zeit erleben. Und auch alle anderen dürften den einen oder anderen
Lustbooster für die Winterzeit finden. Denn auch den gibt es durchaus und darüber haben wir uns natürlich auch ein paar Gedanken gemacht …