Der Darkroom sorgt für eine andere Perspektive: Da man nichts sehen kann, spielt das Augenlicht keine Rolle. Umso aktiver sind alle anderen Sinne. Insbesondere bei der Erotik kann das sehr intensive Empfindungen bewirken.
Was ist der Reiz daran?
Menschen sind besonders visuell gepolt, weshalb andere Sinne manchmal zu kurz kommen. In diesem Wissen gewinnt das Spiel in und mit der Dunkelheit an Popularität. Eine größer werdende Zahl an Restaurants lädt ihre Gäste zum „Dinner in the Dark“ ein, bei dem die Kulinarik noch einmal vollkommen anders erlebt werden kann. Noch intensiver ist das erotische Spiel: Man sieht sich nicht, kann sich aber hören, riechen und erfühlen. Diese sinnliche Erfahrung übt auf viele Menschen einen ganz besonderen Reiz aus.
Wer spielt im Darkroom?
Strenggenommen verwandelt sich nahezu jedes Schlafzimmer Nacht für Nacht in einen Darkroom. Und sehr viele Paare genießen die Zärtlichkeiten in der Dunkelheit nicht weniger als bei Licht. In einigen Fällen kann sie sogar gegen bestimmte Selbstzweifel hilfreich sein: Die nicht schön liegenden Haare oder der Pickel an der Nase sind bei Dunkelheit vollkommen bedeutungslos.
Meistens ist mit dem Darkroom jedoch nicht das private Schlafzimmer gemeint, sondern ein Bereich in einem Swingerclub oder auf einer erotischen Party. Wer sich in die Dunkelheit begibt, trifft dort zwangsläufig auf andere Menschen und fremde Körper. Nicht selten finden hier Menschen für den Augenblick zusammen, die sich ansonsten nicht einmal wahrnehmen würden. Einige Swinger legen Wert darauf, sich vorher und / oder nach der dunklen Erfahrung auch sehen zu können, andere finden die eigene Unwissenheit hingegen besonders erotisch: Ob es sich bei der Gespielin womöglich um die hübsche Frau aus dem Nachbarhaus gehandelt hat?
Es liegt auf der Hand, dass man in dieser dunklen Umgebung sexuell sehr offen und neugierig sein muss. Swinger mit Lust am besonderen Abenteuer kommen im Darkroom voll auf ihre Kosten. Wer die Kontrolle nicht abgeben möchte, sollte sich lieber in helleren Bereichen aufhalten.
Worauf muss man im Darkroom achten?
Dunkelheit ist sinnlich und geheimnisvoll, kann aber auch gefährlich sein. In der eigenen Wohnung kann man sich wohl und sicher fühlen: Hier weiß man, mit wem man die Räumlichkeiten und ggf. das Bett teilt. Dieses Vertrauen muss man in einem Darkroom im Club ein Stück weit aus der Hand geben. Im zuvor genannten Rahmen sind körperliche Zudringlichkeiten hier nicht nur erlaubt, sondern durchaus erwünscht. Trotzdem gelten einige Grundregeln.
- Ein Nein ist ein Nein, auch bei Dunkelheit.
- Auch und gerade hier ist Safer Sex die oberste Prämisse.
- Gegenseitige Rücksichtnahme muss nicht nur Körperlichkeiten, sondern auch das seelische Wohlbefinden umfassen.
Gibt es Alternativen zum dunklen Raum?
Es ist nicht unbedingt notwendig, einen Raum vollkommen zu verdunkeln: Eine Augen- oder Kopfmaske sorgt ebenfalls dafür, dass man nichts mehr sehen kann. So ist es möglich, sich komplett auf andere Sinne zu konzentrieren, das Risiko aber gering zu halten. Denn ein kurzer Griff an die Maske erlaubt den Blick auf die oder den anderen – was das Beenden des Spiels bei Bedarf vereinfacht.