Der Begriff „Diva“ stammt aus dem Italienischen und bedeutet „Göttin“. Ursprünglich leitet sich das Wort vom lateinischen „diva“ (ebenfalls „Göttin“) ab. Im 19. Jahrhundert übernahm man den Begriff ins Englische und bezeichnete mit ihm zunächst eine gefeierte Opernsängerin oder Schauspielerin. Heute verwendet man die Bezeichnung „Diva“ aber auch oft für eine Frau, die außergewöhnliches Talent besitzt, darüber hinaus jedoch als anspruchsvoll und / oder temperamentvoll gilt.
Was sind die charakteristischen Merkmale einer Diva?
Eine Diva zeichnet sich durch verschiedene Aspekte aus. Allerdings gibt es neben einem hohen Maß an Sexappeal mindestens vier, die dabei besonders herausstechen:
- Ein außerordentliches (künstlerisches) Talent, also eine herausragende Begabung in ihrem Bereich, etwa in Gesang, Schauspiel oder Tanz.
- Ein starkes Selbstbewusstsein, das sowohl anziehend als auch einschüchternd sein kann, und Divas dabei hilft, das zu fordern, was sie wollen.
- Ein ausgeprägter Sinn für Mode und eine beeindruckende Präsenz auf der Bühne und / oder in der Gesellschaft.
- Eine besonders intensive Emotionalität und Leidenschaftlichkeit, die das Auftreten der Diva gleichermaßen inspirierend als auch überwältigend wirken lassen kann.
Und so überrascht es nicht, dass unter anderem die folgenden Frauen als Diven galten oder auch immer noch gelten:
Zarah Bernhardt |
Zarah Leander |
Marlene Dietrich |
Hildegard Knef |
Gina Lollobrigida |
Bette Davis |
Audrey Hepburn |
Marilyn Monroe |
Brigitte Bardot |
Sofia Loren |
Whitney Houston |
Jennifer Lopez |
Worauf basiert der Sexappeal einer Diva?
Wie schon angesprochen, ist auch der Sexappeal einer Diva ist ein entscheidender Aspekt ihrer Anziehungskraft. Er ist jedoch nicht nur auf körperliche Attribute beschränkt. Vielmehr resultiert er aus einer Kombination von verschieden Faktoren wie
- ihrer Fähigkeit, im Mittelpunkt zu stehen und auch dort stehen zu wollen,
- der Aura des Geheimnisvollen, die sie umgibt,
- ihrem Weg zum Ruhm und den dabei bewältigten Herausforderungen sowie
- ihrer kreativ-provokanten Art, Kunst zu (re-) präsentieren.
Also eigentlich alles Eigenschaften, die man sehr weitgehend positiv werten könnte. Indes: Trotz dieser Konnotationen nutzen manche Menschen den Begriff der Diva inzwischen eher in beleidigendem Kontext. Auch hierfür sind die Gründe vielfältig, man denke etwa an eine gewisse Überheblichkeit oder ein als unverschämt eingeschätztes Verhalten der Frau, die es an den Tag legt.
Insofern kann die Bezeichnung Diva stereotype Vorstellungen von Frauen bedienen, die als zickig oder launisch gelten. Bei dieser Gelegenheit kommt es zu einer Umkehrung der Stärke und des Selbstbewusstseins in eine Schwäche, die mit unangemessenem Verhalten verbunden ist. Was übrigens auch Künstlerinnen unter sich nutzen, um andere zu schmähen.
In welcher Verbindung steht die Diva mit der Dragqueen, der Sexbombe und der Femme Fatale?
Die Begriffe Diva, Dragqueen, Sexbombe und Femme Fatale sind in der Popkultur und der Kunst miteinander verwoben und repräsentieren verschiedene Facetten von Weiblichkeit, Anziehung und Macht. Obwohl sie unterschiedliche Bedeutungen haben, teilen sie einige gemeinsame Merkmale und Themen.
- Die Diva ist oft eine gefeierte Künstlerin, die durch ihr außergewöhnliches Talent und ihre starke Bühnenpräsenz, aber auch durch ihre Exzentrik, Schönheit und (zuweilen) auch ihre Unnahbarkeit auffällt.
- Dragqueens dagegen sind (zumeist) männliche Künstler, die in übertriebenen, oft glamourösen weiblichen Outfits auftreten, um Geschlechterrollen zu hinterfragen und zu parodieren. Sie sind häufig das Aushängeschild der LGBTQIA+-Community und nutzen ihre Kunst, um Themen wie Identität und Gender zu erforschen. Dragqueens können eine Diva-ähnliche Attitüde annehmen, indem sie sich selbstbewusst und extravagant präsentieren.
- Die Sexbombe wiederum ist ein archetypischer Charakter, der oft in Filmen und Medien vorkommt. Sie verkörpert vorrangig Sexappeal und Verführung. Als Sexbomben gelten oft Frauen wie Anna Nicole Smith, die durch ihre körperliche Anziehungskraft und ihr selbstbewusstes Auftreten die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
- Und, last but not least, die Femme fatale: Auch bei ihr handelt es sich um einen literarisch-filmischen archetypischen Charakter, der seinen Fokus allerdings auf das Spiel von Macht und Manipulation legt. Ähnlich wie die Diva und die Dragqueen nutzt sie ihren Sexappeal aber auch dazu, um gesellschaftliche Normen zu hinterfragen.
Fazit?
Alle vier Figuren – Diva, Dragqueen, Sexbombe und Femme Fatale – teilen eine starke Präsenz und Selbstbewusstsein, die sie in der Gesellschaft hervorheben. Sie nutzen ihre Femininität und Kreativität, um Normen zu hinterfragen und ihre Identität auszudrücken. Gleichzeitig gibt es auch gewisse Unterschiede. Denn während die Diva oft als talentierte Künstlerin gefeiert wird, ist die Dragqueen eine performative Figur, die Geschlechterrollen dekonstruiert. Die Sexbombe und die Femme fatale hingegen sind oft mit Verführung und Gefahr verbunden, wobei sie ihre Anziehungskraft nutzen, um Macht auszuüben.
Somit zeigen diese Verbindungen, wie vielfältig und komplex die Darstellung von Frauen in der Kunst und Popkultur ist. Jede dieser Figuren hat ihre eigene Identität und Bedeutung und trägt mit einer ganz eigenen Weise und Perspektive zur Diskussion über Geschlecht, Macht und Anziehungskraft sowie zur Herausforderung der traditionellen Vorstellungen von Weiblichkeit bei. Und das ist auch gut so.