Das Dogplay ist eine Variante des tierischen Rollenspiels (Petplay), bei der eine Person in die Rolle des Hundes und die andere in die der*des Owners schlüpft. Beim anschließenden Miteinander geht es häufig um Aspekte wie die Kontrolle und Erziehung / Ausbildung des Pets (Haustiers). Aber auch ein entsprechendes Verkleiden im Vorfeld sowie das Ver- und Umsorgen des fiktiven Tiers und das Erfüllen seiner Bedürfnisse spielen häufig eine wesentliche Rolle.
Was versteht man unter Dogplay?
Das Dogplay stellt ein erotisches Rollenspiel dar, bei dem es
- eine (mehr oder weniger) unterwürfige tierische Rolle, den Dog / das Pet
- und eine menschliche, anleitende Rolle, den Female / Male Owner,
gibt. Insofern überrascht es nicht, dass diese Kombination primär die Fans von
Dominanz und Submission im Zusammenhang mit dem Petplay ansprechen dürfte. Schließlich gehört hier das Tragen von
Halsbändern, Leinen oder Hundemarken als eindeutige Zugehörigkeitszeichen dazu. Ergänzend lassen sich viele Aspekte im Sinne der Disziplin trainieren. Man denke etwa an
das An-der-Leine-Gehen |
das Apportieren |
das ruhige Warten |
das Ausführen von Kommandos wie „Sitz“, „Platz“ oder „bei Fuß“ |
das Schlafen in einem Zwingerkäfig |
oder das Fressen / Trinken aus einem Napf. |
Die Auswahl der Trainingsmethoden ist dabei natürlich dem menschlichen Part überlassen. Das gilt auch für den Grad der angewandten Strenge. Und wer es besonders kuschelig-verspielt liebt, entscheidet sich vielleicht im Sinne des Puppyplays sogar für einen Welpen.
Was für Zubehör benötigt man für diese Petplay-Variante?
Eine spannende Frage, deren Beantwortung weitgehend davon abhängt, was sich die jeweiligen Beteiligten wünschen und vorstellen. Für viele Menschen ist es beim Dogplay jedoch wesentlich, dass der Hund ein wirklich hundeartiges Gesicht bekommt. Dafür sorgt in der Regel eine Maske, die „Hood“. Sie besteht meist aus Leder, Neopren, Latex oder Stoff und trägt so zur angemessenen Gestaltung der Kopfform, der Ohren und der Schnauze bei. Der besondere Clou daran? Wenngleich sie Auslässe für Augen, Nase und Mund hat, verändert sie das Gesicht völlig – der „Dog“ ist wirklich er selbst und nicht mehr (nur) der dahinterstehende Mensch.
Aber es gibt natürlich auch noch weiteres Zubehör, das dazu beiträgt, dass das Pet wie gewünscht „leben“ kann, etwa
- Hand- und Knieschoner, wenn die Bewegung auf allen Vieren gefragt ist,
- die bereits angesprochenen Leinen, Brustgeschirre und Halsbänder,
- Näpfe für das Futter und das Trinken,
- adäquate Schlafplätze
- und vielleicht sogar noch spezielle Leckerlis für das Training.
Und wer mag, kann selbstverständlich auch noch schauen, was es darüber hinaus in puncto Outfit zu finden gibt. Stichworte hierbei seien unter anderem
Fell oder ein Analplug mit Schwanz …
Was ist der Reiz daran?
Der Reiz am Dogplay kann unterschiedlicher Art sein, da es viele verschiedene erotische Facetten in sich vereint, wobei die individuellen Beteiligten wiederum gezielt miteinander vereinbaren, was für sie selbst die entscheidenden positiven Trigger sind.
Ganz wesentlich dabei: Gerade viele
Pets fühlen sich beim Dogplay in ihrer eigenen, tief empfundenen Identität bestätigt und können so eine andere Seite ihrer Persönlichkeit entfalten und erleben. Dies ermöglicht ihnen das Ausbrechen aus den an sie gestellten alltäglichen Erwartungen – speziell auch in Kombination mit einer nonverbalen Kommunikation, da Hunde im Gegensatz zu Menschen nicht sprechen können.
Dafür erleben sie viel Nähe und Intimität, die auf klaren, gegenseitig einvernehmlichen Absprachen und gegenseitigem Respekt basiert. Gleichzeitig bietet das Dogplay die Gelegenheit, ein mehr oder weniger klares Machtgefälle zu installieren. Zwar begeistern sich auch manche
Brats und Tamer für eine entsprechende Petplay-Variante; oft sind aber auch Doms und Subs oder Caregiver und Littles (Stichwort Puppyplay) am Dogplay interessiert. Die Grundidee ist klar: Die*der Owner übernimmt die Verantwortung über das Geschehen, während sich das Pet hin- und auf eine spielerische Weise die Kontrolle abgibt.
Und schon kann sich die Dynamik entwickeln, bei der man aber auch nicht unterschätzen sollte, dass für viele Menschen eine etwas humorvolle Verspieltheit und das Frönen einer gewissen Ästhetik ebenfalls von Bedeutung sind. Lange Rede, kurzer Sinn: Diese tierische
Rollenspiel-Variante fördert eine intensive Auseinandersetzung mit Wünschen, Grenzen und Bedürfnissen der Beteiligten – was, clever und konstruktiv gemacht, ja eigentlich nur gut sein kann.
Worauf muss man beim Dogplay achten?
Wie bei anderen Petplays kommt es auch hierbei darauf an, dass man
im Vorfeld und auch während des Plays klar und konstruktiv miteinander kommuniziert |
ein Safeword oder eine entsprechende Gestik vereinbart, die es dem Pet ermöglicht, auf sein Befinden zu verweisen |
Grenzen und Limits einvernehmlich bespricht und sowohl auf Owner- als auch auf Pet-Seite respektvoll mit ihnen umgeht |
dafür sorgt, dass die psychische und physische Gesundheit aller Beteiligten zu jeder Zeit des Plays gewährleistet sind |
sich genug Zeit für die Nachsorge und die Reinigung des benötigten Zubehörs nimmt |
und darauf achtet, dass niemand anderes durch das Dogplay gestört und belästigt wird. |
Denn wenngleich es beim Dogplay um das spielerische Miteinander von „Mensch“ und „Tier“ geht, sind doch erstens keine echten Tiere beteiligt und muss man auch die „tierischen Menschen“ letztlich immer noch wie Menschen behandeln. Was übrigens auch im Kontext der Frage, ob es bei dieser Form des Rollenspiels zum Sex kommen darf, von Belang ist. Ein diesbezügliches Mitspracherecht des Pets darf die*der Owner daher auf keinen Fall kleinreden – vielmehr sind auch an dieser Stelle Einvernehmlichkeit und Safety First angesagt.