Beim Christopher Street Day handelt es sich um einen Demonstrations- und Gedenktag der LGBTQ+-Community. An und rund um diesen Tag finden zahlreiche Demos und Veranstaltungen statt, um ein Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung zu setzen. Heute wird der CSD oft mit anderen Veranstaltungen zu diesem Thema unter ‚Gay Pride‘ zusammengefasst.
Welches Ereignis war die Grundlage für den CSD?
Gewalttätige Razzien gegen Schwule und Transsexuelle waren bis weit ins 20. Jahrhundert keine Seltenheit – auch nicht an der heute als tolerant geltenden Ostküste der USA.
Der Christopher Street Day hat seine Wurzeln in den ‚Stonewall-Aufständen‘. In der Nacht zum 28. Juni 1969 (und an den folgenden Tagen) wehren sich Homosexuelle, Transgender und andere queere Menschen im „Stonewall Inn“ in der Christopher Street, New York, zum ersten Mal entschlossen gegen eine brutale Polizei-Razzia. Diese Aufstände markierten den Beginn einer neuen Ära des Widerstands und der Emanzipation in der
LGBTQ+-Bewegung. Bereits kurz nach diesen Ereignissen gründete man das ‚Christopher Street Liberation Day Committee‘, das seither an jedem letzten Samstag im Juni einen erinnernden Straßenumzug organisiert.
Wie hat sich der Christopher Street Day seither weiterentwickelt?
Der CSD blieb nicht lange ein rein New Yorker Phänomen. Bereits in den frühen 1970er-Jahren fanden auch in anderen US-amerikanischen Metropolen ähnliche Demonstrationen statt. Rasch schwappte die Bewegung auch nach Europa: Im Jahr 1977 gab es in Stockholm eine CSD-Demo mit rund 400 Teilnehmenden, im damaligen Westberlin gab es 1979 den Startschuss. Mittlerweile gibt es alleine in Deutschland zahlreiche CSD-Demos beziehungsweise Gay Pride-Veranstaltungen. Neben Berlin ist
Köln eine Hochburg der Bewegung: Dort wird alljährlich eine komplette CSD-Woche auf die Beine gestellt.
International machen unter anderem die Demos in
Amsterdam |
Madrid |
Paris |
London |
Tel Aviv |
San Francisco |
Vancouver |
Buenos Aires |
und Sydney |
von sich reden.
Je nach Land und Stadt kann die Ausrichtung der Veranstaltung(en) durchaus variieren. In Deutschland ist das demonstrierende Element bis heute im Vordergrund, während die Veranstaltung etwa in Madrid als eine fröhliche, bunte ‚Love Parade‘ wahrgenommen wird.
Wer nimmt an den Paraden teil?
In der Frühphase war der Christopher Street Day eine reine LGBTQ+-Veranstaltung. Heute ist sie eine Demonstration für Offenheit und Toleranz, die zahlreiche Unterstützer*innen findet. Darunter finden sich unter anderem
- Freund*innen und Familien von Menschen aus der LGBTQ+-Community
- tolerante, sich solidarisierende, heterosexuelle Menschen,
- tolerante Organisationen und Unternehmen
- Künstler*innen wie Dragqueens und -Kings,
- Angehörige von Gewerkschaften und Berufsverbänden und
- Politiker*innen.
Wer zählt zu den Unterstützer*innen des CSD?
In der Frühphase war der Christopher Street Day eine reine LGBTQ+-Veranstaltung. Heute ist sie eine Demonstration für Offenheit und Toleranz, die zahlreiche Unterstützer*innen findet. Darunter finden sich unter anderem
- Freund*innen und Familien von Menschen aus der LGBTQ+-Community
- tolerante, sich solidarisierende, heterosexuelle Menschen,
- Angehörige anderer Minderheiten.
- tolerante Organisationen und Unternehmen,
- Künstler*innen wie Dragqueens und -Kings,
- Angehörige von Gewerkschaften und Berufsverbänden und
- Politiker*innen.
Wie kann man beim Christopher Street Day dabei sein?
Ein besonderes Merkmal der Demos ist, dass jede und jeder teilnehmen kann, ohne sich eigens dafür anmelden zu müssen. Man kann einfach zur Parade kommen und mitlaufen, ob in Alltagskleidung oder im fantasievollen Kostüm. Neben Einzelpersonen finden sich natürlich auch Familien oder ganze Gruppen auf den Veranstaltungen ein.
Ferner besteht immer die Option, sich an die Organisator*innen zu wenden, wenn man beispielsweise auf einem Wagen mitfahren oder bei Planung und Durchführung mithelfen möchte. Auch Musiker*innen und andere Künstler*innen sollten sich am besten mit der Veranstaltungsleitung absprechen, damit jede*r genügend Aufmerksamkeit bekommt, ohne dass man einander stört.
Wer unsicher ist und erst einmal schauen möchte, ist ebenfalls willkommen. Ähnlich wie beim Straßenkarneval finden sich entlang der Zugstrecke zahlreiche Schaulustige ein.
Respekt und Toleranz sind die Basis für alle Aktivitäten beim und rund um den CSD. Wer Vielfalt, unterschiedliche Auffassungen von Sexualität und diverse Lebensformen nicht akzeptieren möchte, sollte einen sehr großen Bogen um diese Events machen.