Der Ausdruck CMNF ist die Abkürzung für „clothed man, naked female“. Dementsprechend steht er dafür, dass ein bekleideter Mann auf eine nackte Frau trifft. In der Regel handelt es sich bei den Beteiligten um ein in erotischer Weise miteinander verbundenes Paar, das seine Freude an einem Bekleidungs(macht)gefälle gemeinsam privat oder auf Events auslebt. Dabei kann das Paar Dritte bewusst in das eigene Spiel einbeziehen, muss es aber nicht.
Wie funktioniert CMNF?
Im Prinzip ganz einfach: Der Mann trägt eine bewusst ausgewählte Kleidung, die Frau nichts. Oder bestenfalls einige (gern auch erotisch konnotierte) Accessoires wie Ohrringe, eine Kette, Hand- und/oder Fußfesseln oder Schuhe, die ihre restliche Nacktheit noch zusätzlich unterstreichen.
Dabei lässt sich CMNF in verschiedenen Umgebungen und in unterschiedlichen Kontexten erleben. Man denke etwa an
- die pure Freude am Nacktsein,
- Exhibitionismus / Voyeurismus,
- den Kick durch ein Machtgefälle (ggf. auch in Kombination mit Erniedrigungen, Vorführungen, (Fremd-) Benutzungen und/oder Public Disgrace),
- das Austesten von Grenzen und
- das besondere Gefühl der paarinternen Intimität und Nähe.
Ist ein Machtgefälle Pflicht?
Nein, insofern muss CMNF auch nicht zwangsweise in einem Zusammenhang mit BDSM stehen. Fraglos handelt es sich aber um ein erotisches Spiel, bei dem eine solche Verbindung aufgrund eines potenziellen Machtgefälles naheliegt. Immerhin ist die nackte Frau den Blicken ihres bekleideten Gegenübers völlig ungeschützt ausgeliefert, während dieses (oder dritte Personen) nicht so viel von sich preisgeben (müssen).
Insofern kann natürlich auch die reine Lust am Exhibitionismus und/oder Voyeurismus im Mittelpunkt stehen. Viele Paare wissen es jedoch zu schätzen, wenn mit dem optischen Machtgefälle ein Handlungsgefälle verbunden ist. Wie dies im Einzelnen ausgestaltet ist, bleibt den Beteiligten selbstverständlich individuell überlassen. Beliebt sind dabei unter anderem
- das Ausüben verschiedener Haushaltstätigkeiten (zum Beispiel Fensterputzen),
- Sex in den verschiedensten Varianten (bei Events mit vielen anderen etwa beim Bukkake) oder
- das Belohnen und/oder Bestrafen im D/s- beziehungsweise SM-Kontext (wie durch die Pussyfolter, die Bastonade, das Spanking oder viele andere erotische Spielarten)
Alternativ besteht die Option, die nackte Partnerin als dominante Person einzusetzen, die vom bekleideten Mann nicht berührt werden darf. Und der ihr lediglich bei der
Masturbation zuschauen, aber nichts aktiv dazu beitragen darf. Auch das kann bei gemeinschaftlichem Interesse am CMNF eine spannende Konstellation sein; wobei sie tendenziell eher selten ist.
Wo kann man dieses Faible ausleben?
Relativ unkompliziert funktioniert CMNF natürlich in den eigenen vier Wänden oder in einer anderweitig privaten Umgebung. Solange unbeteiligte Dritte nicht gestört werden, kann es auch im Rahmen von
Public Sex – oder einfach einem frivolen Spaziergang, wenn man es nicht gleich auf die Spitze treiben will – seinen ganz eigenen Reiz haben. Und nicht zuletzt sind die Veranstaltungen wie so manch ein
Stutenmarkt dafür bekannt, dass CMNF-Konstellationen und -spiele gern gesehen sind.
Worauf muss man dabei achten?
Kritiker*innen merken häufig, dass CMNF mit einer Objektizifierung der Frau zum Sexobjekt, das nur dem erotischen Vergnügen des Mannes diene, verbunden sei. Das stimmt allerdings nicht, wenn es so betrieben wird, wie es gedacht ist: Als freiwillige erotische Spielart zwischen Personen, die sich bewusst und aus freien Stücken dafür entschieden haben, diese Konstellation in ihr erotisches Spiel einzubauen.
Insofern ist es aber relevant, diesem Aspekt Rechnung zu tragen und Tabus, Grenzen und Safewords vorher genau zu besprechen und festzulegen. Dadurch kann das Spiel bei plötzlichen Nicht-mehr-Gefallen einer Seite jederzeit abgebrochen werden. Denn letztlich soll es ja positiv gefallen und zum lustvollen Kick beitragen.