Bodypainting ist, wie die Bezeichnung bereits erkennen lässt, das Aufbringen von geeigneter Farbe auf den menschlichen Körper. Deutsche Synonyme wie ‚Körperbemalung‘ sind unüblich, im deutschen Sprachraum wird nahezu immer der englische Begriff verwendet.
Was ist Bodypainting?
Bodypainting ist eine Kunstform, bei der man Farbe auf den menschlichen Körper aufträgt. Diese temporäre Verzierungsweise wird sowohl zu ästhetischen als auch zu rituellen oder künstlerischen Zwecken genutzt. Die verwendeten Techniken variieren stark. Sie umfassen
- das klassische Malen mit Pinseln, Schwämmen oder den Fingern,
- das Sprühen von Farben mithilfe von Airbrush-Geräten sowie
- das Auftragen von Farben durch die Handflächen
was als Handabdruck bekannt ist.
Beim Bodypainting werden speziell formulierte Farben verwendet, die hautverträglich sind und nach dem Trocknen flexibel bleiben, um das natürliche Bewegen der Haut nicht zu behindern. Zu den Materialien gehört auch zusätzliches Effektmaterial wie Glitzer, Puder und temporäre Tattoos.
Seit wann gibt es Bodypainting – und wozu wurde es erfunden?
Bodypainting, also das Bemalen des menschlichen Körpers, ist eine uralte Kunstform, die bis in die prähistorische Zeit zurückreicht. Die genauen Ursprünge des Bodypaintings lassen sich nicht genau bestimmen, da es sich um eine kulturelle Praxis handelt, die in unterschiedlichen Formen auf der ganzen Welt unabhängig voneinander entstanden ist.
Archäologische Funde, wie zum Beispiel Höhlenmalereien, und die Untersuchung alter Kulturen deuten darauf hin, dass Menschen bereits vor Zehntausenden von Jahren ihre Körper bemalt haben könnten. Zum Beispiel verwenden indigene Völker wie die Aborigines in Australien schon seit langem Ocker und andere natürliche Pigmente, um ihre Körper für Zeremonien und rituelle Tänze zu bemalen.
Welche Zwecke kann die Körperbemalung erfüllen?
Religiöse und spirituelle Praktiken: In vielen Kulturen ist Bodypainting Teil von Zeremonien und religiösen Feiern. Die Bemalung kann dabei helfen, eine Verbindung zu spirituellen Wesen herzustellen oder besondere Zustände wie Trance zu unterstützen.
Soziale und kulturelle Identifikation: Bodypainting kann genutzt werden, um die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe, einem Clan oder einer Gesellschaft zu zeigen. Es hilft auch, soziale Hierarchien oder unterschiedliche Rollen innerhalb einer Gemeinschaft zu kennzeichnen.
Kampf und Tarnung: Krieger bemalten oftmals ihren Körper, um Furcht beim Gegner zu erregen oder als Tarnung in der Natur während der Jagd oder in kriegerischen Auseinandersetzungen.
Ästhetik und Schönheit: Körperbemalung wird häufig auch einfach aus ästhetischen Gründen eingesetzt, um den Körper zu verzieren und zu verschönern.
Heilung und Gesundheit: In einigen Kulturen glaubt man, dass bestimmte Körperbemalungen heilende Kräfte besitzen oder den Körper vor Krankheiten schützen können.
Wer begeistert sich fürs Bodypainting?
Fürs Bodypainting interessieren sich Menschen aus unterschiedlichen Motiven. Das sind beispielsweise
- Künstler*innen und Modelle, die gerne mit dem Medium Haut als Leinwand experimentieren,
- Enthusiast*immemen der visuellen und darstellenden Kunst sowie
- Menschen, die ihren Körper als Ausdruck ihrer Persönlichkeit oder ihrer kulturellen Identität gestalten möchten.
Die Erotik ist bei vielen, aber nicht bei allen Formen ein Kriterium.
Bodypainting ist auch ein beliebter Bestandteil von Veranstaltungen und Events, wie Festivals, Fotoshootings, Theateraufführungen und Werbekampagnen. Zudem gibt es weltweit Wettbewerbe und Messen, die sich diesem Kunstgenre widmen. Entsprechende Events können dabei sowohl lokale als auch internationale Künstlerinnen und Künstler anziehen und fördern oftmals den Austausch und die Weiterentwicklung der Kunstform.
Worauf muss man dabei achten?
Beim Bodypainting ist die geeignete Vorbereitung des Models entscheidend. Die zu bemalende Haut sollte sauber, trocken und frei von Ölen oder Lotionen sein, um eine gute Haftung der Farbe zu gewährleisten. Aich ist es ratsam, im Vorfeld eine feuchtigkeitsspendende, aber nicht zu ölige Basis auf der Haut aufzutragen.
Das Zubehör umfasst
- hautfreundliche Farben,
- verschiedene Pinsel und Schwämme für unterschiedliche Texturen und Effekte,
- Reinigungsmittel für die Haut und die Werkzeuge, sowie
- Schutzkleidung für den Maler und eventuell Abdeckungen für den Boden oder Möbel.
Bei Verwendung von Airbrush-Techniken sind auch ein Kompressor, Airbrushpistolen und Masken für den Atemschutz wichtig. Ferner sollte man mögliche Allergien oder Unverträglichkeiten im Vorfeld abklären. Im Zweifel kann man die Farbe im Vorfeld kleinflächig auftragen, um eventuelle unerwünschte Reaktionen zu erkennen.