Erotische Unterhaltung ist kein Novum, sondern in Teilen schon uralt. Belege dafür findet man beispielsweise an Wänden in Ruinen der verschütteten Stadt Pompeji. Erotische Literatur gab es ebenfalls bereits in altrömischer Zeit. Als viele Jahrhunderte später die Fotografie und der Film aufkamen, wurde beides auch von der erotischen Kunst dankbar aufgegriffen. Eine weitere Innovation ist noch viel jüngeren Datums: Vorläufer heutiger Video- und Computerspiele entstanden erst in den 1980er Jahren, sind aber aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Und wieder spielt(e) die Erotik eine wesentliche Rolle …
Sexy Videogames sind keine ganz neue Erfindung
Natürlich ist der Markt für Videogames breit gefächert und deshalb nur partiell erotisch. Und es ist kaum vorstellbar, dass die Entwickler der ersten Vorläufer heutiger Spiele eine erotische Dimension vorausahnen konnten. Doch schon in den 1970er-Jahren wurde mit Lust und Leidenschaft gezockt. Spielklassiker dieser frühen Zeit heißen „Pong“ oder „Space Invaders“.
Frühe Spiele mit erotischem Kontext sind spätestens in den 1980er-Jahren entstanden, brachten es aber nicht annähernd zu dieser Bekanntheit. Aufhorchen ließ allerdings das japanische Grafikadventure „Night Life“, das schon 1982 mit sexuell expliziter Grafik begeisterte.
Fünf Jahre später konnte man in „Leisure Suit Larry“ den Protagonisten durch plumpe Anmachversuche steuern. Heute lächelt man über diese Frühformen der digitalen Erotik. Die Tür war allerdings aufgestoßen – und ab den 1990er-Jahren ging es fast Schlag auf Schlag.
- Cobra Mission: Panic in Cobra City (1991, PC): Erotik-Adventure mit Anime-Grafik
- Lula Spielereihe (ab 1998, PC): Erotik-Adventures rund um die Pornodarstellerin Lula
- 7 Sins (1999, PC): Erotik-Lebenssimulation mit Tamagotchi-Elementen
- Playboy: The Mansion (2005, PC/PS2/Xbox): Lebenssimulation, in der man als Hugh Hefner das Playboy-Imperium aufbaut
- Leisure Suit Larry: Magna Cum Laude (2004, PC/PS2/Xbox): Neuauflage der bekannten Leisure Suit Larry Reihe
- Singles: Flirt Up Your Life (2003, PC): Erotische Lebenssimulation, ähnlich wie „Die Sims“
- Virtually Jenna (2004, PC): Erotik-Simulation mit dem Pornostar Jenna Jameson
Dies sind natürlich nur einige Beispiele aus einer Liste, die hier den Rahmen sprengen würde.
Diese erotischen Videospiele bringen bei den User*innen heute das Blut zum Kochen
Tatsächlich zeigt sich, dass einige Erotik-Spiele aus früheren Zeiten echten Kultcharakter entwickelt haben. Deshalb gehören mindestens zwei bekannte Namen weiterhin zu den beliebtesten Erotik-Games. Exakte statistische Daten gibt es dazu aber leider nicht.
- Leisure Suit Larry Magna Cum Laude: Auch nach mehr als fünfunddreißig Jahren kann Larry das Baggern nicht lassen. Natürlich gibt es längst neue Szenarien und die Grafik ist um ein Vielfaches schärfer als 1987. Ob das auch für den Protagonisten gilt?
- 7 Sins: Schon vor einem Vierteljahrhundert waren die 7 Todsünden extrem sexy. Heute kann man sie in einer Neuauflage spielen, die noch weit mehr unter die Haut geht.
- Scarlet Blade: Wer Lust auf echte Heldinnen hat, die im Kampf gegen böse Gegner beinahe blankziehen, ist mit diesem Spiel gut beraten. Zwar gibt es kaum Schnittmengen mit der Mythologie oder gar der nachgewiesenen Historie, doch dadurch ist das Game (jedenfalls aus der Sicht der Fans) nicht weniger geil.
- 3 D Sex Villa 2: Hier geht es nicht um Strategien oder einen roten Faden, dafür kommt man gleich zur Sache. Man sucht sich einen Raum in der virtuellen Villa aus, um dort wahlweise mit weiblichen oder männlichen Partner*innen Sex zu haben. Da man sogar Toys verwenden kann, bleibt hier keiner unbefriedigt zurück.
Interaktive Sextoys: Die Alternative oder der Zusatz zu erotischen Videospielen?
Nicht nur Grafik und Sound von Computerspielen haben sich gewaltig weiterentwickelt, auch so manches Sexspielzeug ist heute prall gefüllt mit cleverer Technik.
Interaktive Toys lassen sich nicht nur vom eigenen Smartphone per App steuern: Bei einigen kann man die Steuerung sogar im Wortsinn aus der Hand geben. Dann übernimmt entweder die*der Partner*in die Kontrolle – oder eine vollkommen fremde Person. So machen geile Videogames definitiv noch weitaus mehr Spaß. Vielleicht wird man eines Tages sogar gemeinsam in eine virtuelle Welt der Erotik abtauchen können? Es bleibt spannend, denn erste Ideen in diese Richtung werden bereits umgesetzt …