Mit der Bezeichnung Oralsex (abgeleitet vom Lateinischen „os, oris“, Mund) fasst man unterschiedliche Sexualpraktiken zusammen, in denen das Verwöhnen der Genitalien einer anderen Person mithilfe von Lippen, Zunge und eventuell auch Zähnen im Mittelpunkt steht. Alternativ verwendet man auch häufig die Bezeichnung „französischen Sex“. Der Oralverkehr gehört nach dem Vaginalverkehr zu den beliebtesten Sexpraktiken, was unter anderem daran liegt, dass er (geschickt gemacht) in keinem Zusammenhang mit Schwangerschaften zu stehen braucht. Aber auch als Vorspiel-Variante ist er sehr beliebt.
Was versteht man unter Oralsex?
Der Begriff Oralsex ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Sexualpraktiken, bei denen eine Person den Genitalbereich einer anderen mithilfe des Mundes stimuliert. Dabei lassen sich – je nach Lust und Laune – sowohl die Lippen als auch die Zunge und/oder die Zähne einsetzen. Prinzipiell können drei verschiedene Typen unterschieden werden:
- Fellatio/Blowjob (die Stimulation des Penis, des Hodensacks und der Hoden),
- Cunnilingus/Lickjob (die Stimulation der Vulva, der Klitoris und der Schamlippen) sowie
Innerhalb dieses Rahmens kann man aber natürlich auch noch weitere Differenzierungen vornehmen. Hierunter fallen beispielsweise
- der Deepthroat (die tiefe Aufnahme des Penis in Mund und Kehle – quasi das Schlucken) und
- das Facesitting (das Sitzen der Frau auf dem Gesicht eines passiven Parts) zu nennen.
Welche Positionen kommen dafür infrage?
Prinzipiell kommen für Oralsex die verschiedensten Stellungen infrage; man kann ihn also sowohl im Sitzen als auch im Stehen, in Rückenlage oder der
69er Stellung ausführen. Wichtig ist jeweils nur, dass genug Bewegungsfreiheit herrscht, damit es nicht zu einem starren Nacken oder ähnlichem kommt. Alternativ kann eine*r der Beteiligen fixiert sein, wobei man dann ebenfalls auf eine komfortable Positionierung der entsprechenden Person achten sollte.
Was ist der Reiz daran?
Der Oralverkehr ist für viele Menschen der unterschiedlichsten Geschlechter aus verschiedenen Gründen reizvoll. Zum einen, weil sich darüber eine enge körperliche wie emotionale Nähe ergibt. Schließlich lässt man sich mit allen Sinnen auf sein Gegenüber ein, wobei besonders die Wahrnehmung des Dufts und Geschmacks der*des anderen eine wesentliche Rolle spielt. Und natürlich kann die Stimulation des Intimbereichs mit Mund, Zunge und Lippen einen besonderen Kick und eine spannende Alternative/Ergänzung zu anderen Varianten des Geschlechtsverkehrs darstellen. Nicht zu vergessen, dass sich das Geben und Nehmen durchaus auch mit einem für viele Menschen erregenden Machtgefälle kombinieren lassen.
Ist Oralsex gesund?
Prinzipiell ja; immerhin trägt er zum Stressabbau und zur Stärkung des Immunsystems bei. Zudem lassen mehrere Studien den Rückschluss zu, dass eine Kombination aus Oral- und Vaginalverkehr bei Frauen die Orgasmus-Wahrscheinlichkeit erhöht.
Gleichzeitig besteht das potenzielle Risiko, sich bei ungeschütztem Oralsex mit Humanen Papillomaviren (HP-Viren) zu infizieren. Diese wiederum können Karzinome im Mund- und Rachenbereich verursachen. Insbesondere bei Kontakten mit wechselnden Sexualpart-ner*innen ist es daher ratsam, Safer Sex zu praktizieren und Kondome und/oder Dental Dams zu nutzen. Das gilt auch für Personen in Beziehungen, in denen nur ein*e Partner*in Kontakte zu Dritten pflegt.
Aber auch von den HP-Viren abgesehen, bietet es sich an, beim Oralsex auf einen gewissen Schutz zu achten, da auch etwa
Hepatitis |
Herpes |
HIV |
Tripper |
Syphilis |
Chlamydiosen |
auf diese Weise weitergegeben werden können.
Worauf muss man sonst noch achten?
Da man beim oralen Verkehr mit den eigenen Mundschleimhäuten in Kontakt mit den Genitalien seines Gegenübers (oder umgekehrt) in Kontakt kommt, sollte man einige Aspekte berücksichtigen. Darunter fallen
- eine umfangreiche, aber gesunde Intimhygiene (Waschen des Intimbereichs vor dem Sex. Aber bitte ohne aggressive Duschgele und Seifen, welche die Schleimhäute reizen könnten. Frauen sollten zudem nach dem Oralverkehr zur Toilette gehen, um mithilfe des Urins die Bakterien, die in die Harnröhre gekommen sein könnten, auszuspülen.),
- eine entsprechende Mundhygiene (kein scharfes Essen vor dem Oralsex, sodass die Schleimhäute des empfangenden Parts nicht gereizt werden. Und natürlich gründliches Zähneputzen und Mundspülen.)
- der vorsichtige Umgang mit Zähnen und eventuell auch langen/scharfkantigen Nägeln.