Die BZgA, oder Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, ist eine Fachbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) in Deutschland mit Sitz in Köln. Ihre Hauptaufgaben sind Gesundheitsvorsorge und Gesundheitserhaltung. Sie führt diese Aufgab en auf Bundesebene durch und ist dafür verantwortlich, klare Prioritäten zu setzen und die Zielgruppen und Themenfelder präzise zu definieren. Ziel ist es, mit den eingesetzten Mitteln einen möglichst hohen Gesundheitsnutzen zu erreichen.
Was macht die BZgA?
Die BZgA bietet eine Vielzahl von Informationsmaterialien und Programmen an, um ihre Ziele zu erreichen. Dazu gehören beispielsweise Materialien zur Schutzimpfung, zur Organ- und Gewebespende, zur
Sexualaufklärung, zur Kinder- und Jugendgesundheit, zur Suchtvorbeugung, zur Förderung des Nichtrauchens und zur Alkoholprävention.
Ein spezielles Angebot der BZgA ist die Reihe "KURZ.KNAPP", die Eltern dabei hilft, die Bedürfnisse ihrer Babys zu erkennen und sie liebevoll zu unterstützen, damit sie gesund und glücklich aufwachsen. Die Faltblätter dieser Reihe bieten wertvolle Informationen zu Themen wie Stillen, Schlafverhalten von Babys, Umgang mit Schreien, Einführung von Beikost, kindliche Entwicklung und Spracherwerb.
Wie hat sich die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bis heute entwickelt?
Gegründet wurde die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) am 20. Juli 1967 in Köln. Ihre Wurzeln hat sie im Deutschen Gesundheits-Museum. Seit Oktober 2023 steht Johannes Nießen an der Spitze der Behörde. In weiterer Funktion ist er Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin.
Im Laufe der Jahre hat die BZgA ihre Aufgabenbereiche erweitert und weiterentwickelt. Sie übernimmt bundesweit Aufgaben in den Bereichen Prävention und Gesundheitsförderung und arbeitet dabei eng mit Kooperationspartnern zusammen, um Konzepte, Strategien und Maßnahmen zu entwickeln und in Kampagnen, Programmen und Projekten umzusetzen. Dabei berücksichtigt sie gesellschaftliche Anforderungen wie den demografischen und sozialen Wandel sowie das sich ändernde Krankheitsspektrum. In den 1980er- und 1990er-Jahren lag beispielsweise ein besonderer Schwerpunkt der BZgA auf der AIDS-Prävention.
Ein zentraler Arbeitsbereich der BZgA ist die Information und Aufklärung über Organ- und Gewebespende. Sie unterstützt die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland dabei, sich mit der eigenen Spendebereitschaft auseinanderzusetzen und eine Entscheidung zur Organ- und Gewebespende zu treffen und zu dokumentieren.
Die BZgA befasst sich auch mit dem Klimawandel. Hierzu hält sie ein Informationsangebot namens "Klima – Mensch – Gesundheit" bereit. Darin geht es um klimabedingte Gesundheitsrisiken. Zudem bekommt man alltagsnahe Tipps zum Schutz vor Hitze.
Zudem ist sie international in den Bereichen Prävention und Gesundheitsförderung mit internationalen Partnern vernetzt. Der Austausch von Konzepten und Strategien mit kompetenten Partnern im Ausland sowie die Entwicklung von internationalen Standards in der gesundheitlichen Aufklärung sind ebenfalls grundlegende Anliegen der Bundeszentrale.
Mit welcher Kritik hatte es die BZgA in der Vergangenheit zu tun?
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sah sich in der Vergangenheit mit verschiedenen Kritikpunkten konfrontiert. Einer davon betraf die Pflicht der gesetzlichen Krankenversicherungen zur Zahlung an die BZgA. Diese Zahlungen wurden vom Bundessozialgericht 2021 für verfassungswidrig erklärt.
Zudem gab es Kritik an der Informationspolitik der BZgA während der Corona-Pandemie. Kritiker bemängelten, dass die Impfwerbung zu spät begonnen habe und von vielen Menschen als zu simpel empfunden wurde. Der Medizinstatistiker Gerd Antes kritisierte außerdem, dass die BZgA keine ausreichenden statistischen Daten zur Pandemie bereitstellte. Er monierte, dass trotz etwa 300 Mitarbeitern bei der BZgA keine leicht verständlichen Informationsblätter zu Corona in den relevanten Sprachen veröffentlicht habe. Zudem sei keine Forschung durchgeführt worden.
Welche Bedeutung hatte und hat die Einrichtung für die Menschen?
Statistisch oder in Umfragen ist die Bedeutung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nicht erfasst. Sicher ist, dass sie in der Vergangenheit noch wichtiger war als in der heutigen, multimedialen Welt. Dennoch ist sie nach wie vor eine verlässliche Quelle für Informationen rund um Themen wie sexuelle Aufklärung, Suchtprävention oder Organspende. Über verschiedene Wege erreicht sie Millionen Menschen und verbreitet dabei nicht nur Informationen, sondern sorgt auch für die notwendige Sensibilisierung für Gesundheitsthemen. Viele Menschen greifen auf der Suche nach Zahlen, Daten und Fakten auf von der BZgA bereitgestelltes Material zurück. Darüber hinaus geht die Bundeszentrale mittels Werbekampagnen initiativ auf die Bevölkerung zu.
Wie steht es um die Zukunft der BZgA?
Bereits seit geraumer Zeit machen Gerüchte die Runde, dass die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unmittelbar vor ihrer Abwicklung stünde. Dies ist allerdings nicht korrekt, es findet lediglich eine Neuorganisation statt. Ab dem 1. Januar 2025 wird sie Teil des neu entstehenden Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM). Zwar wird diese neue Einrichtung in Berlin angesiedelt, der Kölner Standort der bisherigen BZgA soll aber als Außenstelle weiterhin betrieben werden.